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SJtfamaS
45 25.
46 1768. Xïïonatlj 2ttignß bett i8ten unb igttn,
©aS erfle ©orf fn tiefer ofnen ©egenb iß ©rämätßbousö,
auf einigent Slnßößen ßart an ber Siofcßa^ Siin S'*f einer
biefcr ?lnßößen, welche aus berben, feßr löcherigen KalFßein
beßeßt riefeln ßarfe CuteUcn ßcroor, weld)e nicßt weit baoon,
an ber Siofcßa eine Slußle treiben.
SÜodj benfejben unb folgenben Sag legten wir eine
Stenge ©örfer prucf, beren einige, wieber bie rufifeße ©e#
woßnßeit, mit Baumen umpflanjt ftnb ; unb faß bep febetn'
©orfe geßt man über Eieine Bäcße, welcße pr Sjofcßa rinnen.
©aS Sanb wellet ftd) gegen. Slrfamas mit ßad)en kugeln,.bie
einen magern SlfEer geben, unb wo faß fein anbres UnFraut,,
als Sßermutß unb bie nun immer ßäuflger merbenbe ßinfenbe
Camille (Anthemis Co tuk) p feßen iß.. Unb fo langte -id)
ohne bureß einige ©enfmurbigfeiten aufgeßaltcn p werben ben
igten Sluguß, in 2lifamas an. Statt fäßrt burd) bas weitläuf#
tige unb rooßlbebaute ©orf tt?yeftma pr ©tabt ein, weil;
baßelbe gleicßfam eine Borßabt oon Slrfamas oorßellet, bie
nur bureß einen ©tunb, in weld)em bie Siofd)a ßteß oon ber
©tabt felbß -abgefonbert iß, unb beren Bewoßner fteß aueß
meßr bureß Jpauöhmg unb oerfeßiebene ©ewerbe, als bureß ,
ben Sanbbau näßten; außer baß bafelbß oiel 3wiebeln gebaut,
Unb weit in bie oßließeren ©egenben bes 3veid)S oerfußrt
werben.
©0' unreinlich unb fcßlecßf bebaut SlrfamaS aueß fepn
mag, fo tß es bennoeß ein ungemein naßrßafter, oolEreicßet
unb woßlßabenber £>rt, pcldjer feine Slufnaßme benen ßier in
©djmangc geßenben ©ewerben p banfen ßat, unb im fleinen
bie Bortßeile geigt, weld)C( einem ©taat bureß SabriFen urtb
Stanufacturen pwadßen mäßen. Saß bie ganje ©tabt, ein(#
ge Kaufmannfcßäft nnb Canjlepbeamten ausgenommen, wirb
oon ©etfenßebern, ©erbern, Blaufärbern unb @d)ußern be#
woßnt, welcße leßere- einen großen Sßeil ber aOßier bereiteten
Seberforten oerarbeiten, ttnb p einem feßr woßlfeilen greife
weit unb breit oerfußren.
Es werben aber in (Warnas meiß nur gemeine Seber#
forten bereitet, einige wenige 3uftenfabriFen ausgenommen, be#
ren ffßaare aueß eben' nid)t oor bie beße in SKuflanb geßalten>
wirb. Stan bereitet aber bie 3 uften aueß ßier ßauptfadfließ •
mit
1768. iTJonatß Slügttß ben 2ößen bis 22ßem 47
■ mif ber Dbinbe oon ^appelweiben (Salix arenaria)(unb maeßtarfamas.
m fte bttrd)gängig mit bem reinßen unb bünnßen BirEenoßl, welches (iam metßen oon ber .Kama pgefußrt wirb unb feinen ßarEen
föerueß ber BirFenrinbe allein, unb nicht bem .fjioß (L e d um )
fp banfen ßat, gefeßmeibig. Stan mad)t alle Soße naeß ber
'jn giußlanb meßrentßeils gewößnlicßen mußfamen 2lrt, mit
©tempeln, bie einige .ßernförmig ßeßenbe ©dpeiben an ber Kolbe
haben, unb oon Sienfcßen bewegt werben, in auSgeßoßftenBau#
men Flein, weil man p biefem EnbjwecE noeß feine Slußleti
angelegt djat. ..©ie Sarbe giebt man bem rotßen 3uften mit
©anbelßolf, unb eben biefes ¡‘»dj bient, tnit einem gufaßoon
Bitriol, pr fcßwarjeit Sarbe.
©elfe wirb ßier nur oon einerlei) Slrt, neßmlicß gemeine
weiße ©eife oerfertigt, ©ie Sauge madjf man oon bloßer
Isifcße, oßne . einigen Sufaß,, unb ßat bap große SlfcßenEaßen
lim ©eßöfte. Unter ber f)anb wirb benen ©iebern bureß Bauern
I tlo.d) immer eine gute, nad) ber alten ^tolperberblicßen unb
I oefbotßenen Slrt, ba man bas Seuer tnit Sauge begieß , pbe#
I rettete ^otafeße pgefußret. 3um ©ieben ßat man große in bie
I Erbe eingemauerte Keßel oon gefcßtitiebetem Elfen, weld>e, mit
I ißrem aus biefen Bolen unb Balfen aufgejimmerten Slnffaß,
I fo geraum ftnb, baf barinn oon pwpßunbert bis brittßalb
I ßnnbert ^Mtb Sdr* auf einmal eerfotten werben Fonnen, Stau-
| ¿tläß bas Sdt,, welcßeS meiß oon ber SBelga pgefußrt wirb,
■ eße bie Sauge pgefe}t ‘wirb, in Sßaßer, wekßes man oßnge#
■ faßr mit jefn ^ub ©alj auf jebe ßunbert S«t faljet, außer I wenn bas S«t, wie bas BMgifcße p fepn pßegt, feßon eine
I Portion ©alf beFommen ßat. Sluf ber Sauge, welcße öfters
I cibgemedßelt wirb, fiebet man bas, S«t ;cßn unbt meßr Sage
R lang, bis aus betji Slnfeßen ber fiebenben Dberflacße erfannt’
I wirb, baf bie ©eife fertig iß. 2l(Sbettn läß man ben Keßel,
I jeßn bis jwölf Sage erFalten, eße bie ©eife mit ©cßaufeleifett
I ausgeßoeßen wirb; ba man benn gemeiniglid) oier funftßefi oon
I bem ©ewießt bes Setteö an guter ©eife erßält: bie ©cßaumfetfe
I aber, we(d)e in eine foigenbe ©obe bepgefeß wirb, tragt fo
I viel aus, baf man am Enbe, wenn.bas gut iß, ^ub
I auf ‘Jmb wieber befommt.
©ie