ren, einige mehr , andere weniger. Sie hatten ganz die nehmliche
Form, wie auf beyden Flächen convexe, von der Seite angesehene
Glaslinsen. Ich untersuchte jetzt wieder die Conferve der Ulme.
Hier aber waren keine Fäden mehr übrig. Die grüne Masse bestand
aus lauter Kügelchen, die zwey - bis dreymal so grofs als diejenigen
waren, die ich früher im Innern der Fäden bemerkt hatte.
Im März des folgenden Jahrs i 8 i 5 nahm ich diese Beobachtungen
von neuem vor , und fand die Ausbildung der Ringe zn
Kügelchen wie vorhin. Nur Seitensprossen traf ich diesmal an den
Fäden der Mauerconferve nicht wieder an. Doch bin ich gewifs,
dafs ich mich früher -in Betreff derselben nicht getäuscht habe. Die
Entwickelung der Kügelchen zu neuen ■ Fäden habe ich übrigens,
verhindert durch andere Geschäfte, bis jetzt noch nicht verfolgen
können.
Um eben diese Zeit traf ich auch die Conferva limosa in einem
Zustande an, worin die anfangende Bildung von Saamenkörnern statt
zu linden schien. Einige Fäden ( Tab. XVI. Fig.Qii. y4 B') enthielten
in regelmäfsigen Zwischenräumen sehr feine, nur unter den stärksten
Vergröfserungen sichtbare Queerstriche , und zwischen diesen,
ebenfalls in - gleichen Entfernungen, ziemlich breite, unter sich parallele,
aus grüner Materie bestehende Ringe. In andern Fäden \Q D)
zeigten sich die Queerstriche eben so wie in den vorigen ;:,die Ringe
aber waren hier in der Mitte angeschwollen und an den Enden zu-
sammengezogen. Diese hatten hier die nehmliche Gestalt, i •wie::1 die
sich bildenden Saamenkörner der Mauerconferve. A n ! den meisten
der letztem Fäden enthielt das abgerundete Ende ( f l ) : blos einen
Queerstrich, nicht aber grüne Ringe, und neben einem solchen Ende
lag
lag oft ein länglichrunder Körper ( f l ) , der dieselbe grüne Farbe
wie die Conferve, aber gewöhnlich noch keine Queerstriche und
Ringe hatte. Diese Körper hatten sich von den ausgewachsenen Fäden
getrennt, und w'uchsen wieder zu vollständigen Conferven heran.
Itf einigen, die länger als die übrigen waren, liefsen sich schon
Ringe unterscheiden. Die Fäden C f l befanden sich ohne Zweifel
in der Periode, worin die Ringe zu Saamenkörnern anzuschwellen
anfängen. Ich habe meine .Beobachtungen über sie bis in den Anfang
des May fortgesetzt. Von dieser Zeit an waren alle Gräben,
welche die Conferve enthielten, so mit der Lemna überzogen, dafs
ich nichts mehr von jener finden konnte. Gegen die Mitte des
Aprils nahm die Menge der Fäden schon täglich mehr ab, und die
übrig bleibenden zeigten sich immer nur in dem oben erwähnten
Zustande. Den völligen Übergang der angeschwollenen Ringe in Saamenkörner
habe ich nie beobachtet. Bey der weitern Ausbildung der
letztem scheinen sich die Fäden auf den Grund des Wassers herabzusenken
, und hier allen weitern Nachforschungen zu entziehen.
Ich habe versucht , die Conferve in Gläsern zum Saamentragen zu
bringen, aber ohne Erfolg. Inzwischen hoffe ich doch hoch, ihre
ausgebildeten Saamenkörner zu entdecken.
Die Oscillatorien, die in ihrer Gestalt und in ihren Bewegungen
den Thierpflanzen so nahe verwandt, in ihrer grünen Farbe und ihrer
Eigenschaft., am Sonnenlicht Sauerstoffgas auszuathmen, aber ganz
vegetabilischer Natur sind, kommen- also in ihrer Fortpflanzung durch
Theilung, durch Sprossen, Knospen und Saamenkörner , oder Eyer,
sowohl mit den Zoophyten, als den Pflanzen überein.
H Y