Sie kömmt dem Chelifer cimicoides L ath. (Scorpio cimicoidcs F a er.'.
Entom. System.") *) sehr nahe, und hält sich, wie dieser, unter Baumrinden
auf; sie unterscheidet sich von demselben in der grünen Farbe
der Brust und des Hinterleibs.
Die nahe Verwandtschaft dieses Thiers mit dem Skorpion ist in meh-
rern Theilen-unverkennbar. Wirft man einen Blick auf Fig. 6.' und 7.
Tab. II., wo der Bastard-Skorpion von der obern und untern Seite ver-
gröfsert dargestelit, und nichts' weiter an demselben geändert ist, als dafs
man die-eine Hälfte der Rücken- und Bauchschuppen auf der SeiteB
weggenoinmen hat, so sieht man, dafe der Umrifs des Körpers bey beyden
Thieren fast derselbe, und blos der Hinterleib bey dem Bastard - Skorpion
länger und mehr oval ist. Man sieht ferner , dafs der letztere auf beyden
Seiten der Kinnbacken zwey ganz ähnliche-Palpen p p, wie der Skorpion,
hat. Die Beine artikuliren mit der Brust auf dieselbe Art, wie bey diesem,
und die einzelnen Glieder derselben sind auf-ähnliche Art, wie bey
dem Skorpion, gebildet; nur sind die beyden Krallen der Fülse, die
beym Skorpion an einem kurzen sechsten Gliede sitzen, bey jenem unmittelbar
an dem fünften Gliede befestigt. Die Brust ist auch bey dem
Bastard-Skorpion durch eine hornartige Platte C (Tab. II. Fig. 6.) bedeckt,
und auch hier giebt es auf derselben. zwey einfache Augen, die man in
Fig.8., wo jene Platte bey C abgesondert vorgestellt ist, bey o und o
sieht.
Diese
*■) Chelifer thorace linea transversa, impressa, bipartito; brachiis meiiocribus,
siibovalibus, pilosis; abdomine orbiculato - ovate. Latreille g e n e r a c r u •
s ta c , e t in s e c t . T .I. p .133•
Diese Ähnlichkeiten sind so auffallend, und besonders sind die Palpen
bey beyden Thieren so'gleichartig gebildet, dafs es einigermafsen zu
entschuldigen ist, wenn F a b r i c i u s beyde zu einerley Geschlecht rechnete.
Bey einer genauem Untersuchung aber zeigen sich so grofse Verschiedenheiten,
dafs es zweifelhaft wird, ob beyde Thiere auch nur zu
einerley Familie, geschweige denn zu einerley Geschlecht, gehören.
Schon bey einer flüchtigen Ansicht fällt gleich die Abtheilung der
Platte C (Tab.II. Fig.8. ) , welche die Brust von oben bedeckt, in eine
obere und untere Hälfte auf, eine Trennung, die man bey keiner Art
von Skorpionen findet. Noch beträchtlicher ist die Verschiedenheit in
der Zahl, der Bauchglieder und in den Frefswerkzeugen. Bey dem Bastard
Skorpion lassen sich auf der obern Seite des Hinterleibs zwölf (Tab.
II. Fig .6.), und auf der untern eilf Abtheilungen ( Tab.II. Fig.’j.) unterscheiden.
An dem Munde desselben giebt es keine Spur von einer
Unterlippe, wie aus Fig. 7. erhellet, sondern blos zwey Kinnbacken (Tab.
II. Fig.’j. r r) und zwey Kinnladen (Fig.'j. 8. m m). Jene, von welchen
die eine in Fig. 9. Tal. II. , getrennt vom Körper und stark vergrö-
fsert, vorgestellt ist, bestehen aus einem Stück r, das an der äufsern Seite
erhaben, an der innern leicht ausgeschnitten ist, und aus einem obern
Fortsatz a dieses Stücks, ’ welcher spitz, nach der innern Seite hin gekrümmt
und auf der äufsern mit einigen langen Borsten besetzt ist. Das
Stück r ist “ohne den Fortsatz den Kinnbacken des Skorpions ähnlich, nur
einfacher; aber der Fortsatz a ist blos dem Bastard-Skorpion eigen. Die
Kinnladen, die-man bey 77z und m (Tab.II. Fig.8.) in .Verbindung mit
dem vordem Stück der obern Brustplatte C sieht, gleichen einigermafsen
einem, auf der obern Fläche etwas erhabenen, auf der untern vertieften
Oval, und gehen oben in zwey spitze Fortsätze über, die so gegen einander
gekrümmt sind, dafs sie einen länglich - runden Zwischenraum einschlie-
I. C