tana , sehr schätzbare Bemerkungen, und die Beobachtungen der bessern
Mikrographen sind meist in der Hauptsache nicht so abweichend
von einander, wie man gewöhnlich glaubt, oder es läfst sich der Grand
ihrer Verschiedenheit in den mehrsten Fällen angeben. Manche ältere
mikroskopische Wahrnehmungen sind auch nur darum angefochten worden,
weil man nicht glauben wollte, dafs die Grundtheile des thierischen
Körpers so einförmig sind, wie. man sie in der That findet. Was ich
bis jetzt liefern kann, sind zwar blos erst Bruchstücke. Ich werde indefs
den Weg, den ich eingeschlagen habe, weiter verfolgen, und die künftigen
Früchte meiner Untersuchungen in einer Fortsetzung des gegenwärtigen
Aufsatzes mittheilen. Vorläufig bemerke ich .noch, dafs ich
bey diesen Arbeiten sieben Linsen gebraucht habe, die 8, 3z, 6o, ioo,
i 5o, 5>oo und 55o mal vergröfserten; dafs ich, wo nicht ausdrücklich
das Gegentheil erinnert is t, immer ganz frische thierische Theile gebraucht,
diese immer mit klarem Wasser angefeuchtet, und sie blos
durch das Tageslicht erleuchtet, nie bey vollem Sonnenschein, beobachtet
habe.
Alle bisherige chemische Erfahrungen lassen vermuthen , dafs der
Eyweifsstoff diejenige Substanz is t, woraus alle Theile des thierischen,
und vielleicht auch des vegetabilischen Organismus entspringen. Zunächst
aus ihm entstehen der Schleim und die Gallerte, und diese bilden
in , mannichfaltigen Verbindungen mit unzerlegten Materien die
Grundlage der thierischen Säfte und Organe. Vom Eyweifsstoff bin ich
daher bey meinen Forschungen ausgegangen. Dann habe ich den
Schleim und die Gallerte beobachtet. Ich. habe ferner die ,• Urformen
der nähern Grundtheile d,es Thierkörpers zu bestimmen, und endlich
aus der Vergleichung aller dieser Beobachtungen allgemeine Folgerungen
abzuleiten gesucht.
E ywe ifss to ff nenne iöh die im Blutwasser, und in den Vogel-
eyern enthaltene Substanz, die von der Siedehitze, dem Weingeist und
der Naphtha zum Gerinnen‘gebracht, von Säuren ohne Mitwirkung einer
höhern Temperatur zum Theil aufgelöst, zum Theil erhärtet, von
ätzenden Alkalien völlig aufgelöst, von Säuren aus dieser Auflösung
wieder niedergeschlagen, und vom Gerbestoff nicht gefället wird.
Der S ch le im kömmt im thierischen Körper auf sehr verschiedene
.Weise modifizirt vo r , und .nähert sich in diesen Abänderungen bald
dem l'yweifsstoff, bald der Gallerte. Nur diejenige Substanz, worin
die Eyer der Frösche und Hayfische eingehüllet sind, läfst sich für eigentlichen
Schleim annehmen. Diese ist eine unorganische, sehr elastische
und sehr dehnbare Materie, die in Wasser aufserordentlich aufschwillt,
ohne sich darin aufzulösen, von heifsem Wasser, Alkohol und
Galläpfelaufgufs nicht verdichtet oder niedergeschlagen wird , und in
Säuren sich auflöset, ohne daraus von Alkalien, die nicht in Ueber-
maafs zugesetzt sind, gefället zu werden *).
Die G a lle r t e löset sich in heifsem .Wasser, Säuren und ätzenden
Alkalien auf, erstarret in der Kälte zu einer elastischen, aber nicht
sehr dehnbaren Masse, wird aus ihrer wässrigen Auflösung durch den
Galläpfelaufgufs,' nicht aber aus ihrer Auflösung in Säuren durch Alkalien
niedergeschlagen, und verliert, mit ätzenden Alkalien gekocht, das
Vermögen zu gelatiniren.
*)Branoe hat das Verdienst, diese merkwürdige Substanz zuerst chemisch
untersucht zu haben. Philos, Transact, Y. jßI0, p. sog.