nur oberflächliche Bemerkungen über den Bau diefes Infekts *). Er unterrichte
daflelbe immer nur im lebenden Znftaude, wo es unmöglich ift, das
Thier unverletzt von den Schaalen zu trennen. Wichtiger find die Beyträge
zur nähern Kepntnifs der Cypris-Arten, die R a md o h r **) bekannt gemacht
hat. Doch betreffen diefe blos die Cypris ftrigata, von deren Bau die Struktur
der übrigen Arten in manchen Stücken abweicht.
Um jene Thiere unverletzt aus den Schaalen nehmen und mit Mufse
unterhielten zu können, ift das hefte Mittel, fie in Weingeilt zu lödten und
aufzuheben, Mit Hülfe diefes Mittels habe ich an der Cypris pubera Müll.
(M.onoculus conchaceus L.) eine Beobachtung gemacht, die mir wichtig und,
obgleich die Entomofträceen eigentlich nicht mit in den Plan der bishengeu
Abhandlungen gehören, doch als Anhang zu denfelben einer Stelle wertli
zu feyn fcheint,
Fi". 5 (Tab. IX.) ift ein, von der Schaale abgesondertes Weibchen der
Cypris pubera. Vergleicht man hiermit die Befchreibung, die Müller ***)
von diefem Thier gegeben hat, fo fielit man gleich, dafs diefelbe fehl- un-
vollfiändig ift- Müller gieh-l die Fühlhörner (n, n.) als aus vier kleinen Gliedern
uud zehn langen Borften befiehend an,- Die Zahl jener Glieder,- von
welchen das unlerfte ziemlich grofs ift, beträgt aber fechs. An den Vordcr-
füfsen ,(q- q.) fand Müller drey Glieder, da diefe Tbeile doch viergliedricht
*y o . F» M ü lle r Entomoftraca* p. 4 8 fq>
Beiträge zur Naturgelch. einiger Deytfchen Mono'eulus -Arten. Halle l 8 o5, S, l 4 P
* * * ) A. a. O. p. 5 6 .
lind, und an den Hinterfüfsen (p. p.), die aus einer ziemlich langen cylin-
diifchen Wurzel und drey kleinern Gliedern heftehen, fahe er nur ein einziges,
cylindrifclies Glied. Die heyden Theile (n. n.), die ich nach M ü 1-
le r’ s Vorgang Fühlhörner genannt habe, kommen im Wefentlichen ganz mit
den Füfsen (q. q. p. p.) überein, und man kann alfo eigentlich nicht mit
jenem fagen, dafs das Thier der Cypris nur vier Füfse hat *).
Zwifchen den heyden Fühlhörnern (u. n) liegt ein einfaches Auge, welches
in der angeführten Figur durch das linke Fühlhorn bedeckt fit und
zwifchen den Antennen und dem vordem Fufspaar (q. q.) befinden fich die
Frefswerkzeüge (m.). Diefe find von Ramdohr an der Cypris ftrigata fehl-
genau befchrieben worden. Ich habe in der Hauptfache den nehmlichen
Bau derfelben an der Cypris pubera gefunden, und kann daher auf Ramdohr
verweifen,'
Der Vordertheil des Körpers, an welchem die Füfse und die Fühlhörner'
fitzen, ift von dem hintern durch eine Verengerung abgefoudert. Der
letztere hat eine länglichrunde Geftalt und fit mit Eyern angefüllt, Diefe
aber werden in ihm nicht urfprünglich gebildet, fondern ihre erfte Eutfte-
bung erhalten fie in zwey dünnen, cylindrifchen Schläucheu (o. o.), die zu
Leyden Seiten des Rückens mit dem Hinterleihe verbunden find. Schon
Ramdohr hat bemerkt, dafs die Eyer nach den obern Enden diefer Schläuche
zu immer kleiner werden, nach den untern. Enden hin aber an Gröfse
zunehmen. Es ift alfo gewifs, dafs fie in diefen Organen von oben nach
*) Pedibus tantum quatuor (phaenomenon in vaflifiimo infectovum imperio rariflzmum) in-
ilructum efl. M ü lle r 1, e. p. 4 8 .
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