teten und wieder aufgeweichten Schleim der Bronchien ilbereinkam.
In Fig. 74- ( Tab. XIF.~) habe ich ein Stück des Zellgewebes aus den
Schenkelmuskeln eines Kalbes so vorgestellt, wie es mir unter einer
35omaligen Vergröfserung erschien.
Von einer ähnlichen zellenartigen Struktur, wie das Zellgewebe
der Pflanzen besitzt, giebt es keine Spur bey den Thieren, und
selbst nicht in den Lungen, worin man dieselbe noch am ersten erwarten
sollte. In einigen thierischen Theilen, in deren. Zellgewebe
sonstige Substanzen enthalten sind, trifft man zwar in demselben Höhlungen
an. Man findet diese z. B. in den runden, mit einer kalkartigen
Materie angefüllten Körpern am Rückgrat der Frösche, in welchen
die Knoten der Rückenmarksnerven liegen, wenn man die Kalk-
theile durch eine Säure aufgelöst hat. Aber diese Höhlungen entstehen
offenbar, indem das noch halbflüssige Zellgewebe entweder von
den kalkigen Concretionen, die sich darin absetzen, ausgedehnt wird,
oder indem es sich nach diesen formt j sie sind ganz unregelmäfsig
und den sogenannten Lücken des vegetabilischen Zellgewebes im Stengel
saftiger Wasserpflanzen zu vergleichen.
F o n t a n a scheint blos die Elementarcylinder im Zellgewebe für
wesentlich gehalten zu haben. Ich fand indefs allenthalben in dieser
Substanz auch die Eyweifskügelchen, nur an einigen Stellen in gröfse-
rer, an andern in geringerer Menge, so dafs ich diese für einen eben
so wesentlichen Bestandtheil desselben als die Cylinder, und das Zellgewebe
für eine Zusammensetzung aus Schleim und Eyweifsstoff zu
halten geneigt bin,
Das Zellgewebe hat mit dem Schleim die Eigenschaft gemein,
Wasser, womit es in Berührung kömmt, aufzunehmen, und davon anzuschwellen.
Durch dieses Einsaugungsvermögen desselben gelangen
alle Flüssigkeiten- von aufsen in die Masse der Säfte. Die Lymphge-
fäfse saugen nur ein, was schon im Zellgewebe enthalten ist. Selbst
die Aufnahme des Chylus geschieht zuerst durch diese Substanz. Die
Darinzotten sind gewifs nichts, anders als ein blofses Zellgewebe. Ich
habe an der graue Möve (Larus canus) und mehrern Thieren der
niedern .Gassen Beobachtungen gemacht, die mich hieran nicht-zweifeln
lassen. Bey jenem Vogel, der in Hinsicht auf die Verdauungsorgane
den Übergang von denjenigen Vögeln, die einen knorpelartigen
Magen haben, zu denen macht, bey welchen dieser Theil blos muskulös
ist *),- fand,ich .statt der Darmzotten höchst zarte, gekräuselte Fran-
zen, mit welchen die innere Fläche des Darmcanals besetzt ist, und
die sich vom • untern Magenmunde bis zum Anfang des Mastdarms erstrecken.
-Unter einer i 5omaligen Vergröfserung sähe ich in diesen
Häuten von ihrem äufsern, in die Höhlung des Darmcanals hervorragenden
Rande; nach dem andern, an der innern Wand des Darms befestigten
Ende parallele, dunkle Streifen gehen, die aus geronnenem
Chylus bestanden. Die Fische haben bekanntlich auf der innern Haut
des dünnen Darms statt der Darmzotten ein gekräuseltes Netz. Bey
einer Scholle (Pleuronectes PtaLessa), deren Nahrungscanal mit Mu-
*) Ps giebt hier einen drüsigen Vormagen und einen, Knorpelmagen , wie
bey den Hühnern. Aber beyde bilden mit dem Schiund mir einen ein-
2igen, weilen, länglichen Sack, in welchem die Gränzen der drey verschiedenen
Ablheilungen zwar sehr genau bezeichnet sind, doch nicht durch
Verengerungen oder Schliefsmuskeln, sondern blos durch ihre verschiedene
Textur. Der Schlund hat sehr starke, muskulöse, längslaufende Falten.
Der, verhältnifamäfsig nur enge, aber ziemlich lange Darmcanal geht ohne
bedeutende Verengerungen und Erweiterungen bis zum After fort. Es giebt
an ihm keinen Binddarm. Auch ist der Unterschied zwischen dünnem
und dickem Darm an ihm kaum bemerkbar*