und die Fühlhörner bis auf die Wurzeln abgefehuitten find, von der Seite
vorfiellt, findet man diefe Luftlöcher mit' den Zahlen i, 2; 3 u. f. w. bezeichnet.
Sie liegen, wie man hier lieht, unter den grüfsern Rückenfchup-
pen. Sie fehlen unter der vierten p diefer langem Schuppen, die von der
folgenden q nicht durch eine kürzere Platte getrennt ifi, und unter der
letzten d. In Fig. 5 (Tab. VI.) ifi hey S ein einzelnes diefer Stigmate mit
der durclifchnittenen Fufswurzel P, neben welcher daffelbe liegt, ftärker
vergröfsert abgebildet, Pas Stigma zeigt lieh hier als eine fchrägliegende
Spalte, die auf der abgeplatteten Spitze. einer kegelförmigen Heryorragung
angebracht ifi, An der Fufswurzel liegt eine kleine .länglichrunde, horn-
artige Platte m, die man unter einer fchwächern Vergröfserung ebenfalls
leicht für ein kleines Luftloch hält, die aber blos zur Befefiigung der Fufs-
wurzeln dienet.
Aus Big. 6 (Tab;.VI.) erhellet der Urfprung und die Verbreitung der
aus diefen Stigmaten entftehenden Luflröhrenfiämme, Die aus dem zwey-
ten Luftloch (2) entfpringenden Stämme find die weiteften und längfien;
von gleicher Weite, aber nicht fo lang und weniger äfiig find die Luft?
röhren des erften Stigma (1); nach dem hintern Ende des Körpers hin,
nehmen die Tracheen immer mehr an Weite ab; die kleinften find die des
letzten Luftlochs (7). Von den Luftlöchern der beyden erften Stigmate
(1. 2.) gehen die Hauptfiämme in den Kopf bis zu den Frefswerkzeugen
herauf, und geben -in weiten Zwifchenräumen länge, nach innen gebogene
Aefte ab. Die übrigen Tracheen verbreiten lieh nach allen Seiten. Jene
haben dabey nicht den weifsen Silberglanz, der fonfi den Luftröhren der
Infekten eigen ifi, fondern eine ähnliche braune Farbe, wie die äufsern Bedeckungen
der Skolopender.
9. Die Skolopender. 3i
Ein Verfuch, den ich über den Einflufs des Eintauchens in Oel mit
einer Skolopender anfiellte, bewies mir, dafs das Athemholen diefer Thiere
noch'eingefchränkter ifi, wie ich es hey den Affeln fand *). Ich bemerkte
nicht einmal, dafs die Bewegungen des Thiers nach diefem Verfuch ge-
fchwächt waren. Wenn man alfo aus Reaumur’ s und Bonnet’ s Erfahrungen
gefchloffeu hat, dafs das Befireichcn der Stigmate mit Oel auf alle
Infekten fogleich lähmend oder felbfi tödtlich wirkt, fo War dies ein zu
voreiliger Sehlufs.
Zwifchen den Lnftröhreüfiämmen unter den Rückenmuskeln liegt das
Herz (A B. Fig. 6. Tab. VI), welches ganz mit dem Herzen der übrigen,
durch Luftröhren athmeuden Infekten übereinkömmt. Es ifi eine lange,
enge, vom Kopf bis zum hintern Ende des Körpers fortgehende, grade
Röhre, die in der Mitte etwas weiter als an den Enden, in Zwifchenräumen
mit zarten Muskeln (m, m. u. f. w.) befetzt, und ohne alle Seitenge-
fäfse ifi.
Das Nervenfyfiem der Skolopender (Tab. VII. Fig. 2.) hat eine ähnliche
Struktur, wie hey, den übrigen Infekten, deren Körper lang, cylin-
drifch und aus vielen gleichartigen Gliedern zufammengefetzt ifi. Es be-
fteht aus dem Gehirn (1 ) und 17 Rückenmärksknoten (2 — 18). Das Gehirn
hat zu beyden Seiten des zur Durchlaffung des Schlundes dienenden
Ringes zwey grofse Anfchwellungen (a. a. b. b.), von welchen lieh die eine
(a. a.) zu den Augen, die andere (h. b.) zu den Fühlhörnern fortfetzt. Auf
') M, f, Bd, l , S. 6 3 dkfes Werks.