die Leber der Spinnen, die in ihr befindlichen Gefäfae aber, die sich an
der Stelle, wo der Darmcanal mit ihr verwebt ist, in den letztem zu öffnen
scheinen, für die Gallengefäfse ansehen würde. Um diese Zweifel zu
heben, schien mir eine chemische Untersuchung der Flüssigkeit jener
Masse wichtig zu seyn. Ich konnte mir dieselbe blös von der Aranca,
domesticaund nur in geringer Quantität, verschaffen. .Soviel ich an
dieser habe bemerken können, bestand sie gröfstentheils aus Eyweifsstoff.
Sie vermischte sich sowohl mit Wasser, als mit Alcohol, zu einer weifs-
lichen Auflösung, worin sich, nachdem sie einige Zeit auf einem geheitz-
ten Ofen gestanden hatte, Flocken erzeugten. Durch Essig geröthetes
Lackmuspapier wurde von ihr blau gefärbt. Verschieden von ihr ist die
Feuchtigkeit, die aus den abgeschnittenen Gliedern der Spinne hervordringt.
Diese scheint mit dem im Herzen befindlichen Saft einerley zu
seyn. Sie färbt ebenfalls, und noch stärker als der Saft des Fettkörpers,
das durch Säuren geröthete Lackmuspapier blau, ist aber farbenlos, trocknet
leicht ein, und zeigt unter dem Mikroskop kleine Kügelchen.
Jener beträchtliche Gehalt an Eyweifsstoff ist der Charakter einer
cliylösen Flüssigkeit, und beweiset, dafs in jenem Theil, den ich den
Fettkörper genannt habe, die Verwandlung der verdaueten Stoffe in Blut
vor sich geht. Für die Meinung, dafs die erwähnte Masse nicht eine Leber
ist, scheint mir ausserdem noch dies zu sprechen, dafs. sich in den
Darmcanal der Spinne vier Gefäfse öffnen, die offenbar den Gallenge-
fäfsen der übrigen Insekten ähnlich sind *), und dafs man jene Masse bey
trächtigen Weibchen desto mehr verzehrt findet, je näher die Eyer der
Reife
') Ueber den innern Bau der Arachniden. H. 1. S,.5o, 5i.
Reife sind. Man kann zweifeln, ob jene Gallengefäfse der Insekten wirklich
die Stelle der Leber vertreten. Nimmt man sie aber für etwas anders,
als für gallenabsondernde Theile, an, so besitzen alle geflügelte Insekten
keine Leberj und so hat man die Analogie für sich, wenn man
auch den Spinnen dieses- Organ abspricht. Das Schwinden des Fettkörpers
in der Schwangerschaft läfst sich auch nur mit der Voraussetzung,
dafs in diesem Theil eine-zur Ernährung dienende Flüssigkeit bereitet
wird, nicht aber mit der Hypothese, dafs derselbe einen zur Verdauung
dienenden Saft absondert, vereinigen.
Am untern Ende des Darmcanals giebt es einen Blinddarm, worin
sich die Gallengefäfse öffnen. Früher habe ich dieses Organ immer mit
einer weifslichen Flüssigkeit angefüllt gefunden, welche mit der, die der
Fettkörper • enthält, dem Äufsern nach übereinkam. In der Folge traf
ich in demselben bey Kreutzspinnen wirklichen festen Koth an. In diesem
Blinddarm scheint also die letzte Absonderung der nährenden Theile
des Speisebreys von den Auswurfsstöffen, und die Bildung der Exkremente
vorzugehen.
Bey der Kreutzspinne liegt unmittelbar unter den Bäuchdecken um
den Fettkörper eine eigene, von strahlenförmigen Fasern gebildete Haut
( Tab.l. Fig.Z. a an n'), die mipeine Beschreibung zu verdienen scheint.
"Die Fasern sind platt, auf der untern Seite des Leibes breit, nach der
Riiekenseite spitz zulaufend, und in regelmäfsigen Zwischenräumen durch
Queerstriche bezeichnet, so dafs' sie wie gegliedert aussehen. Sie entspringen
an dem Umfang der länglichen cartilaginösen Platte R, welche
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