eine perlenfchnurförmige Geftalt gewonnen *), vermöge einer' Ausdehnung
.und Abrundung der einzelnen Glieder bev gleichzeitig .verminderter Durch-
lichtigkeit. Schon nach vier Stunden zeigte lieh an der dem Fenfter zugekehrten
Schattenfeite des Waffers ein grüner Schein, welcher am folgenden
Tage um fehl- viel zugenommen hatte und eine Wolke von dunkelgrüner
Materie bildete, in welcher das bewaffnete Auge Millionen von kleineren
und gröfseren runden, oder doch wenig ins Ovale gezogenen, organifchen
Monaden erkannte, die lieh mit grofser Lebhaftigkeit bewegten **). Zugleich
hatten weit mehr Fäden das perlenfehinu förmige Aufehen bekommen, und
von denen, die gleich anfangs unter diefer Geltalt örfehienen, waren eine
Menge Abfätze Iper geworden, indem das grüne körnige Wefen feitwärts
durch eine überall deutlich wahr zunehmende Oeffnung- lieh entfernt und nur
die walferhelle gegliederte Röhre zurückgelaffen hatte. Einmal fah ich auch,
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wie ein Körnerklumpen, der fich auf diefe Art aus feiner Umhüllung losgemacht,
lieh in bewegte Monaden auflöste, die fich fchuell nach allen Richtungen
verbreiteten ***). Da die grüne Wolke fich .an der Schattenfeite des
Waffers befand und die Sonne lebhaft auf das Gefäfs fchien, drehte ich
diefes mit Behulfamkeit ein wenig feilwärts, fo dafs die grüne Maffe nun in
der Sonne war, aber dicht ,an dem Schatten, den der Rand der Schaale
bildete. Es dauerte nicht fünf Minuten, fo hatte diefelbe fich wieder in
den Schatten gezogen und zwar in Streifen, deren Ianglames Fortfehreiten
ich deutlich bemerken konnte, fo dafs nach Ablauf diefer Zeit an der vorigen
Stelle wenig mehr davon zu fehen war.
*) Tab. X. Fig, 6.
**) Tab. X. Fig. 7.
***) Tab. X. Fig. 8.
Schon am zweyten uud noch mehr am dritten Tage hatte fich auf den}
Boden ein Präcipitat gebildet, welches unter dem Mikrofkop aus länglichen,
grünen Stäbchen beftand *), deren eines Ende fehr verdünnt und durchfich-
ti“ , fo wie das andere ftumpf, war. Mit jenem verdünnten Theile fchienen
diefe Stäbchen feil zu fitzen, welches oft in ftern förmigen Figuren gefehah.
Am fiten Tage zeigten fich in diefem Ueberzuge des Bodens zerßreute flok-
kige Puncte von einem gefättigteren Grün. Sie befiandeu aus einfachen,
kurzen Fädchen **), die offenbar eine Verlängerung der am zweyten Tage
Von mir gefehenen flabförmigen Körperchen waren, indem ich alle Mittel-
zuflände und Uebergänge deutlich wahrnahm. Ihr freyes Ende wrar ftumpf
und lie halten der gäuzen Länge nach farbelofe Abfätze, zw'ifchcn denen das
grüne Wefen Queerbhnder bildete. Kurz der ganze Bau zeigte, dafs es nichts
anders, als junge Anfänge der gräfseren Fäden waren, durch deren Auslee»
rnng fie ihr Dafeyn erhallen hatten. Auch beflätigte die weitere Beobachtung
diefes vollkommen: denn am l2ten Tage batten fie an Länge und
DurChmeffer febr zugenommen ***), fo dafs letzterer dem halben Durchmef-
fer der völlig ausgebildeten Fäden gleich kam. Auch war die innere Struktur
ganz die nehmliche: ausgenommen etwa, dafs die Abfätze länger erfehie-
nen, als im Znfiande völliger Entwickelung. Von bewegten Körpern, deren
Menge bisher immer abgenommen halte, zeigte fich nun wenig oder nichts
mehr. Nach drey Wochen hatten die Fäden nicht weiter 2ugenoBimen: es
Waren aber indeffen ihehrere dem Wachslhum ungünftige Umftände hinzugetreten.
*) Tab. X. Fig. g,
**) Tab. X. Fig. 10. 11.
***) Tab, X. Fig. 12,