7 ° I. Ueber den innem Bau der ungefliigelten Insekten.
Kiemendeckel B B {Fig. 56. ) , und bey dem Weibchen über diesen noch
zwey kleinere runde Platten r r, unter welchen der Eingang zu den Ey-
erstöcken ist. Bey dem Weibchen in Fig. 56. sieht man zugleich noch
"die lose über einander liegenden Bauchschuppen, unter welchen, wie bey
der gemeinen Assel, die Eyer zur Reife kommen.
Der Umrifs des Kopfs ( Fig. 56. 5y. e) ist fast derselbe, wie bey der
gemeinen Assel. Aber die untere Seite {Fig.56.) verräth auf den ersten
Blick eine sehr abweichende Bildung der FrefsWerkzeuge. Schon die Zahl
dieser Organe ist bey beyden nicht die nehmliche. Die Wasserassel hat
eine in vier Lappen getheilte Unterlippe, drey Paar Kinnladen, und Ein
Paar Kinnbacken, also Ein Paar mehr, wie die gemeine Assel. . In der
Struktur dieser Theile ist nur noch eine sehr entfernte Verwandtschaft
zwischen beyden Tbieren übrig.
In Fig.58. sind diese Organe in ihrem Zusammenhänge, und in den
fünf folgenden Figuren ( Fab. XI. ) einzeln vorgestellt.
Fig. 58. ist der Kopf von der untern Seite. Die gröfsern Fühlhörner
sind abgeschnitten, und die Unterlippe nebst dem ersten Paar der Kinnladen
zurückgeschlagen.
h h die Unterlippe.
n n zwey dünne, knorpelartige, länglichrunde Platten, welche die
Frefswerkzeuge unten bedecken.
t t das erste, a a das zweyte, und k k das dritte Paar der Kinn*
laden.
q q die Kinnbacken.
p p die Palpen der Kinnbacken.
m eine dreyeckige hornartige Platte, unter welcher der Mund, eine
vertikale Spalte,- liegt.
- 6. Die W a s s e r a s s e 1. ( Oniscus aqmticus L.). 71
f f die kleinern Fühlhörner.
F F die abgesehnittenen gröfsern Fühlhörner.
Die beyden Platten n n bedecken blos den untern Theil der Frefswerkzeuge.
Die Unterlippe ist in Fig. 5g. Tab. XI. einzeln, und stärker vergrö-
fsert als in Fig. 58., abgebildet. Die beyden äussern Lappen derselben
p a sind dünne, häutige, abgerundeten Dreyecken ähnliche Blätter. Jeder
der mittlern Lappen besteht aus einem fleischigen Cylinder c, womit
zwey conische, sich in einen Haken endigende Glieder b artikuliren.
Die Kinnladen sind insgesammt sehr klein, zart und wreich. Von
dem ersten, gleich über der Unterlippe liegenden Paar {Tab.XI. Fig. 60.)
besteht jede Kinnlade aus einem länglichrunden, fleischigen Theil d, welcher
an dem obern Ende nach aussen einen kurzen cylindrischen Fortsatz
h1 und nach,innen einen kammförmigen Theil m hat, die beyde mit
kurzen Borsten besetzt sind.
Über diesem Paar liegt das zweyte, von welchem in Fig. 61. Tab.XI.
die eine Kinnlade t mit ihren Muskeln rri besonders vorgestellt ist. Sie
ist nicht viel gröfser wie die erste Kinnlade, aber mehr hornartig, unten
walzenförmig, oben in eine mit Borsten besetzte Schärfe sich endigend,
und .unten auf der innern Seite an ihrer Wurzel einen conischen, weichen,
ungegliederten, an Seiner Spitze mit einigen Haaren besetzten Palpen
q tragend.
Das dritte Kinnladenpaar liegt über dem zweyten, zwischen den bey-
den Kinnbacken. In Fig.6a. Tab. XI. sieht man es, in "Verbindung mit
diesen, bey.z von der obern Seite. Es ist kürzer, aber breiter, als das