mige Figuren bildeten *). Am 1. Dec. war kein Infufionsthierchen mehr zu
finden. Der grüne Anfatz am Gefäfse ward fiärker, die länglichen Körper
dehnten fich immer mehr aus und am fiten Dec. hatten fie fich in junge Ba-
trachosperma glomerata umgewandelt **), welche ziemlich feil am Gefäfse
fafsen. Am. 4ten Dec. hauen üe noch diefe Form.’’
Da es mir früherliin nicht zu Theile geworden war, diefe Verwandlung
gen der Conferva mutabilis bis zur ' deutlichen Entwickelung eines neuen
.Wefens der nehmlichen Art zu verfolgen^ fo wünfchte ich auch diefem Er*
fordernifs Genüge zu leiften und flellte deshalb im November i 8 i5 abermals
den mehrgedachten Verfuch mit diefer Conferve an. Der Erfolg war, wie
fich erwarten liefs, ganz der nehmliche. In einer einzigen Nacht, bey einer
Temperatur des Zimmers von xo° Reaum. entwickelten fich in völlig reinem
Waller aus diefem Gewächfe Myriaden von bewegten Körpern: jedoch nur
ein einzigesmal bemerkte ich . das Losmachen derfelben aus der häutigen
Röhre eines Seitenzweiges. In dem grünen Wefen, welches im Hauptftamme
die Queerbinden der Glieder bildet, konnte ich keine Spur von Rotation
■ wahrnehmen. Nach einer kalten Nacht, wobey die Oberfläche des Wallers
im Gefäfse gefroren war, zeigten lieh keine Bewegungen mehr; nach einigen
Tagen, da eine gelindere Temperatur eingetreten, erfüllte wieder eine Menge
lebhaft bewegter Atome das Waller, indem zugleich der glühe Schein an
der Schattenfeite gefättigter geworden war. Nach vierzehn Tagen hatten die
grünen Stäbchen, welche die fiernförmigen Figuren bildeten, nicht nur lieh
fo fehr verlängert, dafs man einen gegliederten Bau an ihnen ünterfchied;
* ) Tab. X. Fig. 2 .
**) Tab. X. Fig. 3,
fondern es hatte lieh auch ihr vorderes Ende in die haarförmige, walTerhelle
Spitze *) verlängert, in deren Anwefenheit Vaucher **) mit Recht einen
Hauptcharäcter der Gattung Batrachospermum fetzet, der unfere Conferve
augehört. Ich bin gewifs, dafs, wenn ich diefe zärten Anfänge einem fließ-
fendeu Gewäller ausgefetzt hätte, fie mit der Zeit das ganze Gewächs mit
feinen zahlreichen büfchelförmigen Zweigen würden reproducirt haben.
Die zweyte Art von WalTerfaden, woran ich diefe Verwandlungen bemerkte,
fcheint von Ro ths Conferva compacta ***) nicht verfchieden, kömmt
indeflen mit derjenigen Form genau überein, welche bey Dillwyn unter
dem Namen Conf. lucens abgebildet ift ****). Ich fand fie gleichfalls in
einem fchnellfliefsenden Bache., wofelblt ihre Fäden durch den Strohm des
Wallers in Iteter Bewegung erhalten wurden, auf Steinen fitzend. Am
3i.'März 1816,' zu einer Zeit, wo die Temperatur der Luft des Nachts unter,
des Tages wenig über dem Froftpuncte war, nahm ich eine Quantität
diefer Conferve in einem reinen Glafe mit mir und flellte fie in einem mäf-
lig erwärmten Zimmer in einer Schaale mit reinem Wafler ans Fenlter.
Unter,dem Mikrofkope zeigten fich um die Faden einige Vorlicellen von der
gröbsten Art fchwimmend; fonfi aber war, und namentlich von kleineren
Infufionsthierchen, durchaus nichts zu fehen. Die Fäden waren, dem gröbsten
Theile nach, in ihrem natürlichen Zultande ****.*); viele aber hatten
*) Tab. X. Fig. 4 .
**) A. a. O. S. 106.
***) Catal. bot. I. 170*
****) Synopf. of tbe brit. Coiifcrvae etc.. T. 47.
*.»***) Tab. X. Fig. 5 .
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