gen Muskeln, aus langen, parallel lieben einander fortgehenden, etwas
geschlängelten Elementarcylindern, die sich in ihrer Steifheit den Ele-
nientarfibern nähern. Dieser Bau ist aber nicht , wie F o n t a n a *)
glaubte, allen Sehnen eigen. In njehrern tendinösen Theilen eines Kalbes
fand ich Fasern, die blos mit einem sehr zähen Zellgewebe angefüllt
waren, das aus ungleichen, eng unter einander verwebten Fäden
bestand. Die Fasern dieser Sehnen waren weit dicker als die größten
Muskelfasern. Sie hatten ähnliche, aber weit gröbere und schon dem
blofsen Auge einigermafsen sichtbare Queerrunzeln, wie die Fasern des
Ochsenfleisches,
Die Elementarfibern, die ich zuerst in der Hausenblase fand, traf
ich nachher auch in der Haut an, welche die Eyerschaalen inwendig
bedeckt. Sie sind hier steife, nach allen Richtungen sich durch-
kreutzende, meist gerade Fäden (Tab. XV. Fig. 8 4 0 - L e e u w e n -
h o e k **) entdeckte sie auch in gichtischen Concretionen. Die spiralförmigen
Dräthe der Insektentracheen bestehen gleichfalls aus solchen
Fibern. Sie kommen also nur in Organen, deren Zweck blos mechanischer
Art ist, und in krankhaften Auswüchsen vor.
Dies ist e s , was ich bis jetzt an den organischen Elementen der
thierischen Körper unter dem Mikroskop wahrgenommen habe. Das
allgemeine Resultat meiner Beobachtungen ist, dafs jene Grundtheile
höchst einfach sind, dafs die mannigfaltige Bildung und Thätigkeit der
zusammengesetztem Organe nicht von einer bedeutenden Verschieden*)
A. a. O. S. 38o fg.
_**) L. e. p. 52.
heit' ihrer organischen Elemente herrührt, sondern in einer Verschiedenheit
der chemischen Stoffe, womit jene in ihnen verbunden sind,
begründet seyn mufs, und dafs blos von der Erforschung dieser chemischen
Verbindungen Aufschlüsse über die 'VFirkungsart jedes Organs
zu erwarten sind. Diese Sätze stimmen ganz mit den Resultaten der
chemischen'Versuche überein, die bis jetzt über die Zusammensetzung
der thierischen. Materien angestellt sind. Eyweifsstoff und Schleim , die
nähern chemischen Grundtheile der thierischen Substanzen, kommen in
den verschiedenen festen und flüssigen Theilen mit ziemlich gleichen
äufsern Eigenschaften vor, zeigen aber in ihrem Verhalten gegen Rea-
gentien bedeutende Abweichungen. Die feinem Unterschiede jener chemischen
Verbindungen lassen sich vielleicht mit Hülfe des Mikroskops
an dem verschiedenen Einflufs chemischer Mittel auf die organischen
Elemente, an der verschiedenen Gestalt der Niederschläge, die jene
bewirken, u. s. w. erkennen. Ich werde diese Anwendungsart der Ver-
gröfserungsgläser versuchen, und den Erfolg künftig bekannt machen.
V e r z e i c h n i f s d e r F i g u r e n .
Tab. XIV.
Fig. 73. Organische Theile des Froschsaamens.
Fig. 74. Zellgewebe ans ' den Schenkelmuskeln eines Kalbes,
Fig. 75. Die letzten Nervenröhren aus dem Hüftnerven eines Frosches.
Fig. 76. Eine dieser Röhren, deren Mark sich in Weingeist zusammengezogen
und von der Scheide getrennt hat.
Fig. 77. Ein Stück des Sehenerven der Helix Fomatia, dessen innere Substanz
in der Mitte von der Scheide bedeckt, an beyden Enden aber ent-
blöfst ist.
Fig. 78. Ein Stück eines Ritckenmarksrierven der Honigbiene,