ten. Aus der zweyten Beobachtung, dafs sich mehrere' Individuen des Pi
cornutum. mit dem P.Opilio begatteten, läfst sich nur der Schlufs ziehen,
den auch andere Erfahrungen bestätigen, dafs unter den Insekten
Vermischungen ungleichartiger Thiere nicht selten sind. Sähe doch auch
E o s s i eine männliche Cantharis melanura mit einem weiblichen Elater
niger *), W o t r ein Männchen der Melolontha agricola mit einem Weibchen
der Cetonia hina **), und O. F. die Chrysomelq aenea
Mit Chrysomela alnij und Papilio Jurtina mit Papiüo Janira sich begatten
***).
L a t r e h l e behauptet ferner f ) , dafs die Afterspinnen nicht, wie
die Spinnen, mehrere Jahre leben, sondern meist .vor dem Winter üm-
komtnen. Der Grund seiner Meinung ist, weil man im Frühjahr- keine
andere-als sehr kleine, aus den Eyern des vorigen Herbstes entstandene
Junge findet, und ausgewachsene Junge erst im Herbste Vorkommen. Er
zweifelt deswegen auch an der Richtigkeit der Beobachtung von G bof.
3f r o y , dafs jenen Insekten verlohrne Glieder ersetzt werden. Gegen diese
Behauptung mufs ich bemerken, dafs ich im Monat Juny; ganz ausgewachsene
Weibchen gefunden habe, deren Eyer noch sehr unentwickelt
waren, und zugleich andere, die nur die Hälfte der Gröfse von jenen,
aber schon weit gröfsere Eyer hatten. Eine ihnliche Beobachtung hat
auch schon H e r m a n n / f f ) gemacht. Diese Erfahrung scheint mir für
. *) Memoria della Societa Italiana. T. Fill. p .n a •"""
**) V o i g t ’ s Magazin f. <3. neuesten Zustand der Naturk. B.IX, St,5. S.252.
***) O. F. Mülle? Hydrachnae, p, XIX.
f).A. a- O. S.371. 334.
f f ) A. a. O, p.99.
eine längere Lebensdauer, der Afterspinnen zu sprechen, und Geof-
frox’ s Meinung könnte also doch sehr wohl gegründet seyn.
Jene kleinern Afterspinnen unterschieden sich von den gröfsern darin,
dafs die warzenförmigen Hervorragungen des Rückens, die Borsten an
den Beinen, die Haken an den Enden der Fühlhörner, und die Zähne an
den Zangen der Kinnbacken bey ihnen weit weniger entwickelt, als bey
den-gröfsern, und zum Theil nur unter' einer stärkern Vergröfserung
sichtbar waren. Im Übrigen aber kamen sie mit den gröfsern völlig
überein.
Nach einer solchen jüngern weiblichen Afterspinne sind Fig. 10. und
11. Tab. II. gezeichnet, aus welchen sich die äufsere Gestalt dieser Insekten
abnehmen läfst. Fig. io,.stellt jenes Thier von der obern, Fig. 11 •
von der untern Seite vor. Bey beyden sind die Füfse bis auf die Wurzeln
p p p u. s. w. abgeschnitten. a a sind die Fühlhörner, und m m die
Kinnbacken. In Fig. io. sieht man bey o und o die mittlern, bey r und
r die Seitenaugen. Von jenen gehen zwey Reihen zackenförmiger Hervorragungen,
zwischen welchen sich eine Rinne befindet, zu dem, zwischen
den Kinnbacken liegenden Zwischenraum. Auf dem Rücken A
giebt es sieben Queerfalten, und zwischen den fünf mittlern derselben auf
jeder Seite fünf Punkte. In Fig. 11. ist auf der linken Seite die Wurzel
des hintersten Beins gröfstentheils weggeschnitten, um das darunter lie->
gende Stigma q sichtbar zu machen. Zwischen den Beinen- trifft man eine
längliche Scheide d an, in welcher bey beyden Geschlechtern die äu-
fsern Zeugungstheile liegen. Sie endigt sich vorne in eine Art von Lefze,
die eine Öffnung bedeckt, aus welcher jene Theile zur Zeit der Begattung
hervortreten. Vor dieser Lefze befinden sich die Frefswerkzeuge.
Am hintern Ende des Körpers bey t sieht man den After.