Der Rüffel der Biene ift eine, unlen und in dér Mitte cylindrifche,'
nach oben kegelförmig zulaufende, hohle Röhre. Man fleht ihn in Fig. 2
und 3 (Tab. XIII; von der Honigbiene, in Fig. 4 (Tab. XIII) von der Moosbiene
(Apis niuscorum L.), und zwar in Fig 2 und 4 von der obern, in
Fig. 3 von der untern Seite. Der Bau deffelben ift im Wefenllichen bey
allen Bienen (die Hummeln mit eingefchloffen) einerley. Bey allen befteht
er aus einer dreyfachen Snbftanz, die ln Fig. 5 (Tab. XIII) nach einem
ftark vergröfserten Präparat der Apis lapidaria L. vorgeftellt ift:
1) aus knorpelartigen, platten Reifen, die an ihrem obern Rande in
regelmäfsigen Zvvifchenräumen mit langen, borftenähnlichen Fortfätzen befetzt
find (Fig. 5. -aaff);
2) aus einem, unter (liefen Reifen liegendem Geflecht von dünnen,
Reifen Fäden (ff##); und
' 3) aus einer innern Membran, welche unter einer ftärkem Vergröfse-
rung ein Netzwerk von Fäden zeigt, zwifchen welchen kleine runde Körper
liegen, die ohne Zweifel Drüfen find (##p/a).
Auf der obern und untern Seite des Rüffels giebt es einen Raum, der
nicht mit den erwähnten Reifen bedeckt ift. Der Raum der obern Seite
(Fig. 2. 4. y) erftrèckt fleh vom hintern Ende des Rüffels bis ohngefähr auf
den vierten Theil feiner Länge- Er hat eine längslaufende Rinne, die zu
beyden Seiten mit einer knorpelartigen Haut eingefafst ift. Der Raum der
untern Seite (Fig. 3. 11.) ift breiter und länger als jener. Er geht vom
hintern Ende des Rüffels bis auf zwey Drittel feiner Länge fort, und befitzt
blos die beyden innern der erwähnten Suhftanzen. Die drüfeuartigen Körper
find jedoch in diefem Raum weit zahlreicher, als in der übrigen innern
Rüffelhaut, wie man in Fig. 6 (Tab. XIII) lieht, welche ein Stück deflclben
von der Apis lapidaria L. votftelli. ln derMi tellinie der untern Seite des
Rüffels liegt der ganzen Länge deffelben nach ein dünner Knorpel (Tab. XIII.
Fig. 3. 6. y), und neben diefem auf beyden Seiten ein Saum, der aus einer
knorpelartigen., an ihren Rändern etwas verdickten Haut (Fig. 6. Jy/y/J,
pyiy/p) befteht. An dem Knorpel y; find Muskeln befeftigt, bey deren Zu-
Jfemmenziehung derfelbe, und mit. ihm der ganze Rüffel, gekrümmt wird.
Hierbey wird die Haut 11 (Fig. 3 ) etwas ausgedehnt und die von ihr bedeckte
Höhlung des Rüffels etwas erweitert. Doch. ift diefe Erweiterung bey
weitem nicht fö ftark, wie fie in einer Zeichnung bey S wammer da mm *)
erfcheint, die offenbar nach einem, unter Glasplatten zufammengedrückten
Rüffel gemacht ift..
Das vordere Ende des Rüffels (Tab. XIII. Fig. 2. 3. n-) ift halbkugelförmig,
in der. Mitte mit einer Oeffuung verfehen, und rings umher mit
divergifenden Haaren befetzt. Um den Bau diefer Saugwarze recht zu
erkennen, ift cs nötliig, den Rüffel nach vorne zufammenzudrücken, und
dadurch ditfelbe hervorzutreiben. Das hintere Ende des Rüffels geht in
einen länglichrunden, oben offenen, hornartigen Behälter (w) über und ift
zu beyden Seiten mit zwey dünnen, länglichrunden, nach innen concaven,
homartigen Schuppen (r. v .) verbunden.
Diefes hintere Ende des Rüffels nebft dem homartigen Behälter m ift
in der Scheide des Rüffels enthalten, einer cylindrifchen Kapfel, welche auf
der untern Seite und hinten ganz verfchloffen, auf der obern Seite aber
*) Bibi. Nat. Tab. XVI. Fig. 6.'