ßch im Waffer an der dem Fenfter zugekehrten, wegen erhöheten Randes
der Taffe dunkleren Seite ein grüner Schein, welcher gegen Abend zunahm
und hierauf in einen ungleichförmig ausgebreiteten grünen Bodenfatz überging.
Ich überzeugte mich, dafs diefe einfeidge Anfammluüg des grünen
Wefeus keine Folge einer geneigten Lage der Taffe war, und drehte fodann
am Morgen des dritten Tages diefèlhe um, fa dafs die zuerft vom Fenfter
ähgekehrle Seite nun die denselben zugew-andle wurde. Am Morgen des
vierten Tages unterfuchte ich die, ftellenweife durchaus entfärbten Fäden
und fand die gröfseren der büfchelförmigen Aeftchen zum Theil von grüuer
Materie leer, indem hier nur die gegliederte häutige Röhre .fielt erhalten
hatte. Dabey war das Waffer, befonders zunächft um die Pflanze mit zaltl-
lofen runden und elliptifchen Infufionsthierchen angefüllt, deren Farbe und
Gröfse ganz mit den grünen Kügelchen Übereinkain, unter deren Geltalt, lieb
die einzelnen Glieder der noch nicht ansgeleerten Aefte zeigten. Ich unter-
buchte nun auch die grüne Materie, welche lieh zu Boden gefetzt hatte
und fand lie zum gröbsten Theile aus beweguugslofen elliptifchen Stäbchen
beftehend, die lieh in unzählige fechs - und mehrftrahlige fternförmige Figuren
zufammengefügt halten. .Zwifchen ihnen befanden lieh zahlreiche kugelförmige
Körperchen, von denen wenige in Bewegung waren, hingegen
mellten unbeweglich lagen. Diefer grüne Niederfchlqg vermehrte* lieh nun
nicht weiter: dagegen zeigte lieh nach einigen Tagen, die Flüfligkeit in ihrem
ganzen Umfange mit grüner Materie erfüllt, welche bald hernach an
den Rand der Sehaale in Geftalt eines grünen Kreifes lieh angelegt hatte.
Zugleich waren mehrere Fäden, als zuvor, entfärbt worden. .
Acht Tage darauf wiederholte ich diefen Verbuch; indem ich die frifch-
gefammelte Conferve eben fo behandelte, und diefes gab die nehmlichen
Rebultate. Diefesmal bemerkte ich deutlich, wie eines der Körperchen, def-
fen ■ drehenden und gleichfam tanzenden Bewegungen ich eine Zeillang zuge-
fehen hatte, nun auf einmal lieh neben den ftabförmigen Körpern hinlegle
und unbeweglich blieb, während andere ihre Umwälzungen fortfetzten. Auch
beobachtete ich es noch lange nachher und bah, dafs es in feiner Unbeweglichkeit
beharrte. Da ich indeffen, obfehon ich mich gegen Täufchung zu
verwahren gebucht, doch dem Irrthume hier felbft die Möglichkeit benehmen
wollte, Io übergab ich am 27teil Nov. meinem verehrten Mitbürger, dem
He rrn D. D ittmar, deffen Gefchicklichkeit im Beobachten mikrofkopifclier
Gegenftände die Welt kennt, eine Portion gedachter Conferve, die ich an
diefem Tage aus dem nehmlichen Bache geholt hatte. Folgendes lind feine
Beobachtungen darüber, mit feinen eigenen Worten erzählt:
„Den 28ten- Nov. nahm ich frifehe, fchön grüne Stammelten von Batra-
chospermum glomeratum Va n r i 1. ■ (Conieiva mutabilis Roth.), fpülte lie in
Waffer möglichlt rein aus und legte {ie in flache porcellainene Gefäfse, die
ich mit reinem Waller anfüllte. Am 2gten Nov. bemerkte ich, dafs einige
Fädchen ihre fchön grüne Farbe verloren hatten, und in dem Waffer eine
grüne Materie verbreitet war. Am 3oten war -diefe etwas ftärker und es bildete
ßch an der Schattenfeite des Gefäfses ein grüner Anfalz. Unter dem
Vergröfserungsglafe bemerkte ich während diefer beyden Tage, dafs die im
Waffer verbreitete grüne Tinktur aus rundeu Infufionsthierchen befiand *)
welche fehr Tehhaft herumfehwammen Der Anfatz am Gefäfse zeigte längliche
Körper, die jedoch völlig leblos wären und hin und wieder Iteruför-
*) TaJ>. X. Fig. 1. *