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immer von dem Saft des Fettkörpers getrübt wird, nur selten anwendbar
sind. Bey diesen Schwür'igkeiten glaube ich Anspruch auf Nachsicht machen
zu können, wenn ich in meiner frühem Abhandlung über die Spinne
*) manches zu ergänzen gelassen habe. Ich theile hier einige "Beyträge
zur Ausfüllung dieser Lücken mit, die wenigstens meinen Eifer, ein so
vollständiges Werk wie möglich zu liefern, beweisen w'erden.
Das Herz der Spinnen habe ich in jener frühem Abhandlung ( S. 28
f.) so beschrieben, wie ich es bey der siraneq domestica und yiranea
atrox gefunden hatte. Ich habe nachher dieses Organ'häufig bey' der.
jiranea Diadema untersucht, und hier den muskulösen Bau desselben
sehr deutlich wahrgenommen. Hier fand ich zugleich am Herzen zwey
Theile, die mir bey den übrigen Spinnen nicht vorgekommen sind , nehm-
lich zwey grofse, cylindrische, nach hinten etwas schmälere Muskeln,,
die vom vordem Ende des Herzens anfangen, über die untere Fläche
desselben fortgehen, nach hinten sich von einander entfernen und den
hintern Theil des"Herzens zwischen sich einscbliefsen. Die Fig. 1. Tab.l.
giebt eine Vorstellung dieser Struktur, und zeigt zugleich sehr deutlich
den Ursprung und Fortgang der grofsen Gefäfse des Herzens, m und m
sind die beyden erwähnten Muskeln. Am vordem Ende des Herzens
entspringen die beyden Kiemengefäfse v v , die sich bogenförmig zu den
*) Ueber den innern Bau der Arachniden. Von G, R, T r ev i ra vus. TL 1.
S.20 f..
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Kiemen begeben. Die übrigen,- aus dem mittlem und hintern Theile des
Herzens entstehenden Gefäfse zerästeln sich in dem Fettkörper. Die Fig.
2: Tab.l. ist ein Queerabschnitt des Herzens, unter einer stärkern Ver-
gröfserung gesehen. Man bemerkt-hier die Höhlung dieses Organs, und
die halbkreisförmigen, abwechselnd in einander greifenden, starken Muskelfasern
desselben.
Die erwähnten Muskeln m m {Tab.l. Fig. 1.) dringen mit ihren di-
vergirenden Enden durch den Fettkörper, und inseriren sich vielleicht irgendwo
in die Bauchhaut. Über den letztem Punkt habe ich mir aber
nie Gewifsheit verschaffen können; immer fand ich jene Enden unbefestigt.
Der Zweck dieser Muskeln ist mir daher sehr dunkel. In ihrer
Gestalt sind sie den cylindrischen Muskeln am Herzen des Skorpions ähnlich
, die gewifs einen Einflufs auf die Bewegung dieses Organs haben.
Welche von den Gefäfsen des Herzens der Spinne als Venen, und
welche als Arterien wirken, bin ich nipht ira Stande, mit Zuverlässigkeit
anzugeben. Davon aber glaube ich gewifs zu seyn, dafs es aufser den
beyden Gefäfsen v u {Tab.l. Fig. 1.) keine andern giebt, wodurch das
Herz mit den. Kiemen in Verbindung steht, und dafs auch von den Kiemen
keine sonstige Gefäfse zu andern Theilen gehen. Sind jene Gefäfse
v 4> zuführende, oder rückführende?, Ich vermuthe das Letztere, und
der Grund meiner Vermuthung ist eine von S org *) gemachte Beobachtung,
nach welcher eine Kreutzspinne, die einen ganzen Monat ohne alle
*) Disqilis, physiol, circa respirationem inscctorum et vermium, p. 114.