nur unter einer starkem Vergrößerung bemerkbaren'Spalte (Fig.-a8Sm)-,
welche, wie die Zergliederung zeigt, der After ist.
Man glaubt von den Hydrachnen, dafs sie Gespinnste wie die Spinnen
verfertigen. Ich habe indefs einige Zweifel an der Richtigkeit dieser
Meinung. R ö s e l ist meines Wissens der Einzige, der das Spinnen jener
Thiere gesehen hat: M ü l l e r und H e r m a n n führen zwar ebenfalls das
Vermögen zu spinnen als eine Eigenschaft der_Hydrachnen an, aber, wie
es scheint, blos nach R ö s e l ’ s Versicherung. Allein die Beobachtung des
letztem ist nur an einer einzigen weiblichen Hydrachne (H. absLergens
M.?) gemacht, und von dieser bemerkt er blos, dafs sie aus dem Ende
ihres Hinterleibs einen, zuweilen kurzen, zuweilen auch langen Faden gezogen
und mit sich herumgeführt hätte *). Es giebf aber an dem Ende
des Hinterleibs der Weibchen keine Öffnung, woraus sie Fäden ziehen
könnten. Ich vermuthe, dafs es blos ein Stück einer Conferve war, das
jenes Thier mit sich herumzög, und dies um so mehr, da ich auch zwischen
den Füßen der männlichen Hydrachne ( Tab. V. Fig*i%.) eine Menge
Fäden antraf, die ich anfangs für ein Gespinnst hielt, die aber bey
näherer Untersuchung Wasserfäden waren. Dies gilt inzwischen nicht
von den Trombidien. Von dem Trombidium telarium H e r m . (.Ac.arus
telarius L .) ist es gewiß, dafs dasselbe eine Art Gespinnst macht welches
zum Schutz und zur Befestigung der Eye.r zu’ dienen scheint **). Es
kann seyn, dafs auch einige .Hydrachnen ihre Eyer mit einer ähnlichen
Materie überziehen. Aber bewiesen ist diese Meinung nicht, und auf kei*)
R ö s e l ’s Insektenbelustigung. Th. 3. S. i56.
*■ *) D e G f. e e Mèm. pour servir à 1'Hist, des Ins, T. V I I . p.130. H e e m -in n
Mém, opterai, p,/%oA
nen Fall latst 6ich das Gespinnst jener Thiere mit dem Gewebe der Spinnen
vergleichen.
Ein Gegenstand, der mich bey der Untersuchung der Trombidien
und Hydrachnen vorzüglich beschäftigt hat, sind die Respirationsorgane.
Ich habe diese lange vergeblich gesucht, bis es mir endlich bey der Zergliederung
des Trombidium holoserioeum gelang, Luftröhren zu entdecken,
die aus zwey länglichen, gleich hinter dem zweyten Fufspaar liegenden
Öffnungen büschelförmig entsprangen. Man sieht diese Luftlöcher
in Fig. 28. Tab. V. bey p und p-, die büschelförmige Verbreitung der Tracheen
aber habe ich in Fig. 3a. Tab. F . bey / und t vorzustellen gesucht.
Fig. 52. zeigt deutlich den Bau der übrigen innern Organe eines weiblichen
Trombidium holoserioeum. -h und h sind die Palpen. Zwischen
ihnen liegt die Scheide der Freßw^rk-zeuge l. Unter derselben, zwischen
den Luftröhren t t , findet man einen großen runden Nervenknoten, von
welchem mehrere, ziemlich dicke Nerven nach unten herabgehen. O ist
die abgeschnittene Platte, worin sich die Geburtsöffnung befindet. Zu
beyden Seiten derselben zeigen sich die beyden Hälften eines großen Ey-
erstocks E E, und aus jeder der letztem entspringen zwey lange, aber
sehr zarte Eyergänge <7 <7, die sich zur Öffnung o begeben. In eben diese
Öffnung geht auch ein kleiner häutiger Sack z über, worin sich ein
weisser Saft befindet, der zur Befestigung der Eyer zu dienen scheint.
Unter ihm liegt das Ende des Nahrungscanals, als ein kleiner runder Behälter
m. Das Übrige dieses Canals sieht man. zum Theil zwischen dem
erwähnten Nervenknoten und der Geburtsöffnung o.
Die eigentliche Struktur der Verdauungswerkzeuge ist mir indefs
noch zweifelhaft. Was ich daran deutlich habe unterscheiden können,