und gellt als ein zarter Faden bis in den Kopf fort. Bey einem der Thie-
r e , die ich zergliederte, sähe ich unmittelbar neben diesem vordem Theil
dés Herzens auf jeder Seite ein enges Gefäfs herabsteigen, welches am
Anfang des weitern Hintertheils des Herzens mit diesem zftsammenflofs
und in Fig. 55. mit vorgestellt ist. Sind diese beyden Gefäfse vielleicht
rückführende, und die andern vier Paare zuführende? Wir werden unten
bey der Betrachtung des Blutumlaufs der Wasserassel auf diese Frage zurückkommen.
So viel ist auf jeden Fall nach der angeführten Beobachtung
wahrscheinlich, dafs auch bey’ der gemeinen Assel das Herz Gefäfse
hat, und dafs'diese in den dreyseitigen Fortsätzen liegen, die ich an diesem
Theile fand, und deren Lage mit der Lage der Herzgefäfse des Onis-
cus Armadillo übereinkömmt. Es ist hieran um so weniger zu zweifeln,
da der letztere im innern Bau keine wesentliche Verschiedenheit von der
gemeinen Assel zeigt. Die einzige, einigermafsen bedeutende Abweichung
fand ich in der Bildung der äussern Oberfläche der Bauchhaut,' auf welcher
die reifen Eyer liegen. Die Cotyledonen dieses Théils waren kleiner,
und von nicht so regelmäfsigem Bau, Wie bey der gemeinen Assel.
Es gab aber auf jener Fläche eine Menge runder, mit der Gestalt
der Eyer übereinstimmende Vertiefungen, die zur Aufnahme der
letztem zu dienen scheinen , und die, man nicht bey der gemeinen Assel
antrifft.
Ich erwartete, bey diesem Thier einen eigenen Apparat von Muskeln
zu finden, durch welchen das Zusammenkugeln desselben bewirkt würde.
Allein die Bildung der willkührlichen Muskeln ist ebenfalls die nehmliche,
wie bey der gemeinen Assel. Das Vermögen, sich zusammenzurollen,
scheint Folge der Gestalt der Rückenschüppen zu seyn, die sehr gewölbt
und in der Mitte durch eine sehr schlaffe Haut unter einander verbunden
sind. Beym Zusammenziehen der Bauchhaut und eines Muskelpaars, das
sich zu beyden Seiten des Rückens vom Kopfe bis zum hintern Ende des
Körpers erstreckt, rücken die Enden dieser Rückenschuppen näher zusammen,
indem sich ihre mittlern Theile von einander entfernen, und so
bekömmt das Thier eine kugelförmige Gestalt.