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fen, dafs fie fich nirgends als auf der innern Fläche der Schwimmblafe öfF-
nen können*). Cuvier und Duvernoy fanden eine fehr auffallende Aehn-
lichkeit zwifchen jenen rothen Körpern und den eavernöfen Kippern, des
männlichen Gliedes **).
Die rothen Körper fehlen allen Fifchen, deren Schwimmblafe einen
Luftgang hat, aufser den Muränen. Doch unterfcheiden fich die der letztem
von denen der übrigen Fifche darin, dafs die gefäfsartigen Zweige, die
aus dem Ende jener Körper, welches dem Infertionsort der Blutgefäfse ent-
gegengefetzt ift, entliehen, fich unter einander zu drey oder vier grpfsen
Stammen vereinigen, die theils zum vordem, theils zum hintern Ende der
Schwimmblafe gehen, fich hier von neuem theilen und wieder theilen, und
mit ihren Zeräftelungem fich auf der ganzen innern Fläche der Blafe verbreiten
***).
Dafs bey denen Fifchen, die keinen Luftgang haben, die rothen Körper
die Abfonderungsorgane der in der Schwimmblafe befindlichen Luft find
leidet wohl keinen Zweifel, Wozu aber diefe Luft dem Fifche fonfi dienen
kann, als ihm entweder Vorempfin Jungen von den Veränderung^ der Atmosphäre
zu verfchaffen, oder ihm in Fällen, wo er mehr Sauerfioff verbraucht,
als ihm die Kiemenrefpiration belfern kann, das Fehlende zu erfet-
zen, fehe ich nicht ein, und einen Beweis für die letztere Hypothefe finde
*) D d a r o c h e a, a, O. p, 204%
Annales du Muf. d’Hift. nat. T. XIII. 5 /1 7 6 .
***) D e la r o c lie a. a, O. p. 206.
ich in den Refultaten der bisherigen chemifchen Analyfen jener Luft. Nach
den Unterfuchungeu von Biot *), Erman **), C o n fig lia c ch i ***) und
Delaroche 7) find die Befiandtheile diefes Gas einerley» mit denen der
atmosphärifchen Luft; doch ift die Quantität der kohlenfauren Luft fehr
gering. Das Verhältnifs des Stickgas und Sauerftoffgas aber ifi veränderlich,
und nicht nur verfchieden bey Fifchen von verfchiedener, fondem auch von
einer und derfelben Art. Bey einigen, und befonders bey mehrern von denjenigen
Fifchen, die in grofsen Tiefen des Meers leben, übertrifft der Sauer-
ftoffgehalt jenes Gas den der Atmosphäre fehr weit, fo weit, dafs in Einem
Falle ihn Biot 0,87 und Delaroche fogar o,g fand. Ueberhaupt Hebt die
Quantität dés Sauerftoffgas der Blafe mit der Tiefe, in welcher die Fifche
gefangen find, in Verhältnifs. Bey Delaroches Verbuchen belief fich der-
felbe in vielen Fällen bey Fifchen aus einer grofsen Tiefe auf 70 bis 80
Theile von 100, da fie bey folchen, die am Ufer oder in geringen Tiefen
gefangen waren, meifi kleiner als die der atmosphärifchen Luft war. Doch
zeigen fich auch zwifchen gleichartigen Fifchen aus einerley Tiefe, und vorzüglich
bey folchen, die in der Nähe des Ufers leben, fehr bedeutende Abweichungen.
Bey einigen der letztem traf Delaroche in der Schwimmblafe
kaum o,x Sauerfioff an, indem fich bey andern mehr als o,5 darin
zeigten. C o n fig lia c ch i’ 11 fchien die Quantität des Sauerftoffgas zur Laichzeit
geringer zu feyn; das Gefchlecht aber fchien ihm keinen Einflufs darauf
*) Mém, de Phyfiquc et de Chimie de I«r Soc. d’Arcueil, T. I, p, 2 5 2 .
**) A. a. O, S. i i 3 , t É | |
***) Suil’ analife dell’ aria contenuta Bella vefcica nalstoria dei pefci, Pavia 1809.
f ) A. a, O. p. 208. §. 8,