schränkt seyn, und es läfst sich erklären, wie sie, nach S org’ s Versuchen,
so lange in .einer kleinen Quantität eingeschlossener Luft leben
können *).
Es ist eine, schon von L i s t e r **) an dem Phalangium rufum
H e r m a n n , gemachte Bemerkung, dafs, wenn man den Körper dieses
Thiers drückt, aus der Geburtsöffnung bey dem Weibchen eine lange biegsame
Röhre, bey dem Männchen die Ruthe hervortritt. Nach L i s t e r
machte H e r m a n n ***) diese Beobachtung am Phalangium, Opilio, und
lieferte auf der yten Tafel seines Werks in Fig.O eine Abbildung von der
angeschwollenen männlichen Ruthe, jn Fig. P und Q von dem hervorgedrückten
weiblichen Geburtsgliede.
Jenes äufsere weibliche Zeugungsglied ist die Legeröhre. Sie ist cy-
lindrisch, fast so lang wie der ganze Körper, und zur Hälfte häutig, zur
Hälfte knorpelartig. Der knorpelartige Theil ist in dem häutigen wie in
einer Scheide enthalten, und tritt nur beym Anschweifen aus demselben
hervor. Wie sich dieses Organ im unangeschwollenen Zustande zeigt, erhellet
aus Fig. ao. Tab. IV., wo die sämmtlichen weiblichen Zeugungsthei-
le In ihrer Verbindung vorgestellt sind. ,A ist der knorpeTartige Theil,
C das untere Ende der häutigen Scheide. Jener besteht aus'hornartigen
*) Phalangia opiliones sex gas atmosphaerici polliees cuhieos Quatuor, in quilus
sub campaua hyärargyro clausa tenebantur captivi, admodum lente destruxerei
sustentavit enim ea aeris atrnosphaerici quantitas illarum eit am per dierum
trium spatium. S o i« , d i s q u i s i t . p h y s io l , c i r c a r e s p i r â t , in s c c to -
rum etc. p . i i l .
**) Nat. (Jeschichte der Spinnen. Übers, von M A R TI NI. S.aio.
***) Mim. optcrologique. p.$8.
Queerreifen, die durch eine harte elastische Haut unter einander verbunden
sind. Das vordere Ende b, welches aus der Scheide hervorragt, ist kegelförmig
und an den Seiten mit kleinen Borsten besetzt. Das hintere
Ende reicht nicht ganz bis auf den Grund der Scheide, sondern es befindet
sich zwischen beyden ein Zwischenraum C. Die Scheide hat vorne
zwey Muskelpaare m m, m* m*, wodurch sie mit dem Rand der äufsern
Geburtsöffnung verbunden ist; hinten ist sie durch zwey Ligamente A A
an die Schuppe befestigt, welche den After von oben bedeckt, und zwischen
diesen Bändern öffnet sich in den Grund derselben der Ausführungsgang
der Eyer p q. - An dem letztem läfst sich ein engerer Theil p und
ein weiterer q unterscheiden. Der engere Theil p ist der kürzere und
derjenige, durch welchen sich der Ausführungsgang in den Grund der Legeröhre
öffnet; der weitere q ist weit länger und geht mit dem hintern
Ende in einen häutigen Sack H über. Dieser ist ein Behälter, worin die
Eyer bis zu ihrer völligen Reife verweilen. Er besteht aus zwey Tlieilen,
welche unten, bey H zusammeniliefsen: der eine öffnet sich in den Ausführungsgang
<7; der andere-verbindet sich bey r mit dem Eyerstock O, einer
in sich zurücklaufenden, um den Eyersack H liegenden häutigen Röhre;
in deren untern Hälfte die Anfänge der Eyer liegen, und welche eng
und cylindrisch erscheint, wenn sie von den Eyern entleert ist, hingegen
viel weiter, wenn diese in ihr noch enthalten sind.
In ihrer natürlichen Lage befinden sich diese weiblichen Zeugungs-
theile unmittelbar unter der Bauchhaut. Die Legeröhre liegt der Länge
nach'in der Mitte des Körpers; auf dem obern Theil derselben ruht der
Eyersack, und der Rand dieses Sacks ist von dem Eyerstock bedeckt.
In Fig. ?3. Tab. IV. ist diese Lage vorgestellt. Man sieht hier die untere
Seite des Rumpfs der Afterspinne bis zum Anfang der Frelswerkzeuge von
den äufsern Bedeckungen entblöfst.
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