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Fäden. Ich halte für gèwifs , 'dafs solche Fäden bey den meisten
punktirten Gefäfsen gar nicht vorhanden sind, und dafs sie da, wo
sie sich finden, an der Bildung der Poren gar keinen Antheib haben.
Die Poren stehen häufig an den Wänden der Gefäfse in parallelen
Spirallinien. Oft aber ist ihre Stellung sehr unregelmäfsig. Ihre
Gröfse und Figur ist an verschiedenen Gefäfsen und bey verschiedenen
Pflanzenarten sehr verschieden.
Mehrere punktirte Gefäfse haben, wie die Leitergefäfse , ein aus
Fibern bestehendes' Band, das sich spiralförmig in sehr längen Gängen
um das Gefäfs heraufwindet {Tab. XVI. Fig. 89. p q"). Zuweilen sieht
man die Fibern, woraus dasselbe zusammengesetzt ist, sich hin und
wieder theilen und wieder verbinden. Ich habe indefs auch viele
punktirte Gefäfse angetroffen, an welchen ein solches Band nicht vorhanden
war.
Für eine Abart der punktirten Gefäfse halte ich mit Be k sh am i ?)
die fa ls ch en S p ira lg e fä fs e . Bekanntlich erscheinen diese in den
Farrnkräutern und den kürbisartigen Gewächsen unter schwachen Ver-
gröfserungen als prismatische Röhren, deren Wände mit parallelen
Queerstrichen gezeichnet sind, und deren Haut sich als ein breités spiralförmiges
Band abwickeln läfst. Mehrere Schriftsteller haben die
Queerstriche für offene Zwischenräume der Windungen des häutigen
Bandes dieser Gefafse gehalten. Ich glaube indefs, sie für Erhöhungen
annehmen zu müssen, und ich zweifele nicht, dafs man mir beytreten
wird,
*) Beobachtungen über Pflanzengefäfse und eine neue Art derselben. S. 25.
■ wird, wenn man die falschen Spiralgefäfse des Aspidium spinulosum
unter gleich starken und gleich deutlichen Vergröfserungen, und auf
ähnliche Art präparirt, wie ich sie in Fig. 92 und g3. {Tab. XVI.)
vorgestellt habe, beobachtet. In Fig. ga. sieht man zwey dieser Gefäfse
neben einander liegen. Das eine 41 b hat kürzere Queerstriche
als das andere c-d, und an jenem ist der obere Theil bh abgewickelt.
Von den Queerstrichen des erstem ab ist jeder mit einer aufgeworfenen
Einfassung, umgeben. An denen des andern b h nimmt man zwar
hier solche Einfassungen nicht wahr. Beobachtete ich aber dieses Gefäfs
bey einer schwächern Erleuchtung, so zeigten sie sich ebenfalls
an demselben, nur nicht so breit als an ab. An cd glichen die
Queerstriche Spalten. Allein jede dieser scheinbaren Spalten war von
ihrem untern Rand zur Hälfte beschattet. Ein solcher Schatten hätte
nicht statt finden können, der untere Rand hätte scharf begränzt seyn
müssen, wenn die Spalten wirkliche Öffnungen wären. Fig. g3. stellt
ein falsches Spiralgefäfs des Aspidium~spinulosum vor, an deren obern
Hälfte nt die vordere Wand abgerissen ist. Auf n t sieht man die
scheinbaren Spalten von der inwendigen, auf nlm von der auswendigen
Seite. Auf dieser wirft, wie vorhin, der untere, auf jener hingegen
Rer obere Rand jeder Spalte einen Schatten. Es verhält sich also
hiermit ganz der. Voraussetzung gemäfs, dafs die Spalten nicht wirkliche
Öffnungen, sondern Erhebungen der äufsern Wand des Gefäfses sind.
Wir hallen hier folglich dieselben Theile, die sich bey den punktirten
Gefäfsen als Hügel mit einer Vertiefung und einem undurchsichtigen
Punkt an der Spitze zeigen, nur in die Queere gezogen. Diese
Analogie der Tüpfel jener Gefäfse und der Queerstriche der falschen
Spiralgefäfse bestätigt sich auch an den Übergängen, die es zwischen
beyden giebt. Beyrn Uhus r.yphinum trifft man Gefäfse an, die
I. U
zum