FÜNFTE ABHANDLUNG.
D I E A S S E I/,
(O N I S C US.)
^/on den innem Theilen der Asseln war bisher nur der Nahrungscanal
aus R amdohr’.s Beschreibung*) einigermafsen bekannt. Die übrige in.
nere Organisation dieser Thiere liegt noch ganz im Dunkeln. Selbst von
den Frefswerkzeugen findet man bey den meisten Schriftstellern, z. B. bey
D e Ge e r **), sehr unvollständige Beschreibungen.
Ich werde zuerst die Resultate meiner Untersuchungen der gemeinen
Assel***) mittheilen, von welcher mir L a tre il le’s Porcellio laevis und
dessen Oniscus Asellus blofse Abarten zu seyn scheinen.
*) In dessen Abhand], über die Verdäuungswerkzeuge der Insekten. S. 203. Tab.
XV. Fig.2. Tab. XXVIII. Fig. 4. 5.
**) Mem. pour servir ä V Hist, des Ins. T .V I I . p. 545.
* * * ) P o r c e l l i o s c a b e r , antennis exterius articulis septem, sub capitis margins
antieo prominuloque insertis; stylis caudae lateralibus prominulis, eonicis; cor-
pore supra scabro, granulato. { L a trf . iz .z b Genera crust ac. et insect. T . I ,
Pio.).
Der Körper dieses Insekts ist, wie aus Tab. UI. Fig. 36. erhellet, die
eine männliche Assel, an welcher die Füfse abgeschnitten sind, von der
untern Seite vorstellt, oben und unten platt. Der Seitenumrifs ist oval.
Man kann drey Theile an dem Körper unterscheiden: den Kopf ( Tab. VI.
VII. Fig.36. 37. A ) , den mittlern Theil (.Fig.36. B C) und den Hinter-
theil (Fig-36. CD) .
Der kleine rundliche Kopf sitzt in einem halbkreisförmigen Ausschnitt
des mittlern Theils (Fig. 36. ) , und hat zwey Augen (Fig. Zj. 0 0), die
unter einem schwachem Vergröfserungsglas ein netzförmiges Ansehn haben.
Zwischen den letztem artikuliren zwey Fühlhörner (b a) und zwey
Palpen (c c). Jene sind bey der gemeinen Assel aus sieben Gliedern zusammengesetzt:
aus einer kurzen, breiten Wurzel; einem zweyten, fast
eben so breiten Gliede (b), welches an der innern Seite einen unter einem
spitzen Winkel mit demselben verbundenen Fortsatz hat, und aus
fünf dünnen, cylindrischen Gliedern, von welchen das dritte-das längste
ist. Die beyden zwischen den Fühlhörnern sitzenden Palpen ( c c ) sind
sehr kurz, fadenförmig und fleischig.
Der übrige Körper ist von oben mit zehn Schuppen ( Tab. VI. Fig.
36. 1 — 10.) bedeckt, deren Seitenränder über die Platten, welche den
Körper von unten einschliefsen, weit hervorragen. Die sieben vordem
(1 — 7 ) ,bedecken den mittlern, die drey übrigen (8 — 10.) den hintern
Theil des'Ueibes. Jene haben eine andere Gestalt als die letztem. Die
erstem sind breiter, und die hervorstehenden Seitenränder derselben endigen
sich in einen stumpfern Winkel, als die Ränder der drey letzten
Schuppen. Zwischen der siebenten und achten Schuppe liegen noch
zwey kleinere, die keine hervorstehende Seitenränder haben, und blos
von der Rückenseite sichtbar sind,
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