An dem Rückenmark Fand ich sechs, in kurzen Entfernungen hinter
einander liegende Ganglien, die sich bis zum hintern Ende des
Magens erstreckten , und einen siebenten Knoten, der auf dem Mastdarme
lag.
Der ganze Nahrnngscanal vom After bis in die Brust war mit den
Eyerstöcken | bedeckt, die grolse, doch, nicht sehr zahlreiche Eyer
enthielten.
In die Mirtterscheide öffnet sich eine kleine, mit einem Ausführungsgang
versehene Blase, und aufserdem noch auf jeder Seite dieses
Ganges, ein kleines cylindrisches Gefäfs. Der Eingang zur Mutterscheide
liegt zwischen zwey länglichen, gelblichen Hornblättern, die
sich oben in zwey dünne, knörpelartige Fortsätze verlängern, und unten
mit zwey kleinen, kegelförmigen, nur aus Einem Gliede bestehenden
Palpen verbunden sind. Auf jenen beyden Knorpeln befinden
sich, meinen Beobachtungen nach, die zwey Punkte, die das stärkste
Licht von sich geben. Nach M a c a r t n e y hingegen sind der Sitz dieses
Lichts zwey Körper, die in geringen Vertiefungen der Haut des letzten
Bauchrings liegen. Diese Körper sollen Säcke seyn, die eine
gelbe Materie enthalten, und deren Haut, auf ähnliche Art wie die
Luftröhren der Insekten, aus einer silberfarbenen Faser zusammengesetzt
ist. Ich glaube, dals M a c a r t n e y sich hierin geirret hat. Jene
Körper sind nichts anders, als die Luftsäcke der Stigmate des letzten
Bauchrings, woraus die Tracheen entspringen. Sie liegen seitwärts, die
leuchtenden Punkte aber mehr gegen die Mitte dieses Ringes.
Zwischen den Eyerstöcken und den äufsern Bauchdecken traf ich
eine dünne, mit kleinen kugelförmigen Körnern angefüllte Fetthaut an.
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Diese Haut ist an dem Vordertheil des Körpers von rother, an dem
Hintertheil von weifser Farbe. Das Roth derselben schimmert durch
die Membran, vermittelst welcher die Bauchringe unter sich Zusammenhängen.
Ihre Struktur aber ist an dem leuchtenden Theil des
Bauchs die nehmliche, wife an den übrigen Theilen. Ohne Zweifel ist
sie, wie bey allen andern Insekten, aufser ,,der Zeit der Trächtigkeit
weit saftreicher, als während derselben. M a c a r t n e y , der sie die Inter-
s titia l-S u b s ta n z nennt, will bemerkt haben, dafs sie an dem leuchtenden
Theil des Bauchs von gelblicher Farbe ist. Ich fand sie' auf
der untern Seite der drey letzten Bauchringe, von welchen das Licht
ausströmt, von eben so weifser Farbe als auf der obern Seite, die
doch völlig dunkel ist. Vielleicht wurde M a c a r t n e y durch die gelblichen
Knorpel der Mutterscheide getäuscht, die auf der untern Seite
der feuchtenden Bauchringe durch die Fetthaut durchscheinen.
Die äufsere Haut, durch welche das Licht dringt, unterscheidet
sich von der', wrelche die übrigen Theile bedeckt, blos darin, dafs
sie nicht wie diese auf ihrer innern Seite mit einem röthlichen Pigment
bedeckt, sondern allenthalben durchsichtig ist.
• Es giebt also bey dem Leuchtkäfer nicht ein einziges, ihm eigen-
thiimliches Organ , das besonders zur Hervorbringung des Leuchtens
bestimmt wäre. Alles , was man von eigenen Säcken erzählt hat,
worin die phosphorische Materie eingeschlossen seyn sollte, ist unrichtig.
Die innern Zeugungstheile sind die eigentliche Quelle des Lichts
und dieses nimmt in ihnen mit ihrer Entwickelung zu *). Vielleicht
*) Schon G u b n a v d e M o n t b B i l l a r d bemerkt, dafs das Weibchen
der Lampyris splendidula am .stärksten gegen die Zeit des Eyeilegens
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