weisse, mit dunkeln flecken gezeichnete Häute 2 2, welche die untere
Hälfte der Bauchhöhle auf beyden Seiten von.innen bedecken, deren Bestimmung
mir aber dunkel ist. Unter den letztem gehen die Ausführungsgänge
der Spinngefäfse zu den Spinnwarzen, a a b b c e sind die sechs
gröfsern, und q q die kleinern dieser Gefäfse. Ausserdem sieht man in
dieser Figur die Muskeln / / ti /?-, und die schon oben erwähnten, zu'den
Zeugungstheilen gehörigeix Blasen p p. Die Muskeln t und t kommen
auch bey den übrigen Spinnenarten vor. Hier aber haben sie zwey, unter
einem fast rechten Winkel mit ihnen verbundene-Fortsätze d d, die
ich nicht bey andern Spinnen gefunden habe. Die hier abgeschnittenen
Muskeln n n sind diejenigen, zwischen welchen, wie oben bemerkt ist,
das Herz liegt.
Die gröfsern Spinngefäfse a a b b 6 c bestehen aus einer sehr festen,
sehnenartigen Haut; von den kleinern q q sind die seitwärts gelegenen mit
ihren Windungen schraubenförmig in einander Verschlungen, und enthalten
eine Materie, die im Weingeist zu einer dunkelgelben, biegsamen
Masse erhärtet, wobey die Gefäfse sich in viele kleinere Stücke trennen
und das Ansehn einer Menge schraubenförmiger, in einander greifender
Knorpel erhalten. Ich glaubte eine Zeitlang in diesen so veränderten Gefäßen
ein eigenes, zur Austreibung der Eyer dienendes Organ entdeckt
zu haben , und habe dieselben als ein solches in meiner frühem Abhandlung
(S.4o.) beschrieben. Nach wiederholten Zergliederungen frischer
Exemplare bin ich aber von dem Ungrund dieser Meinung überzeugt
worden. Jene Veränderung der Spinngefäfse fand ich auch bey der Aranea
bipunctata L. ; nié aber bey der Aranea domestica und Arctnea
Eine Spinne, die vor allen andern eine nähere'Untersuchung verdient,
ist die Aranea aquatica L. -Man weifs, dafs diese merkwürdige
Art sich unter dem Wasser aufhält, und in diesem immer von einer Luftblase
umgeben ist, auch dafs sie sich zwischen den Wasserpflanzen ein
kappenförmiges Gewebe macht, welches mit Luft angefüllt ist, und blos
unten eine Öffnung hat. - Es schien mir wichtig zu seyn, den Ursprung
dieser Luft auszumitteln. Ich habe deshalb mehrere Wasserspinnen lange
und oft'beobachtet, und verschiedene zergliedert. Ich bemerkte nicht,
dafs sie, wie d e G e e r *) angiebt, beym Schwimmen immer den Bauch
in die Höhe richten. Die meinigen krochen eben so im Wasser, wie
andere Spinnen auf dem Lande. Bey diesen waren auch nicht, wie d e
G e e r an den seinigen fand, der Hinterleib und die Füfse mit Luftperlen
bedeckt, sondern der ganze Hinterleib, und blos dieser, war von einer
einzigen Luftblase eingeschlossen. Nahm ich das Thier aus dem Wasser
und tauchte es Wieder unter, so erschien die Blase gleich beym Eintauchen.
Brachte ich nur einen Theil des Hinterleibs unter Wasser, so war
nur dieser mit einer Luftschicht bedeckt. Niemals stiegen von dem Körper
Luftblasen zur Oberfläche des Wassers auf. Diese Erfahrungen bewiesen,
dafs. die Luft, wovon das Thier umgeben ist, nicht etwa aus dem
Innern desselben hervordringt, sondern dafs sie, wegen einer gewissen
Beschaffenheit der Oberfläche des Hinterleibs, dieser blos anhängt. Die
letztere ist mit weit längern und dichter stehenden Haaren, als bey irgend
einer andern Spinnenart, besetzt. Vermuthlich dünsten diese-eine ölige,
das Wasser bis auf eine gewisse Entfernung abhaltende Feuchtigkeit aus,
und blos hierin ist die Ursache jener Lufthülle zu suchen. Zuweilen
r) Mémoires poiir servir à V Hist, des Ins. T. VII. p. 305.