i44 III. Erste Abth'eilung,
an dem zweyten Magen der Biene und Hofnifle, in eine Menge feiner, ringförmiger
Falten zufammengelegt. Aus diefem dritten Magen gelangt der Chy-
mus in einen kurzen, doch ziemlich weiten und feiten Darm G, und- von
hier endlich in einen kurzen, aber weiten Malldam H, der die; mir noch
bey keinem andern Infekt vorgekommene Eigenheit hat, dafs er auf feiner
innern Fläche mit mehrern weichen, kegelförmigen Organen, die eine Art
von Darmzotten zu feyn fcheinen, befetzt ift»
$. 5.
\Fir haben alfo jetzt eine Saugblafe in drey vcrfcbiedenen Infekterifami-
lien gefunden, in denen der Schmetterlinge ( Lepidoptera L. Glollata Fahr.),
der Bienen (Hymenoptera L. Piezata Fahr.) und der Mücken (Diptera L.
Antliata Fahr.). Noch find einige Infekten übrig, die lieh ebenfalls durch
Saugen nähren," die wanzenartigen Infekten (Ryngota Fahr.), und mehrere der
Linne'ifchen Apteren. Von einem Infekt der Wanzenfamilie, dem Cimex ru-
fipes L. habe ich in einem frühem Auffatze *), von der Tettigonia plebeia
Fahr, hat J. F. Meckel **) und von mehrern andern Ramdohr ***) Be-
fchreibungen und Abbildungen der Ernährungswerkzeuge geliefert. Unter
den mit Saugfiacheln verfehenen Apteren ift die Laus von Swammer-
damm f),,d e r Floh von'Ramdohr f f ) , und der Acarus Americanus von
*) Annalen der WetterauifcBen Gefellfdiaft für die gefaramte Naturkunde. E. j , g
**) Beiträge zur vergt, Anatomie. B, I. H. I. S. 1.
***) A. a. O. f 117. S. 389 %.
t ) Bibi. Nat, T, 1. p. 69.
tt) A, a. O. S, 202.
lieber die Saugwerkzeuge der Insekten. 145
mir zergliedert worden. Bey allen diefen Thieren findet man nichts, was
mit einer Saugblafe Aehnlichkeit hätte. Sie nehmen aber auch ihre Nahrung
nicht durch einen Rüffel, foudern durch hohle Saugfiacheln auf, in welchen
Flüffigkeiten ohne Mitwirkung anderer, Kräfte, wie in allen Haarröhren, auf-
fteigen. Hier hedurfte‘'es daher keiner folchen Blafe, wie hey den Schmetterlingen,
Bienen und Mücken. Es fcheinet alfo bey den Infekten das Gefetz
zu gelten: dafs alle Thiere diefer Claffe, die einen Rüffel befilzen, mit eiper
Saugblafe verfehen find, welche eine unmittelbare Fortfetzung des Schlundes
ift; dafs hingegen diejenigen, die blos hohle Saugfiacheln haben, ohne Hülfe
eines folchen Organs die Säfte der Thiere und Pflanzen einziehen.