und -wodurch es die darin befindliche Luft zufammenzudrücken vermag *).
Für Jenen Satz lafst lieh ferner anführen, dafs da, wo ein Luftgang vorhau-'
den ift, lieh die Luft durch ihn aus der Schwimmblafe immer hervördriik-
ken läfst, wenn man alle’ Theile in ihrer natürlichen Lage gelaflen hat **■ );
Läfst lieh nun auch zeigen, dafs dié Erneuerung der Luft nach ihrer Ausleerung
nicht anders als durch den Luftgang gefchehen kann, fo ift zugleich
die Funktion jenes Organs als Saugblafe bewiefen. Für diefe Erneuerungsart
der ausgeftofsenen Luft fpricht aber der Umftand, dafs allé die Fifche, deren
Schwimmblafe keinen Luftgang hat und beÿ welchen Reine Einfaugung der
Luft ftatt finden kann, auf der innern Fläche der Blafe eigene Organe haben
welche ohne Zweifel zur Ausfcheidung der Luft dienen; dafs hingegen
diefe Theile bëV keinem Fifche, deflen Schwimmblafe mit eineitt Luftgang
verfehen ift, gefunden werden, als nur beÿ den Muränen, wo fie aber von
denen der übrigêù Fifche in manchen Stücken verfchieden find.
Man kann meiner Meinung entgegenfetzen, dafs, nach P e lit’ s, Gme-
lin ’ s und Mönro’ s Beobachtungen, bey dem Eintritt des Luftgangs in den
Nahrungscanal Klappen vorhanden feyn feilen, wodurch Flüffigkeiten der
Uebergäng aus diefem Canal in den Luftgang verfperrt würde. Allein Ei-
fcher ***) hat fchon erinnert, dafs diefe Klappen eine Art von Sphinkter
find, wodurch der Fifch die Verbindung der Schwimmblafe mit der Speife-
röhre willkührfich Aufheben und wieder herftelleh kann. Wichtiger würde
*) B r o u ffo n e t , Philof. Transact. Vol. FAXT, p, 4 4 6 .
**) D e la r o c h c j Annales du Mufeum d’Hift. nat, T. XIII. p. 198. 20t.
***) A. a. O. S. 4 l.
die Einwendung feyn, dals fich bey meiner Hypothefe nicht immer nur .Luft
in der Schwimmblafe finden könnte, fondern dafs zuweilen auch Wafler
durch fie eingefegen werden müfste, wenn es nicht in der That auch Beobachtungen
au Fifcheu gäbe, deren Schwimmblafen mit Wafler angefüllt waren.
So foll, nach Fifche r’ s Erzählung *), bey Leipzig ein Karpe gefangen
feyn, deflen Blafe ganz voll Wafler war; und fo fand Bloch **) in
einem Syngnathus Acus hinter dem Darmcanal eine dünne Blafe, die durch
einen Canal oberwärts am Darme und hinterwärts durch eine Haut am Rück-
grath befeftigt war. „Ich hielt fie,“ fagl B lo ch , „für die Schwimmblafe;
„als ich fie„.aber öffnete und Wafler darin wahrnahm, fo hielt ich fie für
„die Harnblafe.“ Allein die Lage diefer Blafe und ihre Verbindung mit
dem Darmcanal bey der Meernadel machen es wahrfcheinlicher, dafs jenes
Organ allerdings die Schwimmblafe war, deren fich der Fifch zum Einfau-
gen von Wafler bedient hatte.
Bey allen Fifchen, die eine häutige Schwimmblafe mit einem deutlichen
Luftgang haben, gehen zu diefer weit gröfsere und zahlreichere Blutgefäfse,
als blos zur Ernährung der erftern erforderlich feyn würden. Dafs hier die
Schwimmblafe, aufser der Funktion des Einfaugens, noch eine zweyte Verrichtung
hat, läfst fich nicht bezweifeln. Worauf aber deuten jene zahlreichen
Blutgefäfse anders hin, als auf eine Art von Refpiration? Diefe letztere
Funktion mufs auch allgemeiner feyn, als die des Saugens, da es viele Fifche
giebt, bey welchen jenes Organ fo gebauet ift, dafs es entweder nur zur
*) A. a. O. S. 4 3 .
**) Fifche Deutfchlands. Th. 3. S. i i 4«