aus einer länglichen, der Queere nach liegenden Basis, die in der Mitte
etwas enger als an den Enden ist; aus einem kegelförmigen Mittelstück,
welches in der Mitte der Basis liegt, und aus einem conischen Ende, das
an der Spitze gekrümmt ist, und unten in das Mittelstück übergeht. Die
Basis hängt sehr genau mit der Bauchhaut zusammen; das kegelförmige
Ende liegt frey zwischen den Eyern. In diesen Gotyledonen findet man
eine bräunliche, breyartige Substanz, die in einer sehr zarten Haut eingeschlossen
ist, und ohne Zweifel zur Ernährung der Eyer dient, indem ihre
flüssigem Theile durch diese Membran hervorschwitzen. So viel wenigstens
ist gewifs, dafs die Eyer mit der Mutter in gar keiner Verbindung,
so wenig durch Gefüfse, als durch-sonstige Theile stehen.
Unter den beyden Klappenpaaren, zwischen welchen sich die äussern
Zeugungstheile befinden , giebt es bey beyden Geschlechtern drey andere
Paar solcher Organe {Tab. VI. Fig. 36. über D, 'Tab.IX. Fig.So. St. y
S s), welche jenen ähnlich, nur von einfachem» Bau sind, und unter diesen
liegen die Werkzeuge des Athemholens. Die letztem sind sechs einfache
häutige Blätter, von welchen jede einem Viereck gleicht, an welchem
drey Ecken abgerundet sind, und dessen nach ihnen gekehrte-Fläche
etwas vertieft ist. Sie liegen paarweise unter den erwähnten Klappen,
mit diesen an hornartigen, der Queere nach liegenden Bögen befestigt.
Das oberste Paar nebst den zugehörigen Klappen ist in Fig. 47. Tab.
VIII. vorgestellt, b und b sind die beyden Respirationsorgane, d und d
die Klappen, l und l zwey zur Befestigung der letztem dienende Bänder.
Jene Blätter b und b sind offenbar eine Art Kiemen. Bey lebenden Asseln
erheben und senken sie sich abwechselnd eben so, wie die Kiemen
der Wasserthiere. Diese Bewegung wird krampfhaft, wenn man den Hin-
tertheil des Thiers, mit Wasser bestreicht, und dadurch den Zutritt der
Luft zu den Kiemen hindert. Doch scheinen die Asseln des Athemliolens
ziemlich lange entbehren zu können. -Ein im NovemJjer gefangenes
Weibchen, dem ich den ganzen Körper, und besonders die Kiemen,
früh Morgens wiederholt mit' Öl bestrich, schien zwar in den ersten Stunden
ermattet zu seyn; doch am Abend war es eben so lebhaft wie vorher.
Bey jüngern Thieren, deren Rückenschuppen noch durchsichtig sind, sieht
man unter dem Mikroskop zugleich den zwischen diesen Branchien liegenden
Theil des Herzens sich sehr lebhaft züsammenziehen und erweitern,
und zwar ohngefähr 100 mal in Einer Minute, indem sich die Kiemen 5o
bis 60 mal auf und nieder bewegen.
Diese Branchien sind eine, aus einer sehr zarten Haut gebildete Art
von Sack, worin sich das Blut zu ergiefsen scheint. Gefäfse habe'ich in
ihnen nie, und auch nicht unter der stärksten Vergröfserung, die sich an-
wenden liefs, entdecken können. An dem Rand der Kieme lief zwar
längs dem Umfang derselben ein Streifen, der, wenn die Kieme unter
dem Vergröfserungsglase von unten erleuchtet war, das Ansehn eines Canals
hatte, und welcher auch in Fig. 47. Tab. VIII. ausgedrückt ist. Allein
dieser war um vieles zu grofs für ein Blutgefäfs, und hatte keine Seitenzweige.
Das Nervensystem der Assel {Tab.IX. Fig.535.) zeichnet sich auf eine
merkwürdige Art darin aus, dafs die in dem mittlern Theil des Körpers
befindlichen Nerven und Knoten insgesammt eine platte Gestalt haben.
Die Lage desselben ist die bey den Insekten gewöhnliche, längs dem Bauche.
Das Gehirn C ist klein, unten etwas schmäler als an dem obern
Ende. Aus dem letztem entspringen zu beyden Seiten die beyden sehr
kurzen, aber verhältnifsmäfsig ziemlich dicken Sehenerven o o. Das untere
Ende hängt durch zwey bandförmige Stränge mit dem Rückenmarke
zusammen. Dieses besteht, so weit es in dem mittlern Theil des Körpers