Die Platten, womit -die untere Fläche des Körpers bedeckt ist, sind
von anderer Gestalt bey dem Männchen, als bey dem Weibchen, und
bey beyden Geschlechtern sind die des mittlern Theils verschieden von
denen des hintern. Bey dem Männchen gleichen die des mittlern Theils
einem Rechteck, wie aus Tab. VI. Fig.36. erhellet. Wie sie bey dem
Weibchen und an dem Hintertheil beyder Geschlechter beschaffen sind,
werden wir unten sehen.
Unter den hervörstehenden Rändern der Rückenschuppen, dä, wo
diese mit den Bauchschuppen zusammenst,ofsen, sind die Wurzeln der Fü-
fse befestigt, deren es eben so viele Paare als Schuppen des mittlern
Theils, also bey dem ausgewachsenen Thier sieben, giebt. In Fig. 36.
sieht man die Stellen, wo sie befestigt sind. Alle bestehen, aus fünf Gliedern,
von, welchen das erste Paar nach innen gekehrt ist, und alle sind
von ähnlicher Gröfse .und Gestalt.
Jene Zahl der Schuppen und der Fufspaare findet aber nicht bey ganz
jungen Thieren statt. Diese haben, nach D e G eer’s Beobachtungen*),
einen Bauchring und ein Fufspaar weniger, als erwachsene Asseln. Doch
trifft man auch bey den letztem in jener Zahl Abweichungen an. Das
Thier, nach welchem Fig.So. Tab.IX. gezeichnet ist, hatte auf dem Him-
tertheil des Leibes vier Schuppen, statt dafs dieser sonst nur mir drey
Plätten bedeckt ist.
Hinten endigt sich der Körper in einen kurzen, kegelförmigen Fortsatz
(Tab. VII. Fig.58. z ) , vor dessen Wurzel sich der After ( r ) als eine
längliche Spalte zeigt, und neben welchem auf beyden Seiten vier Palpen,
zwey größere (Fig.SSISj. 38. p p) und zwey kleinere (r r) sitzen.
Dié beyden gyöfsern sind die äufsern und bestehen aus zwey Gliedern,
einem obern kegelförmigen, und einem untern, welches an beyden Enden
zugespitzt ist. Die beyden innern haben ihren Sitz zwischen diesen,
und sind fadenförmig.
Schon D e G e e r hat die Bemerkung gemacht, dafs die Asseln sich
von Pflanzen nähren und.' vorzüglich des Nachts ihrer Nahrung nachgehen.
Ich habe diese Beobachtung- bestätigt gefunden. In meinem Treibkasten
sähe ich oft diese Thiere noch ziemlich spät des Morgens an den Blättern
der Pflanzen nagen. Immer aber waren es Gewächse von sehr weicher
Textur, worauf ich sie antraf. In der That sind auch ihre Frefswerkzeu-
ge so gebauet, dafs ihnen nur weiche Substanzen zur Nahrung dienen
können.
Diese Organe bestehen aus einer in vier Lappen getheilten Unterlippe,
aus zwey P^ar Kinnladen, und einem Paar Kinnbacken. In ihrer Verbindung
unter sich und mit dem Schädel sind sie in Fig. 36. und 3g. vorgestellt.
In Fig. 3g. ist die Unterlippe weggenommen, um die Kinnladen sichtbarzu
machen. Von diesen liegt das eine Paar auf dem andern, so dafs von dem
letztem.blos die obern Enden hervorragen. | ß ß (. Fig.3g.) ist jenes obere,
u a das untere Paar; y y sind die Zähne der Kinnbacken. Einzeln sind diese
Theile in Fig- 4o. bis 43. abgebildet. Fig. 4o. ist die Unterlippe von der
innern Seite, Fig.4 i. die eine der beyden obern, Fig. 42. die eine der
beyden untern Kinnladen, Fig. 45. die Kinnbacke.
Die Unterlippe (Fig. 36. I, Fig. 4o.); welche den gröfsten Th eil der
untern Fläche des Schädels einnimmt, besteht aus vier Lappen, zwey äu