phosphoresciren diese Theile auch bey mehrern andern Insekten; nur
kann sich bey diesen das Licht durch die undurchsichtigen Bauchdecken
nicht nach aufseii verbreiten.
■ Ganz irrig ist auch die Behauptung einiger Schriftsteller, dafs es
eigene Organe gäbe , durch welche der Leuchtkäfer die leuchtenden
Theile zurückziehen und verbergen könnte. M a c a r t n e y hat diesen
Irrthum schon mit Recht gerügt.
Ab,er wie läfst es sich' denn erklären, dafs das Licht jenes Thiers,
ohne bemerkbare äufsere Veranlassung bald zunimmt, bald schwächer
wird, und oft auf einige Zeit ganz zu erlöschen scheint? Ich glaube,
aus dem Einflufs , den das -Athemholen auf diese Erscheinung hat,
und aus dem Vermögen , welches der Leuchtkäfer, wie jedes andere
Insekt, besitzt, die. Respiration zu beschleunigen und zu unterdrücken.
Die meisten bisherigen Erfahrungen kommen darin überein, dafs der
Glanz der Lampyris durch das kohlensaüre Gas völlig aufgehoben,
durch Stickgas, Wasserstoffgas und den luftleeren Raum , wo. nicht
ganz vernichtet, doch sehr geschwächt wird, und dafs er beym erneuerten
Zutritt der atmosphärischen Luft zurückkehrt *). An der Richtigkeit
dieser Resultate ist um so weniger zu zweifeln,, da sich die leuchleuchtet,
und dafs auch die Eyer derselben phosphoresciren. . (Nouveaux
mémoires de V Acad, de Dijon, Ami, I/o2. Sem■ 2. p. 8°’)
*) R ä z o u m o v s k y a. a. O. — S r r J . t r H z r s i Chimico Esame degli Es-
perimenti de Sign, G ö t t l i n g sopra la luce del Josjoro di K u s k e t . etc,
(Modena. 7796.J p. u ç . — I I o e m e , Fhilos, Transact, Y. 1801, p. j 83- —
Her M E s T X n T, Magazin der Gesellseh. naturf. Freunde zu Berlin. Jährg, 2.
S.2<)8. — Vo» G k o I i h b s s in G e h e e n ’s Journal der Chemie etc, B. ö.
S. 612.
tenden Organe nach der Trennung vom lebenden Thier in jenen Luftarten
eben so wie vorher verhalten*). Wenn M a c a r t n e y dagegen
Versuche anführt, bey welchen das Licht in Sauerstoffgas und oxydir-
tem salzsaurem Gas nicht glänzender als in atmosphärischer Luft war,
und in. Wasserstoffgas nicht merklich abnahm, so gilt dagegen, was
ich schön.oben erinnert habe, dafs solche einzelne Erfahrungen wenig
beweisen, weil das Leuchten zum Theil von äufsern Ursachen unabhängig
ist, so lange die phosphorischen Theile mit dem . übrigen Körper
verbunden sind. Der Leuchtkäfer kann, wie alle Insekten, seine
Stigmate verschliefsen, eine ziemlich lange Zeit bldfs von der in den
Tracheen enthaltenen Luft zehren, und so in Wasserstoffgas oder
Sauerstoffgas den nehmlichen Glanz wie in atmosphärischer Luft zeigen.
Doeh über diese Punkte Und über die Natur der leuchtenden Materie,
sowohl jenes Insekts , als der übrigen leuchtenden Thiere, werde ich
mich bey einer andern Gelegenheit umständlicher erklären.
*) S p a l l ä n z a n i a, a. O.