den Tagfehmelterlingen, hat aber keine, oder doch nur fehr leichte Queer-
einfchnitte. Die nehmliche Struktur findet fich bey Phalaena' Coffus. Die
blafenförurige Erweiterung des Untern Endes der Speiferöhre ift hier aber
noch gröfser, und der Magen und der Darincanal find länger, als bey Pha-*
laena piqi. Beyde Phalänen haben gegen die Gröfse ihres Körpers einen
felir kleinen Nahiüngscanal.
Die vorftehenden Bemerkungen enthalten die Gründe meiner Erklärung
des Saugens der Schmetterlinge, und man wird diefe jetzt fchön erralhen
können. Es ergiebt fich aus jenen Unterfuchungen, dafs die Gröfse der
Saugblafe mit der Länge des Rüffels in Yerhältnifs fleht. Am gröfsten ift
fie bey den Tagfehmetterlingen, die überhaupt einen langen Rüffel haben;
am bleinften bey denjenigen Phalänen, die fiatt eines Rüffels hlofse Saug-
warzen befitzen. Die Funktion der Saugblafe mufs daher mit der des Rüffels
in einer gewiffen Beziehung flehen. Oeffnet man einen lebenden Schmetterling,
fo lieht man die Blafe abwechfelnd fich zufammenziehen und erweitern.
Hiernach fcheint es mir aufser Zweifel zu feyn, dafs das Saugen des
Schmetterlings durch die Erweiterung jener Blafe bey vferfchloffenem oberm
Magenmunde bewirkt wird. Durch diefe Expanfion wird ein luftyerdünnter
Raum in der Blafe hervorgebracht; die in dem Schlunde und dem Rüffel
befindliche Luft dringet in fie ein; in dem Rüffel entlieht daher ebenfalls
eine Verdünnung der Luft, und fo mufs die Flülfigkeit, worin deffeu vorderes
Ende getaucht ift, in ihm auffleigen. Vor der Erweiterung der Saugblafe
geht aber immer ein Ausfliefsen des Speichels aus dem Rüffel zur Auf-
löfung oder Verdünnung der einzufaugenden Subflauzen vorher *).
* ) Diefes Heryordringen des Speichels h«t fchon R è au mur (a. a. O. p ,3 o8 .) fehr richtig
beobachtet. Pendant que j’obfervois la trompe de notre Papillon, fagt er tinter fel-
Schon Malpighi *) und Swammerdamm **) haben jene Blafe und
deren abwechfelnde Zufammenziehung und Erweiterung au dem Schmetterling
der Seidenraupe, und dem Neflelvogel (Papilio urticae L.) bemerkt, aber,
fiatt ihres wahren Zwecks, der doch kaum zn verkennen ift, ihr einen unrichtigen
Nutzen zugefchrieben. Nach M a lp igh i dient fie, vermitteln ihrer
Erweiterung, zur Ausleerung des Saamens bey dem Männchen und der Eyer
hey dem Weibchen. Allein die meiften Infekten exceroireu ihreu Saämen
uen Bemerkungen über das Saugen der Schmetterlinge, outre les colonnes de liqueur
que j’y voyois monter, il y avait, mais plus raicment, des teins ou je voyois au
contraire de la liqueur descendre à plein canal depuis la bafe de la trompe jusqu’à
fa pointe. La liqueur qui était ainfî pouffée en -b a s, occupoit quelquefois plus de
la moitié, on des deux tiers de la longueur de la trompe» Il n’eft plus difficile à
préfent de voir comment le Papillon peut fe nourrir du miel, du fyrop le plus épais,
et même du fucre le plus folide» La liqueur qu’il darde en-bas eft apparement
très - liquide ; elle eft pouffée fur le fucre, elle le mouille, elle lé diffout» Le Papillon
repompe enfuite celle- liqueur lorsqu’elle f ’eft chargée du fucre, il la eonduit
jusqu’à la bafe de fa trompe, et par delà» Il ne falloit que penfer à cet expédient,
"pour voir que c’était le feul auquel le Papillon put avoir recours. Si pourtant j’euffe
encore douté que la liqueur qu’il pouffoit de teins en tems vers le bout de fa trompe,
fervoit à ramollir le fucre, il m’eut été aifé de me convaincre que c’é tait-là fon
effet» Lorsque je confiderois les différens endroits du fucre fur lesquels la trompe
avait été appliquée, je vis qu’ils éloient aifés à reconnoitrc. Le fucre, fec partout
ailleurs, étoit là ramolli, un peu fondu, en un mot, dans l’elat d’un fucre qui a
été mouillé. __ Ein anderes Mittel, fich von dem Ausfliefsdn des Safts, aus dem
Rüffel zu überzeugen, habe ich in dem Abfehneiden des letztem gefunden. Ge-
fchieht diefcs bey einem lebenden Schmetterling mit einer fcharfen Schccre, fo fleht
man', befonders wenn der Schnitt nahe an der Wurzel des Rüffels vorgenommen ift,
eine mit > i tien und grofsen Luflblafen vermifchte Flüffigkeit hervo'r drin gen j die von
derfeiben Farbe wie der in den Speichelgcfäfeeu enthaltene Saft ift»
.*) De Bomb. p. ' 4 3 . in Opp.
**) Bibi. Nat. T. II. p. 596.
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