Körper befetzt ift, wovon ich zweifelhaft bin, ob ich fie blos für Ilaarbü-
fchel, oder für Saugwarzen halten foll. Die untere Hallte des Magens hat
keine folche regelmäfsige Queerfalten, wie das untere Ende des Magens der
Papilio Atalanta. Das Coreum, das ich bisher noch: bey allen übrigen
Schmetterlingen gefunden habe,: fehlt hier; dagegen bildet das untere Ende
des Darmcanals vor dem Eintritt in den Maftdarm eine gröfse blafenförmige
Erweiterung. Der Schlund, die Speichelgefäfse und die Saugblafe zeigen
keine bedeutende Abweichungen von den gleichnamigen Organen der Atalanta.
Ein kürzerer, zugleich aber weiterer Saugrüffel, als. bey den erwähnten
Schmetterlingen, findet fich beym: Papilio Machaon. Die Sp'eichelgefäfsc
lind kurz. Der Schlund zeichnet fich darin aus, dafs die beyden, ans den
Hälften des Saugrüffels entfpringenden Röhren, durch deren Vereinigung er
gebildet wird, nicht, wie bey den meiften Schmetterlingen, gleich nach
ihrem Eintritt in den Hals oder in die. Brüll zufammenlliefsen,. föndern
kurz vor dem Magen fich verbinden. . Die Saugblafe ifii grofs; doch verhält-
nifsmäfsig nicht fo grofs, wie bey der Atalanta und dem Neffelvogel. Der
Magen ift auch hier cylindrifch, eng, und von oben bis unten mit Queev»
falten verfehen. Der dünne Darm ift kurz, doch ziemlich weit.
Die Tagfchmetterlinge fcheinen alfo überhaupt eine grofse Saugblafe und
einen cylindrifchen Magen zu haben.
Unter den Phalaenen erwähne ich zuerft der Phalaena Caia L. Man
findet hier einen kurzen, und nicht cartilaginöfen, fondern fleifchigen Rüffel,
kurze Speichelgefäfse, einen engen Schlund,, einen ziemlich wetten, kegelförmigen
Magen, delfen weiteres Ende nach oben gerichtet ift, und einen
mittelmäfsig langen dünnen Darm. Eine Saugblafe habe ich bey diefer Pha-
läne nicht entdecken können, doch währfcheinlich nur, weil fie bey den
Thieren, die ich zergliederte, noch nicht von Luft ausgedehnt war. In diesem
Falle ift fie immer fo zufammengezogen und fo klein, dafs fie fich oft
gar nicht auffinden läfst.
Eine andere merkwürdige Phaläne ift die Phalaena Pavonia minor L.,
merkwürdig durch den. Mangel eines Rüffels. An dem Kopf derfelben befinden
fich da, wo bey andern Schmetterlingen der Rüffel feinen Sitz hat,
zwey conifche Hervorragungen, die offenbar Saugwarzen find. Der Schlund,
die Speichelgefäfse und der dünne Darm find kurz, ziemlich W'eit, und von
.äufserfter Zartheit. Den Magen fand ich rund, und zu ihm gingen weit mehr
Luftröhren, wie ich bey andern Schmetterlingen angetroffen habe. Von
einer Sau gblafe. fand ich zwar eine Spuhr; doch war diefes „Organ fo zufam-
* mengefallen, dafs fich die Struktur deffeiben nicht näher erkennen liefs. An
dem Blinddärme fand ich die Drüben, womit derfelbe inwendig befetzt ift,
von auffallender Gröfse.
In allen den bisher erwähnten Schmetterlingen trifft man eine Saugblafe
an, und hey der Phälaena Caia, wo ich diefes Organ nicht bemerkte, wird
daffelbe unter günftigen Umftänden gewifs noch gefunden werden. Es giebt
aber allerdings Schmetterlinge, denen die Saugblafe ganz fehlt. Solche find
Phalaena pini L. und Phalaena Coffus L. Die erftere hat einen kurzen, weif-
fen, fleifchigen Rüffel, wovon blos die beyden Spitzen zwifchen den, ver-
hältnifsmäfsig fehr langen Palpen hervorragen. Das untere Ende des Schlundes
ift auffallend weit, und diefe blafenförmige Erweiterung fcheint die
Stelle der Saugblafe zu vertreten. Der Magen ift lang und eng, wie bey
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