An derselben Stelle, wo die beyden erwähnten Platten bey dem
Männchen liegen, trifft man bey dem Weibchen zwey ähnliche, doch
einfachere Paare solcher Platten an, die auf Tab. IX. in Fig. So. und 5 1.
bey « und ß abgebildet sind. In Fig.5 i. sieht man sie' in Verbindung
mit dem ganzen Körper; in Fig. 5o. hängen sie mit dem Hintertheil des
letztem,, mit dem Fettkörper Qm m m m') und den Eyerstöcken (O O )
zusammen. Zwischen den beyden obern Platten (« ) , an derselben Stelle,
wo bey dem Männchen die Wurzel der Ruthe liegt, befindet sich ohne
Zweifel die äussere, zur Aufnahme des männlichen Gliedes' bestimmte
Öffnung der weiblichen Zeugungstheile. ' Ich habe diese zwar niemals
wahrnehmen können. Allein es giebt keine andere Stelle, wo dieselbe
zu suchen wäre, und die untern'Enden der Eyerstöcke sind in dieser Gegend
befestigt. Die letztem sind bey befruchteten Weibchen zwey enge,
gerade Röhren ( Tab. IX. Fig. 5o. O O), die zu beyden Seiten des Nahrungscanals
neben dem Fettkörper liegen, fast bis zum Halse heraufgehen,
und aus einer zarten, durchsichtigen Haut bestehen, welche eine,
mit kleinen, rundlichen Körnern ungefüllte Flüssigkeit einschliefst. Bey
unbefruchteten Thieren sind sie viel kürzer, aber auch, besonders nach
dem obern Ende hin, viel weiter. In dem erstem Zustande findet man
sie den ganzen Sommer hindurch; in d^r letztem Form zeigen sie sich
im October und in den folgenden Wintermonaten.
Diese Eyerstöcke sind aber bey den Asseln nicht, wie bey andern
Insekten, die Theile, worin die Eyer sow'ohl gebildet werden, als zur
Reife kommen. Zu dem letztem Zweck besitzen diese Thiere eine ganz
eigene Organisation. Die Eyer gelangen bey ihnen, nachdem sie in den
Eyerstöcken ihre erste Bildung-erhalten haben, aus diesen in den Zwischenraum
zwischen den Eingeweiden und den ßauchplatten, werden hier
genährt durch vier Organe, die man als eine Art von Cotyledonen betrachten
mufs , und bleiben hier bis zur völligen Ausbildung der in ihnen
befindlichen Früchte. Die Jungen aber werden geboren, indem sich die
Bauchplatten, die wie Klappen unbefestigt über einander liegen, in der
Mitte öffnen.
Fig.Si. und 52. Tab.TX. werden von dieser Organisation eine deutliche
Vorstellung geben.
Fig. 5 i. stellt ein Weibchen von der untern Seite vor, dessen Bauch
mit Eyern angefüllt ist, und von dessen Bauchschuppen die Klappen der
einen Seite (1 — 5 ) nach aussen gebogen, die der andern Seite aber in
ihrer natürlichen Lage gelassen sind. Man sieht hier, dafs es auf jeder
Seite fünf solcher Klappen giebt, welche oben abgerundet sind und nach
Art der Dachziegel über einander liegen. Die drey mittlern Klappen
sind die breitesten; die beyden äussern sind schmäler. Auf der einen
Seite, wo die Klappen nach aussen gebogen sind, zeigen sich die darunter
liegenden Eyer.
In Fig. 52.' ist blos der mittlere Theil des Körpers eines Weibchens
von unten abgebildet. Die Klappen ( 1 — 5 ) sind auf beyden Seiten
umgebogen, und die Eyer weggenommen, um die Cotyledonen zu Gesicht
zu bringen. Man bemerkt hier Folgendes. Die Klappen haben
zw-ey knorpelartige Rippen, welche der Länge nach in ihnen fortgehen;
übrigens bestehen sie aus einer elastischen, sehnenartigen Haut. Bios an
dem einen Rand hängen sie mit den Rückenschuppen zusammen; an den
Übrigen Seiten sind sie völlig frey. Zwischen den Klappen beyder Seiten
nimmt man die vier Cotyledonen wahr,-welche auf dem Rückenmark und
den Bauchmuskeln liegen, und blos durch eine zarte Bauchhaut von diesen
Organen getrennt sind. Jeder derselben besteht aus drey Theilen.