vordere fchmälere Ende aber zu derfelben Gegend zwilchen den Lefzen ging,
wo nach Re'aumur’s Beobachtung (in der zuletzt angeführten Stelle) die
Säugöffnung des Rüffels, der Fliegen liegt. In der Slen Figur, Tab.'XVI,
iff jener Durchichnitt vorgeffellt. cp ift hier die eine der heyden untern
Lefzen; d und d find zwey Bündel von Muskelfafern, die in der Höhlung
des Rüffels liegen, und n ift der erwähnte Canal.
Wie es lieh hiermit aber auch verhält, fo iff es doch gewiß, daß es
hey den Breinfeu eben fo wie bey den Schmetterlingen und Bienen eine
Saughlafe, und zwar eine Saughlafe von ganz eigener Struktur iff, wodurch
das Saugen jenes Infekts bewirkt wird. Aus der Figur der XVIlten Tafel
wird man fich einen Begriff von diefemi Organ und von den übrigen zum
Nahrungscanal gehörigen Theilen machen können, und bey einer Vergleichung
derfelben mit Ramdohr’ s Abbildungen und Befchreibungen der Ernährungswerkzeuge
mehrerer anderer Dipteren *) wird man finden, daß deren
NutritionsOrgane im Wefentlichen den nehmlichen Ban wie die der
Bremfe haben, und hefbnders auch, daß es hey allen eine ähnliche Saugbla
fe wie hey der letztem gieht. In der erwähnten Figur zeigen fich zuerft
unter den zu den Saugftaeheln, dem Rüffel und den Palpen gehörigen Muskeln
m zwey fadenförmige Canäle g und h , wovon fich der eine g in zwey
Gefäße S und S theilt, die hey ihrem Fortgänge weiter werden, und fich
nach mannichfaltigen Krümmungen ftumpf endigen. Diefe darmförmigen
Schläuche find die Speichelgefäße, die bey der Bremfe eine beträchtliche
Länge und Weite haben. Der andere Canal h geht ungetheilt und in grader
*) A. a. O. §. n 4. S. 170-184.
Richtung, doch mit allmähliger Erweiterung, bis über das hintere Ende der
Speichelgefäfse hinaus, und fchwillt dann zu einer großen hirnförmigen
Blal'e V an, in deren Grund fich zwey andere, eben fo große und eben fo
geftaltete Blafen v, v mit ihrem fiumpfen Ende öffnen. Diefe dreyfache Blafe
iff die Saughlafe der Bremfe. Die Haut, woraus fie heffeht, ift eben fo wie
hey den Schmetterlingen und Bienen, dünn, aber fehr feft, halbdurchfichlig
und glänzend. Die Verbindung ihres Canals mit dem elften Magen B ge-
fchieht, wie bey den Schmetterlingen, durch eine vom Schlunde abgehende
kurze Seitenröhre, die fich in den Magen öffnet. Statt aber dafs bey den
Schmetterlingen der Canal der Blafe fehr kurz ift, hat er bey der Bremfe
eine Länge, welche der des ganzen Nahrungscanäls nicht viel nachgiebt.
Der erfte Magen B ift weit, aber kurz, faft kugelförmig, oben zu bey-
den Seiten mit zwey conifchen Fortfätzen b und b verfehen, und von weicher
Textur. Aus ihm entfpringt eine lange, grade', oben und unten weitere,
in der Mitte engere Röhre CD, die von ähnlicher, doch etwas feilerer
Textur wie der erfte Magen 'B ift. Diefer Canal öffnet fich in den
zweyten Magen E. Der letztere ift oval, ziemlich feft, mit fehr vielen Luftröhren
verfehen, und befonders dadurch ausgezeichnet, dafs er in der Mitte
rings umher mit einer Reihe ganz kurzer warzenförmiger Hervorragungen befetzt
ift, von welcher auf der obern Seite deffelben eine Reiheähnlicher Hervorra-
gungen grade heruntergeht. In das untere Ende deffelben inferiren fich auf
jeder Seite zwey ziemlich weite Gallengefäfse r, r, r, r. Unmittelbar auf
ihn, und durch eine kaum merkliche Verengerung von ihm gefchieden, folgt
der drille Magen F. Diefer ift trichterförmig, mit der weitern Oeffnung
nach oben, mit der engern nach unten gerichtet, und von ganz anderer Textur
wie der erfte und zweyte Magen. Die Haut deffelben ift nehndich, wie
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