nicht hur die knorpelartigen Röhren beyder Organe aus ihren häutigen
Scheiden, sondern die letztem ebenfalls aus dem Körper • hervor. Dia
Scheide des weiblichen Theils streift sich dabey um, so dafs die inwendig
ge Fläche nach aufsen und die auswendige nach innen gekehrt wird.
Die Scheide der märfnlichen Ruthe aber scheint sich beym Hervortreten
nicht umzustreifen.
Bey einer der Afterspinnen, die ich untersuchte, fand ich einen mit
Eyern angefüllten Eyersack, aber statt' der Legeröhre ein männliches
Glied. Der Hermaphroditismus, den man häufig bey den- Schmetterlingen
beobachtet hat, scheint also auch bey den Phalangien nicht selten zu
seyn.
Das Nervensystem dieser Thiere nähert sich dem der Spinnen. Es
giebt an demselben kein solches langes, gegliedertes Rückenmark, wie
bey den meisten Insekten, die einen cylindrischen Körper haben, sondern
es sind mehrere zerstreute Ganglien, aus welchen die Nerven entspringen.
Der gröfste dieser Knoten, das Gehirn, liegt gleich unterhalb den Frefs-
werkzeugen über der Spalte, die zu den Geburtstheilen führt. Vier andere
liegen - paarweise auf beyden Seiten des Bauchs, zwey höher und
zwey niedriger, und noch zwey kleinere befinden sich,unterhalb dem Gehirn
auf beyden Seiten des männlichen Gliedes, oder der Legeröhre. Von
den vier gröisern Bauchknoten sieht man die beyden obern in Fig.zb.
Tab.IV. bey re und n, und den einen der beyden untern bey n *. Der
andere von diesen ist hier durch den Eyersack bedeckt.
Ein Präparat des ganzen, vom übrigen Körper abgesonderten Nervensystems
ist in Fig.2t\. Tab. IV, von der untern Seite vorgestellt. A ist
hier das Gehirn. Dieses ist flach, unten breit, oben etwas zugespitzt.
Aus dem obern Ende desselben entspringen aus einerley Punkt die beyden
Sehenerven o und o des mittlern Augenpaars b. Die Nerven der beyden
Seitenaugen, so wie die der Fühlhörner, der Frefswerkzeuge und der Fü-
fse entstehen aus den Seitentheilen des Gehirns. Zwischen den letztem
Nerven liegen viele Muskelfasern, die eine deutliche Verbindung mit dem
Gehirn haben. Dieses Organ hat also eine Eigenheit , die bey den übrigen
Insekten noch nicht bemerkt ist, das Vermögen, willkührlich bewegt
zu werden. Gleich unterhalb der Spitze desselben ist die Öffnung, die
dem; Schlunde zum Durchgang dient.
Aus dem untern Ende des Gehirns entspringen drey Nervenpaare,
ein mittleres und zwey äufsere. Die beyden Nerven des mittlern Paarst
welche unten im Bauche zu den Ganglien n* und n* anschwellen, entstehen
aus einem gemeinschaftlichen Punkt, dem Ursprung der Sehenerven
gerade gegen über, und gehen divergirend bis zur Mitte dos Unterleibs
herab. Aus jedem der Knoten n* und re*, die sie hier bilden, kommen
zwey Nerven hervor, welche ebenfalls divergirend abwärts gehen und
sich bis zur Gegend des Afters verfolgen lassen. Die beyden andern Nervenpaare
der untern Fläche des Gehirns entstehen seitwärts. Das innere,
welches zu den Knoten re und re anschwillt, erstreckt sich bis zum Anfang
der untern Hälfte des Nahrungscanals, und hier nehmen aus jedem
dieser Knoten drey Nerven ihren Ursprung, die sich abwärts über den
Darmsack ausbreiten. Das äulsere Paar z z der untern Hirnnerven ist
sehr kurz. Jeder der beyden Nerven desselben bildet zwey kleine Knoten,
die nahe hinter einander liegen, und deren Zweige zu den Zeu-
gungstheilen gehen.
Unsere bisherigen Beobachtungen über den innern Bau der Phalangien
bestätigen von neuem, was schon meine Untersuchungen des Skor