gendeu Beobachtungen -wird lieh ergeben, dafs der Julus in Betreff diefer
Organe nach einem, unter den Infeluen ganz ungewöhnlichen Typus gebildet
ift und lieh an die Blutigel und Aphroditen anfchliefst.
Vorläufig rm,ifs ich erinnern, dafs es zur Zergliederung diefes Infelas
nothwendig ift, daffelbe einige Zeit in Effig erweichen zu laffen. Ohne
eine folche Zubereitung ift es unmöglich, die harten ‘Ringe mit den feinen
Werkzeugen, die zur Anatomie eines fo kleinen Thiers erforderlich lind,
zu öffnen. Der Effig hat-zwar eine naehtheilige Wirkung; er macht die
weichen Theile fehr brüchig. Doch wird man immer noch heller mit die-
fem Mittel feinen Zweck erreichen, als bey Ramdohr’ s Verfahren, die
Ringe einen nach dem andern abzuftreifen, wobey lieh -die natürliche Gellalt
und der Zufammenhang der Theile fchwerlich erhallen läfst.
Ich habe zwey Arten des Julus umerfucht, den fabulofus und terre-
ftris, zwifchen beyden aber keinen weitem Unterfchied als ln der Zeichnung
ihrer Bedeckungen gefunden.
Bey beyden Arten trägt der rundliche Kopf (Tab. VIII. Fig. i.) auf
der obern Seite zwey Fühlhörner (f. f.), die aus einer fehr kurzen, coni-
fchen W urzel und fünf keulenförmigen Gliedern beltehen. Das letzte diefer
Glieder ift viel kürzer als die übrigen, und hat bey einigen Individuen einen
kleinen zapfenförmigen Fortfatz.
Gleich hinter den Fühlhörnern liegen die halbmondförmigen Augen
(o. o.), von welchen jedes aus 5o bis 60 einfachen Augen zufammenge-
fetzt ift.
Die untere Fläche des Kopfs (Tab. VIII. Fig. 2,) ift von der Unterlippe
(aa bb) und den beyden Kinnbacken (p. p.) bedeckt. . Jene, die den gröfsten
Tkeil diefer Fläche einnimmt, beliebt aus vier weichen Lappen, zwey inuern
(b. b.) und zwey äufs.erix (a.a.) Die innern find unten breit, oben fchmäler;
die äufsern find unten fchmal,, oben breiter. Jeder derfelben hat an dem
obern Ende einen. kleinen fleifobigen Anhang,
Mit dem äufsern Rand der äufsern Lappen ift der, etwas kürzere Rand
der Kinnbacken (p. p.) verwachfen- Diefe find unten breit, oben fpitz, von
aufsen gewölbt. Ihr unterer Rand ift von dem obern durch eine Queerfurche
gefchieden.
Gewöhnlich hält man diefe Theile für die lamtlichen FrefsWerkzeuge
des, Julus und nennet die Organe, die Ich für Kinnbacken angenommen habe,
Kinnladen, Bey einer, genauem Unterfuchung des Kopfs findet man aber
nach Wegnahme der Unterlippe und der Kinnbacken zu beyden Seiten der
äufsern Oeflhung,des Schlundes die eigentlichen, in Fig. 3 (Tab. VIII.) bey
q, er von . der inuern Seite in Verbindung mit den Kopfmuskeln vorgeftellten
Kinnladen, welche fehr zart, hornartig, ohngefähr dem vierten Theil einer
Kreisfläche ähnlich, an der runden Seite oben mit einigen gröfseru und unten
mit' mehrern kleinern Zähnen verleben find *),
Der Körper des Julus ift cylindrifch und belteht aus. einer grofsen Menge
.von Ringen. Man hat die Zahl der letztem beym Julus terreftris auf
*) Bios in S-avigby’ s Mein, fur les animaux Tans vertèbres (P.I. Fafe.r. Mem. 2. PI. I,
. "• Fig, 1. i.) finde ich diefe Kinnladen angegeben,
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