Viel abweichender sind die männlichen Zeugungstheile beyder Asseln.
Die Wasserassel hat zwey Ruthen, die zwischen den Wurzeln des hintersten
Fufspaars liegen. Sie nähert sich hierin den Krebsen, mit welchen
sie überhaupt noch in andern Stücken, und mehr noch als die- übrigen
Onisken, übereinkömmt. Unter den beyden Ruthen, über den obersten
KiemendeGken, an derselben Stelle, wo sich bey dem Weibchen die beyden
Platten r r {Fig.56.) finden,_ giebt es zwey gegliederte, fleischige
Körper, von welchen jeder mit einer dünnen, knorpelartigen Platte bedeckt
ist. Man sieht diese Theile in Fig.-65. Tab. XII., wo A ein Stück
der Bauchhaut ist, b. b die Wurzelglieder des hintersten .Fufspaars, P P
die beyden Ruthen, und l l die erwähnten knorpelartigen Platten sind.
Eine der beyden Ruthen, unter einer stärkern Vergröfserung gesehen, ist
in Fig.66. Tab. XII. besonders vorgestellt. Die beyden, unter den Ruthen
liegenden, gegliederten Körper mit ihren Platten sieht man, abgesondert
von den übrigen Theilen, und von der innern Seite, in Fig. 67.
Jede Ruthe besteht aus zwey cylindrischen, hornartigen Gliedern *?,
z , {Tab. XII. Fig. 66.), die unter einem stumpfen Winkel miteinander
verbunden sind, und unter sich artikuliren. In dem äussersten Gliede a
sieht man einen Canal. Das andere Glied a hängt an der Wurzel mit
der Oberhaut m zusammen. Die Hoden scheinen mir zwey längliche
mit einer sehr zarten, schwärzlichen Haut bedeckte Schläuche zu seyn '
die zu beyden Seiten des Darmcanals, zwischen diesem und den Muskeln
des letzten Fufspaars liegen. Die Verbindung derselben mit den männlichen
Gliedern habe ich indefs nie entdecken können.
Von den beyden, unter den Ruthen liegenden, gegliederten Körpern
hat jeder eine länglichrunde Basis b ( Tab.XII. Fig.&j.). Auf dem obern
Ende der letztem befindet sich an der äussern Seite ein Theil k, der aus
zwey kleinen runden Gliedern besteht, und auf der innern Seite ein anderer,
ebenfalls zweygliedriger Theil w, von dessen beyden Gliedern das
.äussere in einen spitzen, gekrümmten, nach innen gerichteten Fortsatz
übergeht, das untere platt, länglichrund, und oben schmäler als unten
ist. Die beyden Platten p p, unter welchen diese Organe liegen, sind im
Umrifs oval, auf der innern Fläche concav, und am Rande mit langen,
strahlenförmig divergirenden Haaren besetzt. Die Theile k sind ohne
Zweifel eine Art Palpen, die Organe w erleichtern das Einbringen der Ruthen
in die weiblichen Geburtsöffnungen, und die Platten p p dienen diesen
zarten Theilen zur Beschützung.
Die Werkzeuge des Athemholens sind bey der Wasserassel, wie bey
allen übrigen Onisken, Kiemen. Es giebt auch hier, wie bey der gemeinen
Assel, unter dem Hintertheil des Körpers drey Paare derselben. Jede
Kieme hat eine häutige Platte zur Bedeckung. Aber diese Organe liegen
hier nicht dachziegelförmig auf einander, sondern alle sind mit ihren
obern Enden an einem gemeinschaftlichen Punkt so befestigt, und so geordnet,
dafs die oberste Kiemendecke B B ( Tab. X. Fig. 56.) alle übrige
bedeckt. In Fig. 68. Tab.XII. sind diese drey Kiemenpaare mit ihren
Decken in Verbindung mit dem Hintertheil der Assel abgebildet. HHHH
ist hier der Hintertheil, und A der After; P P sind die hintern Palpen;
d 1 ist die oberste, d- die mittlere, d 3 die unterste Kiemendecke, und
k1 die oberste, k2 die mittlere, k3 die unterste Kieme. Die beyden
obern Kiemenpäare k1 und k 2 mit ihren Decken d 1 und d 4 sind ausge-
breitef; das untere Paar k3 mit seinen Decken d 3 ist niedergesenkt.
Big. 69. zeigt eine der beyden obersten Kiemen K mit ihrer Decke D
stärker vergröfsert.
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