Theil nicht viel gröfser als die fibrösen Röhren und auf den, Wänden
mit Figuren besetzt sind, wovon einige, wie.die Tüpfel der punktirten
Gefäfse, rtind, andere oval, und noch andere, .wie die scheinbaren
Spalten der falschen Spiralgefäfse, in der Mitte breit, an beyden Enden
zugespitzt erscheinen ( Tab. XPrI. Fig^yt.'). Diese Figuren sind
schon unter mäfsigen Vergröfserungen als Erhebungen der äüfsern
Wand des Gefäfses nicht zu verkennen. Diejenigen, welche den Spalten
der falschen Spiralgefäfse ähnlich sind, würden denselben völlig
gleichen, wenn sie eben so regelmäfsige Reihen bildeten und ebenfalls
mit einem aufgeworfenen Rande umgeben wären. Im Ricinus communis
■ und der Cucurbita Citrullus giebt es Gefäfse, die eben solche in
die Länge gezogene., nur etwas kleinere Erhöhungen auf ihrer Aufsen-
wand wie der Sumach haben, und wo diese in Spirallinien geordnet
sind. Einige der Hervorragungen zeigen in der Mitte eine scheinbare
Queerspalte; an andern sind keine Einschnitte zu bemerken. In Fig.
90. {Tab. XVI.} habe ich ein solches Gefäfs, aus dem Ricinus \com-
munis vorgestellt, woran die Erhebungen des untern Theils t e f q
Einschnitte besitzen, die des obern Theils e a bf. aber,, | der von jenem
durch den sich in schiefer Richtung, um die Röhre heraufwindenden
Faserbündel e f getrennt ist, ganz glatjt sind.
Was die Funktion der grofsen Pflanzengefäfse. anlangt >• so finde
ich immer mehr die. Meihung bestätigt, die ich im -4ten Bande meiner
Biologie (S. 5o fg.) vertheidigt habe, dafs dieselben eine mäfsige
Feuchtigkeit führen. Ich will hier nicht meine frühem Gründe wiederholen,
sondern blos auf einen Umstand aufmerksam machen,- der mir
erst neuerlich aufgefallen ist, und welcher mir für die " erwähnte Meinung
zu sprechen scheint. Dieser ist die ganz verschiedene Art, wie
das von unten, durch den Erleuchtungsspiegel des Mikroskops, auf den
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Gegenstand- Surückge.worfdne Tageslicht durch die grofsen Gefäfse gebrochen
wird, wenn sie Luft,-, als wenn sie Wasser enthalten. Ist irgendwo
eine greisere Luftblase in ihnen befindlich, so erscheinen sie
an dieser Stelle dunkel und schwärzlich; hingegen sind sie hell und
klar, wenn sie Wasser führen. Das letztereI aber ist ihr natürliches
Ansehn.' Man kann überhaupt die Gegenwart des Wassers in ihnen
nicht anders als daraus erkennen, dafs entweder Luftblasen darin eingeschlossen
sind, oder dafs es an einigen Stellen in Bewegung ist.
Sonst nehmen sich grofse Gefäfse, die eine Zeit lang in Wasser gelegen
haben, und mit1 diesem ganz angefüllt sind, nicht anders aus als
solche,' die man aus frischem, saftreichem Holz genommen, und unan-
gefeuchtet unter das Vergröfserungsglas. gebracht hat.
Wenn es gegründet wäre , was einige Schriftsteller behauptet ha."
ben , dafs die Spiralgefäfse 'immer mit den Poren der Oberhaut vor-
kämen, so würde dieser Umstand vermuthen lassen, dafs jene Röhren,
wenn auch nicht luftführend, doch mitwirkend bey der Respiration der
Pflanzen wären, da die Poren wahrscheinlich an dieser Funktion einen
Nichtigen Antheil haben. Allein jene Behauptung ist koinesweges richtig.
Auf den Bläschen der Utrieularia vulgaris finde ich kleine, doch
sehr deutliche j- runde Poren. Aber die Spiralgefäfse des Stengels erstrecken
sich nicht bis in diese Bläschen. Die Lemna gibba hat überhaupt
gar keine grofse Gefäfse, und doch auf der obern Seite, der
Blätter Poren.
Die Flüssigkeit, welche die grofsen Gefäfse führen, ist nie gefärbt,
und enthält nie solche Kügelchen, wie man in allen thierischen und
vegetabilischen Säften, die unmittelbar zur Ernährung dienen, wahrnimmt.
Sie scheint also noch wenig verähnlicht zu seyn. Hingegen in
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