wechselseitig auf einander äuföern. Folgende Sätze scheinen mir durch
sie und durch meine frühem Versuche begründet zu seyn.
Der Blutumlauf ist bey den Fröschen in einem gewissen Grade
unabhängig von der Thätigkeit der Lungen.
Es giebt eine eigene Bewegung des Bluts, die nicht unter der
Herrschaft des Herzens steht, jedoch für sich nicht hinreichend ist, den
Kreislauf dieser Flüssigkeit zu unterhalten.
Die Werkzeuge des Athemholens werden durch einen gewissen Ein-
flufs, der vom verlängerten Mark ausgeht und durch die, herumschwei-
fenden Nerven . fortgepflanzt wird , in Thätigkeit gesetzt. Es ist aber
nicht, wie einige Schriftsteller geglaubt haben, die beym Athemholen
statt findende, mechanische Veränderung des Kreislaufs, welche diesen
Einflufs aufregt.
Die eigene, vom Herzen unabhängige Bewegung des Bluts wird
durch, eine gewisse Wirkung, die das ganze Nervensystem, besonders
das Rückenmark, auf diese Flüssigkeit äufsert, unterhalten.
' Auf den Schlag des Herzens hingegen scheint das Nervensystem
keinen unmittelbaren Einflufs zu haben.
4.
Üeber die organischen Elemente des thierischen Körpers.
^Mikroskopische Beobachtungen über die Grundtheile des thierischen
Körpers'stehen bey manchen Naturforschern in so übelm Ruf, dafs ich
mir kaum viele Leser dieses Aufsatzes versprechen darf. Wenn, sagt
man, A. M ö n r o im Gehirn gewundene Cylinder, B e l l a T o r r e
hingegen Kügelchen fand; wenn jener auch in mineralischen Substanzen
ähnliche Cylinder, wie in den Nerven, sähe; wenn L e e u w e n h o e k die
Blutkügelchen für Zusammensetzungen aus fünf kleinern Kügelchen,
D e l l a T o m e aber für Ringe hielt: wer kann dann noch auf solche
Wahrnehmungen Werth legen? Ich wage es dennoch mit neuen
Beobachtungen dieser Art aufzutreten, überzeugt, dafs dieselben in Verbindung
mit chemischen Versuchen einst auf wichtige Sätze führen können.
Dafs die bisherigen mikroskopischen Untersuchungen im Ganzen
so wenig bedeutende Resultate lieferten, lag an den Beobachtern, die
ihre Gegenstände mit vorgefafsten Meinungen betrachteten, und nicht
ihre reinen Erfahrupgen ,■ sondern Gesichte ihrer aufgeregten Phanta.
sie beschrieben, die ihren Gegenstand oder das Vergröfserungsglas nicht
zu behandeln verstanden, oder die mit zu wenig Methode verfuhren.
Doch finden sich auch bey manchen Schriftstellern, z. B. bey F. F o n