ist es, dafs in, oder an den Wänden der letzten Nervenröhren geschlängelte
Canäle herablaufen. Nach meinen Untersuchungen ab.er schlängeln
sie sich neben einander fort, ohne sich zu verbinden. Meist habe
ich nur zwey derselben gefunden, die auf beyden Seiten der Röhre
.fortgingen. An andern Stellen liefen sie freylich in gröfserer Menge
und nach allen Richtungen über die Oberfläche der Röhre fort. Nirgends
aber waren sie so zahlreich, dafs sich die Haut der Röhren
als aus ihnen bestehend ansehen liefs.. Io Mg.,76. (Tab. XIV.') habe
ich eine getreue Abbildung von vier der letzten Nervenröhren aus
dem Hüftnerven eines lebenden Frosches gegeben, worin man die Kügelchen
und den Verlauf dieser geschlängelten Canäle sieht. Für unrichtig
halte ich es auch, dafs die gedachten Röhren eine doppelte
Haut haben. Ich fand mehrere derselben, woran die.äufsere Membran
abgerissen war. An solchen Stellen lag das Nervenmark, ganz ent-
blöfst, und es war keine Spur von einer, zweyten, innern Membran
zu finden.
Was sind1 nun aber die . geschlängelten Cahäle % Wenigstens,
glaube ich, nichts Wesentliches. An Stellen der eben erwähnten Röhren,
woran die äufsere Haut abgerissen war, fehlten die Canäle. Sie
•waren auch an einem Nerven verschwunden, der 24 Stunden in Weingeist
gelegen hatte. Das Mark hatte sich in demselben stärker als die
Scheide, zusammengezogen, von dieser getrennt, ; und die Gestalt von
Kügelchen, knotigen Cy]indem und uniegelmäfsigen Massen angenommen
(hg- 76/ Tab.XIV..), Nach diesen Beobachtungen vermuth.e
ich, dafs die geschlängelten Canäle nichts anders, sind als Stellen, in
weichen das Nerventnark der innern Wand der Röhren anhängt. Dafs
sie auf jeden Fall nicht etwas Wesentliches seyn können $ beweisen die
Nerven der Mollusken und Insekten, in welchen sie gar nicht Vorkommen.
Die Nerven dieser Thiere haben manches Eigene in ihrem Baul
Bey der Weinbergschnecke (Helix Pomatia) besitzen sie eine weite
äufsere Scheide, die nichts von der, den Nerven der höhern Thiere
eigenen, gebänderten Struktur zeigt. Sie enthalten zum Theil nur Eine
, höchstens drey Röhren. In jeder von diesen laufen zwar dunkele
Streifen herab, die auf eine fasrige Struktur der Nervensubstanz
hindeuten. Aber die einfachen Markcylinder derselben scheinen nicht,
I wie die der Säugthiere, Vögel u. s. w. in häutigen Scheiden einge-
schlössen zu seyn. In dem Sehenerven jener Schnecke, wovon ein
Stück, dessen mittlerer Theil mit der Scheide bedeckt, beyde Enden
aber entblöfet sind, in Fig. 77. (Tab, XIV.) vorgestellt ist, füllt
das Mark die ganze äufsere Röhre aus, und es giebt nirgends in dieser
häutige Scheidewände. In den Rückenmarksnerven der Biene,
wovon man in Fig. 78. (Tab. XIVI) eine Abbildung findet, sieht man
, f längslaufende Reihen von Kügelchen und unregelmäfsigen Massen, aber
auch keine membranöse Wände zwischen diesen Röhren. Wenn die
Isolirung der einfachen Markcylinder durch häutige Scheiden auf die
Wirkungsart der Nerven einen Einfiufs hat, so mufe diese bey den
Mollusken und Insekten von der der rothblütigen Thiere verschieden
seyn.
In dem gegenseitigen Verhältnifs der Elementartheile des Nerven-
marks und der Gröfse derselben sind die Nerven verschiedener Thiere
sehr verschieden. In dem Sehenerven der erwähnten Helix Pomatia.
sähe ich sotVohl Kügelchen und unregelmäfsige Massen, als Elementar-
Gylinder; hingegen in demselben Nerven einer Helix nemoralis konnte
ich nur parallele, ziemlich gerade Cylinder von einer solchen Feinheit,
dafs sie selbst unter einer 3fjo maligen Vergröfeerung einzeln kaum zu
unterscheiden waren, entdecken. Ähnliche Beobachtungen habe . ich
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