Öffnung, woraus die -Kinnbacken -hervortreten. Diese -sind zwey länglich
runde, knorpelartige Platten r r ( Tab. V Fig. 29.), deren oberer
Rand dünner als der. mittlere und untere Theil ist, und welche an dem
obern Ende nach aufsen einen ziemlich starken, einwärts'gekrümmten Haken
h h, nach innen eine kurze, diesem Haken zugekehrte Spitze i i haben.
Ihre untern Enden artikuliren mit zwey knorpelartigen Bogen b b,
die oben,, wo sie mit den Kinnladen vereinigt sind, zusammenstofsen,
unten' aber von einander abstehen, und an diesen untern Enden die Muskeln
mm haben, wodurch sie in die Scheide zurückgezogen werden.
Dieser Bau der Erefswerkzeuge findet aber keinesweges bey allen
Milben statt. Die Hydrachnen nähren sich vielleicht durch eineArt
Saugstachel. Die Beschaffenheit des letztem und die Funktion einiger
Organe, die man bey mehrern Arten neben demselben wahrnimmt, sind
mir aber noch sehr dunkel.
Leichter als die Beschaffenheit der Erefswerkzeuge ist die Art, wie
die Füfse am Körper befestigt sind, und die Gestalt der Palpen zu erken--
nen und von diesen Theilert lassen sich vielleicht4 sichere Merkmale zur
Unterscheidung der Trombidien und Hydrachnen, und zu Unterabtheilungen
derselben hernehmen. Auf Tab.-V, Fig. *L 26.. und is7., von welchen
Fig-'z6. das Männchen der Hydmchna tricuspiclatqr MürmGst,
Fiäsmd das Weibchen dieser Art zu seyn scheint, und. Fig. 27, der Hy,
drachna spinipes Müll, am nächsten kömmt, wird man bemerken, dafs
die Wurzeln der Füfse | an hornartigen Bauehplatten befestigt sind, die
bey jedem dieser Tbiere eine andere Gestalt haben, und dafs die Palpen
e e bey der Hy drachna. tricuspidal’or (Fig. 2.5. 26.) kurz, nach unten
umgebogen, und am Ende dick und rund, hingegen bey der Hydrachna
spinipes ( Fig. 27.) lang, ausgestreckt, und am Ende spitz sind. Jene
Bauchplatten fehlen den Trombidien, wie aus Fig.28. erhellet. Ich habe
indefs noch nicht genug Hydrachnen-Arten untersucht, um eine Einthei-
lung derselben nach jenen Theilen angeben zu können, und muß mich
begnügen, auf diese Charaktere blos aufmerksam zu machen.
Zwischen der männlichen Hydrachne ( Tab.V. Fig 26.) und den bey-
den Weibchen (Fig.zS. 27.) wird man, aufser der Verschiedenheit in der
-Gröfse und Gestalt der Platten, an welchen die Füfse befestigt sind, noch
die Unterschiede wahrnehmen , dafs das Männchen an dem Ende des
vierten Gliedes der Füfse einen beweglichen Fortsatz p, der dem Weibchen
fehlt, und am hintern Ende des Körpers eine, zwischen zwey drey-
eckigen, Fortsätzen r r befindliche Röhre q hat; die Weibchen hingegen
in der Mitte des Bauchs eine kreisförmige Scheibe a mit einer längslaufenden
Spalte haben. Nach MüleeA?s Beobachtungen ist jene Röhre
das männliche Glied, ttnd diese Spalte die Öffnung der weiblichen Ge-
burtstheile *).. Eine ähnliche weibliche Zeugungsöffnung giebt es bey den
Trombidien (F'g.z8. o~), und hier ist sie, wie ich bey der Zergliederung
des Trombidiüniholdseiiceum Herm. gefunden habe, beyden Geschlechtern
gemein, zwischen welchen überhaupt im Aufsern keine andere Verschiedenheit
statt findet, als dafs das Männchen dem Weibchen an Gröfse
weit nachsteht.
Bey den männlichen Hydrachnen schien mir der After über der Röhre
q zu liegen, Bey den Trombidien giebt es zwischen der Zeugungsöffnung
XTab.VFig. 28. o ) und dem hintern Ende des Leibes eine kleine,
*) O. %F, M ül l er Hydrachnae. p. XIX. XXVIII.