aufgehoberr war, ununterbrochen fort, bey einem der Frösche war er
sogar anfangs beschleunigt.
Dieser Erfolg liefs sich vorhersehen. Bey den Fröschen bewegt sich
nur ein kleiner Theil des Bluts durch die Lungen. Der Respirations-
procefs scheint hier eben so sehr, und vielleicht noch stärker, unter
der Oberhaut, als in den Lungen, vor sich zu gehen. Bey einem der
Thiere, woran ich meine Versuche machte, fand ich auch beyde Lun-,
gen mit dem Distoma cylindraceum so angefüllt, dafs der,Eintritt der
Luft in diese Theile äufserst erschwert seyn mufste. Der Frosch war
aber dabey stark und wohlgenährt.
Zweite Frage. W ie grofs ist der E in flu fs des Herzens a u f
den B lu tum lau f?
Diese Frage ist ungleich schwerer als die vorige durch Versuche
zu beantworten. Es giebt kein Mittel, den mechanischen Einflufs des
Herzens auf das Blut aufzuheben, ohne die Verbindung zwischen den
Arterien - und Venenstämmen zu unterbrechen. Wenn auch nach der
Unterbindung oder dem Ausschneiden des Herzens keine Bewegung des
Bluts weiter statt fände, so würde dieses doch noch nicht beweisen,
dafs das Herz die einzige bewegende Kraft beym Blutumlauf ist. Allein
nach beyden Operationen dauert jene Bewegung wirklich noch fort.
Unterbindet man bey einem starken, lebhaften Frosch die sammtlichen
Blutgefäfse bey ihrem Austritt aus dem Herzen, so wird man immer
noch in den Gefäfsen der' Schwimmhäute das Blut länger als eine Viertelstunde
in Bewegung finden. In einigen Gefäfsen wird man die Blutkügelchen
wirklich noch, fortrücken sehen, ' in andern werden sie sich
wirbelförmig bewegen. Nach solchen Unterbindungen bleibt aber freylieh
in dem Herzen der Puls noch übrig. Man kann einwenden, dafs
die Pulsationen sich auch auf die Stämme der grofsen Gefäfse erstrecken,
und dafs hiervon jene fortwährende Bewegung des Bluts in einzelnen
Gefäfsen herrührt. Um hierüber Gewifsheit zu erhalten, darf man aber
nur die Stämme der Gefäfse so entfernt wie möglich vom Herzen durch-
schneiden. Auch nach dieser Operation habe ich immer noch in einzelnen
Gefäfsen der Schwimmhäute das Blut in Bewegung gefunden.
Unter andern währte bey einem Frosch, der noch nicht sehr entkräftet
war, in mehrern Adern dieser Theile eine fortschreitende Bewegung
des Bluts zehn Minuten lang fort. Bey' andern Thieren , die schon
mehr abgemattet waren, bewegten sich doch die Blutkügelchen immer
noch eine Zeit lang durch einander, ohne dabey fortzurücken.
Diese Beobachtungen stimmen ganz mit H a l l e r ’ s Erfahrungen *)
überein. Um sie gehörig zu beurtheilen , ist es nöthig, zu bemerken,
dafs an den Asten der Arterien und an den Haargefäfsen ,der Frösche
keine Spuren von Pulsationen, Zusammenziehungen, Oscillationen u.
dergl. wahrzunehmen sind.
Dritte Frage. In w e lc h e r A b h ä n g ig k e it
h o le n , d e r H e r z s ch la g und die' B ew e gu n g
E in w ir k u n g des Nervensystems?
s teh t das Athem-
des B lu ts von der
Ich trennte die vordem Halbkugeln des Gehirns, aus welchen die
Geruchsnerven entspringen, von den hintern Theilen dieses Eingeweides,
indem ich die obere' Kinnlade gleich hinter den Augenhöhlen der Queere
*) Commentât. $oe. R eg. scient. Gotting. T . I V . p. 396. — H a l l e r Oijp.
min. y, /, P' xj2%