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Solbstvcr,stündlich k an n der hier n eu gegründete Ascomycet keinen neuen
Namen bekommen. Das bisherige »Penicillium« re ich t vollkommen aus. Das
frühere Penicillium. die ungeschlechtlichen F ru ch tträg e r, sind die Conidienform
des je tz t gefundenen cigentliclien Penkdlliums. Es ist ein (Missbrauch, wenn
jedes Stück eines Pilzes einen Namen fü h rt wie ein ganzer Pilz , aber dem ererbten
l-’cbel is t leider nic lit mehr abzulielfen.
ln der grossen A eh n lich k e it und Uebereinstimmung m it Elaiihomyces und
Tuber, den spcciiisch unterirdischen Pilzen, war der Gedanke nahegelegt, dass am
Ende auch P e n i c i l l i u m s e i n e r N a t u r n a c h e i n u n t e r i r d i s c h e r P i l z
s e i n m ö c h t e , der im Laufe der Zeit sich oberirdisch acclimatisirt h a t in der
Weise, dass an die Stelle geschlechtlicher Fortpflanzung eine massenliafte ungeschlechtliche
Vermehrung tra t, die hei den Tubcraceeii bis je tz t n ich t b ek an n t
ist. Ich machte zu dem En d e noch eine Reihe n e u e r C u l t u r e n i n E r d e
von verschiedener Bescliaffenheit, oder vielmehr ich vergrub Aussaaten (Culturen'
von Pénicillium au f Brod in Erde. Die Cu ltu ren waren vom besten Erfolge
begleitet und machen es im höchsten Grade wahrscheinlich, dass Penicillium vorzugsweise
unterirdisch zu normaler Fructification kommt. I n der Erde is t ja
auch der Sauerstoffzutritt geringer wie an der freien Luft, die dort obwaltenden
\'e rh ü ltn isse stimmen also mit denen überein, welclie ich in allmühlicher \'e r-
besserung der Cuiturmethoden znr Bildung der Sclerotien lierstellte. Nocli weiter
sp rich t für Penicillium als unte rird isch en Pilz , dass die Sclerotien gegen F eu ch tig
k e it wenig empfindlich sin d , dass sic jedoch durch längeres Liegen an der
Luft, durcli zu starkes Austrocknen verderben. Bis je tz t h abe ich übrigens
Penicillinm-Sclerotien auch u n te r der E rd e im Freien n ich t finden kön n en ; sie
sind zu klein, um le ich t gesehen zu werden.
n is s e d e r G e s ch ic ch tsg en e ra tio n u n d d e r u n g e s ch le ch tlich en G e n e ra tio n in äh n lic h e r W e is e von A n fa
n g z u E n d e iim k c h rc n , w ie d ie s von d en M o o s en z n d e n Gefü ssc rj-p to g am en h in a u f d e r F a ll is t.
D ie ho h e m orp h o lo g isch e G lie d e ru n g d e r F n u h tk ö r p e r d e r llym e n om y e e tc n , n am en tlich die T h a tsa
che , d a ss e s p ev cnm ren d e H u tp ilz e g ib t , die jä h r lic h a n D im en s io n e n z u n e hm e n , die sich doch
h ö ch st w a h rs ch e in lich g an z s e lb s tä n d ig o h n e w e ite re M itw irk u n g d e r G e s c h ic c h tsg e n e ra tio n e rn ä h re n ,
s in d Im s t a n d e , we lch e m it d e r h ie r k u r z a n g e d e u te te n Id e e niciiL im W id e rsp ru c h e s te h e n ; we n
ig s te n s m ö ch te ich g la u b e n , d a s s be i e in e r e in g e h e n d e n U n te r s u c h u n g d e r E n tw ic k lu n g d e s E a s id io -
m y c e te n -F ru c h tk ö rp e r s , die g ew is s die n ä c h s te u n d w ich tig s te A u fg a b e in d e r Mycologie is t, die
M ö g lich k e it so lc h e r V e rh ä ltn is s e n ic h t a u s s e r A c h t zu la s s en is t.
R r o f o ld , RoUu. Untersucliungeii. II