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Il
reiferen Stadien mit dem H u te selbst steht. Bei Aman ita ist die Differenzirung
im Prin e ip keine an d e re n ie h ie r .') Die p rim ä ren H y p lien elem en te , in welchen
die Differenzirung erfolgt, sind etwas massenhafter u n d d ic h te r : dann b ild e t sicli
ziemlich früli eine d ich te H n th a u t au.s, welclie alle p e rip h e risch en Elemente
ausser Betrieb setzt u n d eine so scharfe Abgrenzung b e id e r T h e ile h e rb e ifü h rt,
dass d e r H u t wie ein besonderes Gebilde aus ein e r b esonderen Um h ü llu n g lier-
v o r tr itt: wäh ren d man sich im ju g e n d lic h en Zustande mit L e ich tig k e it von dem
in n e ren Zusammenhänge b e id e r , ih re r geineinsohaftlichen F’o rtb ü d n n g u n d ' er-
grösserung u u d d e r späte ren scharfen Ab g ren zu n g n ach d e r b esonderen Differen
ziru n g der H u th a u t mit L e ich tig k e it ü berzeugen k ann. D u rch die etwas
dich tere ' ’erbin d u n g der p rim ä ren Eru c litk ö rp e ie lem en te , ih re grössere Massenanlage
u n d ih re späte re stärke re , wenn aucli n u r ku rze Ze it bis zum A u ftre ten der
H n th a u t währende F o rtb ild u n g , erscheint die Volva als coiiipa ctere s, im Geg en sätze
zu dem sch a rf abgegrenzten F ru c litk ö rp e r m eh r einiieitliches G e b ild e , als
dies dann möglich sein kan n , wenn es n u r aus loseren H y p h en b esteh t, welche
noch dazu d u rch sp äte re V e rän d eru n g en , wie wir b ald selien werden, ganz zerfallen.
Diese Un tersch ied e sind keine jirincipicllen, sondern n u r gratlnelle.
A u f s k la rste zeigt dies ein Vergleich von Coprinus stercorarius m it Amanita,
n n d die Be.schreibung an d e re r Copriniisarten wird es w eite rh in darth u n . 'V ir
worden b ei diesen F ä lle treffen, wo das Velnm universale u n b ed e u ten d e r, wo
es d u rch H n th au tb ild u n g frü h e r abgegrenzt u n d schliesslich n u r m e h r rudin ien tü r
v o rh an d en is t, *eme R eih e von E i'seh e in u n g en , die n a c h mode rner D eu tu n g zn
de r Auffassung fü h ren w ü rd en , dass die V o h a d e r Agaricin en eine im E ü c k -
sch reiten begriffene morphologische Bildung ist, die sich « oiiäufig zwar in allen
Abstufungen e riia lten h a t. ab e r zum Tlieil b ei den gymnocarpen F o rm en liereits
ganz verloren gegangen ist.
G ellen wir nach diesem k u rz en Ex cu rse zum Coprinus zurück, so zeigen
die F ru c h tk ö rp e r schon in seh r frü h en Stadien der E n twick lu n g d i e e r s t e
f u n d a m e n t a l e D i f f e r e n z i r u n g in S t i e l , H u t u n d \ o lv a T a f II, Fig.
2, 3 u n d 4 . Sie ist sclion n ach 1— 2 Tagen" e rre ich t u n d lässt in diesem
') M an v e rgle iche d ie sp ä te re A b h a n d lu n g ü b e r A m a n ita .
2] 5Venn d a rum H e r r van Tieghem in s e in e r e rs te n M itth e ilu n g in d e r P a r is e r A k ad em ie
n s u r la f é co n d a tio n des Ba s id iom y c è te s» s ag t, d a s s die v o n ihm b eo b a c h te te n , d u rc h d e n a lle in von
ihm b is je t z t g e s e h e n e n S e x u a la c t e n ts ta n d e n e n F ru c h tk ö rp e r n ich t g an z völlig r e i f g ew o rd en s in d , so
Stadium die Form des zu künftigen F ru ch tk ö rp e rs d eutlich erkennen. Alle drei
H au p te lcm en te aus dieser ersten Differenzirung sind g le ichen U rsp ru n g s, es ist
das gle iche vegetativ entstehende H y p h en e lem en t, ans welchem sie liervorgehen.
Niclit im ersten Anfänge, n ic h t b ei d e r ersten Differenzirung — den ü b e rh au p t
möglichen Stellen — is t von Sexualitä t eine Spur zu e rk en n e n , noch auch ein
Vorgang wahrzunelimcn, der a u f die M itw irk u n g eines sexuellen Einflusses von
Ferne schliessen liesse. Ic h unterlasse n ic h t dies besonders zu b eto n en u n d an-
znführcn, dass ich diese Beo b a ch tu n g en als das R e su lta t von lin n d e rte n üherein-
stimmender Einzclfiille verze ichnen k an n , n n d dass ich g lau b e , diese Tha tsachen
an S ich e rh e it d en k la rsten gieichsteUen zu k ö n n en , welche in u n serer Wissenschaft
seith er .Anerkennung gefunden haben.
Ich zog b ei d e r Au sfü h ru n g der Beobaclitungen von einem T:mstande
V o rth e il, den ich ganz zufällig b em e rk te , au f d en ich in einem besonderen
.Ahsclinittc zurückkommen werde. Die En twick lu n g dieses Pilzes stellt in ganz
me rkwürdigen Beziehniigcn zum li c li t. W e n n es entzogen w ird , so tr itt eine
meh r oder minder vollständige V e rg eilu n g e in , der Stiel 'T a f I I I , Fig. 5 u n d
T a f V l l , Fig. y u n d lll) e rreiclit eine enorme Länge, n n d d e r H u t en twick elt
sich n ic h t oder äusserst langsam. Die Verg eilu n g is t b eg le ite t von än d e rn
Momenten u n te rg eo rd n e te r Art. Es wird die Masscnentwic.klung g eh in d ert, die
F ru ch tan lag cn b le ib en äusserst k le in u n d schmächtig, i-n te rs tü tz t man scliliess-
lich noch die W irk u n g en der Finsterniss d u rch A b k ü h lu n g , so bekommt man
schliesslich Zwerggebüde von d e r minutiösesten A rt (Taf. V III. Fig. 7— 11), die
für die B eo b a ch tu n g wie geschaffen sind. Die .Anlage des H u te s ist in den
feinsten .Abstufungen a u f d en langen Stielen zu finden und so bis ins D eta il zn
übersehen, als es n u r g ed a ch t werden kann. Die A'ergeilungen des Stieles beginnen,
wenn die H u tan lag e als solclie k aum erst zu e rk en n en ist. In T a f IV . Fig. 2
habe ich e in en Län g ssch n itt dargcstellt. an wo ld iem man d en dire cten U ebergang
der E lemen te des Stieles in die des H u te s u n d d e r des H u te s in die Volva deutlich
sieht. D e r Stiel h a tte eine Länge von m e h re ren Zoll (das Stadium d e r Fig. 7
au f Tafel V H I). wälirend die H n tan lag e in diesem ru d im en tä ren Zustande veris
t (lies von g a r k e in e r B e d e n tn n g , «»eil m a n s c h o n a n d e n ju g e n d lic h s te n F rn c h tk o rp e rn gle ich n a c h
ih re r B ild u n g , w e n n sie n o c h ,m 8 T a g e v o n d e r R e ife e n tf e rn t s i n d . d ie I d e n titä t d e s F r n c h t -
kOrpers in s e in e r b e r e its s c h a rf a u sg e p rä g te n ch a ra k te ris tis c h e n F o rm m it v o lls te r S ic h e rh e it e n tsch
e id en k a n n , u n d d a rum e in e V e rw e c h s lim g g an z u nm ö g lic h is t.