'Karbe schreitet ceutrifugal in dem Häufclien v oran, in dem Alausse als dieses
seinen Kreis grösser beschreibt und so entstellt allm äh liili ein blauer lia u fe n
mit wcissem Kande. Gar bald verscliwindet das zarte AVeiss des Käsens u n te r
den sieh deckenden weissen Rändern des H au fen s, und indem endlich auch die
Ränder sich b lä u e n , wird das ganze Su b strat meist nach 7__10 Tagen von der
d ichtesten blau en Decke verhüllt, von der bei je d e r le ichten Ersch ü tte ru n g ganze
W'olken von Sporen aufsteigen. E rs t m it dem völligen A erzehr des Substrates
g eh t die C u ltu r des Pénic illium zu E n d e : jed e Alitbewerbung anderer Fadenpilze
um das Su b strat ist wälirend der D au e r der Vegetation von selbst ausgeschlossen.
ebenso ist eine n achträgliche E n tw ick lu n g derselben au f dem er-
scliöpfteii, geradezu zerstörten Nährboden eine UniiiÖgliclikeit. P enic illium ist
der plebejische Herrsch er u n te r den Schimmelpilzen, der Schimmel p a r exeellciicc.
den jed e r selbstverständlich meint, wenn er von Schimmel sjiricht.
II. Zusamiuenstelluiig der Literatur über Pénicillium.
AYühl ohne Zweifel war das Penicillium lange vorher allgemein b ekannt,
che es eine wissenschaftliche Bea chtung finden konnte. AVegeii seiner K lein h e it
war dies selbstverständlich n ic h t frü h er möglich, als stärker vergrössernde In s tru mente
zu seiner ITitersuchung verwendet werden konnten. Es geschah zuerst
von MichelP im J ah re 1729. E r gibt au f Taf. 9 1 , Eig. 3 eine durchaus getreue
Ab b ild u ng von P en ic illium , das er Aspergillus albus nennt. \'o n besonderem
Inte resse is t die h ie r richtige l ’iiterscheidung von dem äusserlicli ä h n lichen
Aspergillus g lau cu s, der in der Kig. 1 au f den ersten Blick zu erkennen
ist. MicheU fasst Penic illium (Aspergillus albus) nebst anderen ganz heterogeneii
Schimmelpilzen zu seinem Genus Alucor zusammen. Dasselbe geschah von Liniié'^)
35 J ah re später, der Penic illium als Alucor crustaceus albus aufführt. Persoo)r\
beschreibt im J ah re 1801 einen P ilz , den er Alonilia digitata n e n n t, der aber
ohne Zweifel P enic illium ist. E rs t L in k \ e rk an n te in Penicillium m it Sicherheit
eine neue P ilzg attu n g u n d er is t der A u to r des Namens, der je tz t allgemein
g ebräuchlich ist. Kr unte rsch ied Pen ic illium scharf von dem äh n lich en Aspergillus
und stellt beide einander gegenüber:
' Miche li, n o v a p la n ta n iin »'onera ju x t a T o u rn e fo r tii m c th o d um d isp o s ita . F lo re n tia e I /2 9 .
T a f. 9 1 , F ig . 3.
2) Linné , S p e c ie s p la n ta rum , I I . .lahrg, 17IM, E d itio te r lia . S. lÜöC. F lo ra su e c . p . 1 1 1 b : 1 2 8 3 .
Pemuon. S y n o p sis n ie th o d ie a i'u n g o rum . G ü ttin g e n i s n l . S. 6!t3.
9 L in k , M aga z in d e r n a tu rfo rs c h e n d e n F re u n d e in B e rlin . 111. J a h rg a n g 1S99. O b s e rv a tio n e s
in o rd in e s p la n ta rum n a tu r a le s . D is s e rtu tio p rim a , p a g . Ui u n d 17,