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hine inkanicn. Nach einigen bis 14 Tagen giilirtc die I-'lüssigkeit u n d es fand
sieli Hefe darin vor. die aus dem versenkten Pénicillium entstanden sein mn.sste.
P in g ek eh rt wurde aus der so erzeugten Hefe dureh ein glücklich hcrgestelltes
\'c rliä ltn is s bc/,iii>'lirli des FciKlitigkcitsgrades der Cu ltu r rvicder P enic illium ge-
züelitet und neben die.sem Mueor iilueedo und Oidium liietis, und zwar gingen
diese Selnimuel aus der Hefe liervor. wenn sie au f feuelitom Nälirbodcn s ta tt in
Flüssigkeit ausgclircitet « u rd e . Diese im .lalire 1S60 dnreli vereinzelte Beobaeli-
tu n g gewonnenen lie su lta te wurden fü n f Ja lirc s p ä te r'' dureli zalilrcicliere und
ausfülirlieiierc l ’ersuelie licstätigt.
-\u e li f'ranzösiscite. und cngliselie Botaniker waren n arli gleicher Kiclrtung
wie die g en an n ten deutselien tliä tig ; iltre Ergebnisse siml wesentlielt ähnliche
n n d gleiclic. Es gohUlirt TurpiiC das negative; Verdienst der ersten erfolgreichen
Beohaclitung, die aus dem Jah re 1838 stammt. Icli will sie wörtlicli an-
fü h ren : »Los végétaux infusoires, qui ré su lten t de la germination des g l o b u l e s
s é m i n u l i f è r e s d e s l e v u r e s resten t incomplets ta n t qu'ils sont plongés dans
1 (‘paisscur du liquide. Ils ne s'achèvent, iis ne se te rmin en t que lorsqu’ils p eu vent
s'élever au dessus de la surface du liquide et lorsqu’ils iiarvionnent à se
me ttre eu communication avec l'oxygène' etc. — E u cet éta t, voritablcs seminu-
les vesiculaire s, ils g e rm en t, s'allongent e t v égè tent en une muccdinée dont le
dernier terme do développement décèle u n Penicillium glaucum.
B e rk e leT fiisst die Hefe als einen eigenthümlichen Zustand gewisser Sehimmel-
inlze au f, n amentlich des Pen ic illitm i, die au f u ncndliclic (icn e ra tio n eu ih re r
Em c litb ild u n g b e rau b t sind. E r beobachtete dann die Auske imung der Hcfezelle
ZU Penicillium.
In reh e re in s tim n im ig mit diesen Beobachtungen befindéu .sich die Angaben
von -h ly und 2IousseB); sie bezeichnen Penic illium als die Fruclitform der lie fe .
A u d i Puuchef] sielrt die Hefe als eine unvollständige l ’flanze an u n d zwar
als Sporen von ■ Aspergillus. Drei J ah re sp äte r sagt er in einer ausführlichen
' Ho ffm a n n , B o tan is ch e Z e itu n g 1S65, S . 3-lS.
Berkeley, Iniro c lu c t. t . C ry p t. B o ta n y 1S57, p . 2 9 9 .
9 Turpin, M ém o ir. d e i'A c ad . X V I I 141.
•* J o ly u n d Moasset, C p t. r e n d . 1S61, L U I 3 9 8 .
fi Pouchel, C p t. r e n d . 1S61. L U 2S S , f e rn e r n o u v e lle s e x p é rie n c e s s u r la g é n é ra tio n sp o n ta
n e e e t s u r la ré s is te n c e vita le . P a r is , M a sson 1 8 6 4 .
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Abhandlung, das.s die liefe kein einzelliger Organismus sei, dass sie nur s])ontan
entstandene Sporen darstelle, die durch Keimung Penicillium hervorbringen.
Die A rbeiten Tréculs aus den J a h re n 1868 nnd 6Ü'^; über die Bierhefe
bringen n eue tbatsäclilicbc Bestätigungen über den Zusammenhang der Hofe mit
Penicillium. Nach Tróad sind Pén ic illium, Mycoderma und Torulu die verschiedenen
Formen ein n n d derselben Species. — Im J ah re 18 7 1 ''’ fü lirt Trénti
Penicillinm au f Urzeugung zurück in folgender AA'eisc : Eiweissartige Materie verwandelt
sich in Bacterien oder direct in Bierhefe u n d Mycoderma, oder die Bacterien
verwandeln sich in Alilchsäureferment, indem sie u n beweglich' werden.
Milclisänrefcrmcnt verwandelt sich in Hefe, diese in Alycoderma, welche schliesslich
in Penicillium ü b erg eh t
Die bi.shei- befolgten Cuiturmethoden kamen durch Ilo fim iu i's Erfindung
eines Cnlturapparates in ein neues Fahrwasser. Es ist dies die Du nstrohre znr
Rcincultur®'., sie sp ie lt fortan in des genannten Myeologen zahlreichen Arbeiten
eine Hauptrolle. Die ersten Resultate aus der Dunströbre finden sich von l l o f -
kurz angegeben in ein er A b h an d lu n g »Zur Naturgeschichte der liefe«, vor-
nehinlich aber Botanische Z e itu n g 1865, vS. 348. Hiern ach ist die Hefe ein
typisch einzelliger Pilz, eine besondere ^'egetationsfo^m des Alyceliums von P én icillium
glaucum, seltener Mucor racemosus, bisweilen beider zugleich und auch
noch anderer Schimmelpilze, welche man m it Sicherheit daraus erziehen und
auch rückwärts in dieselbe Hefe verwandeln kan n . F ü r die Fructification der
Gährungspilze in der Form von Penicillium etc. ist der Lu ftzu tritt wesentlich.
A u f einer Tafel fig. 9 und 19 s te llt llo fm u n n den Zusammenhang von Hefe mit
nicht n äh e r h en an n ten und unte rsuchten Schimmelpilzen dar. der ihm als Beweis
gilt und au f den er sich späte r mehrfach beruft.
Trécal, C o in p t. r e n d . 1 S 6 8 . LIT 4 7 6 . f e rn e r A n n . s c . n a t. B o ta n . V , s é r. X B r. K. 39.
i") Trccul, C om p t. r e n d . 1 8 7 ! . L X X I I I , p , 1 4 5 3— 1 4 6 0 .
2) Na ch d e r D a r s te llu n g d ie s e r U rz e u g u n g v o n Trécul i s t zu sch lic sscn , d a ss da s urge zo g en e
P e n ic illium e tw a in a ch t T a g e n fe rtig w a r. — W i r w e rd en s p ä te r s eh en , d a s s P én ic illium e in trü f ie läh
n lich e r Pilz is t. N a c h Trécul's A u f f a s su n g m ü s s te a lso in a ch t T a g e n e in T rü fle lp ilz d u rc h U r z
e u g u n g n o c h h e u tz u ta g e e n ts te h e n , e ine A u ffa s su n g , n a c h w e lch e r m an m it gic ich e iu He ch te a n nehm
en k a n n , d a s s in s e ch s W o ch en e in E ic h b a um d u rc h U rz e u g u n g e n ts te h t.
9 B e s c h re ib u n g e n de s A p p a ra te s von H o ffmann finden s ic h ; C om pt. r e n d u s 186 5 . LX X o . 13,
p . 6 3 3 , f e rn e r Div y le r 's p o ly te c h n . .Journal 1 8 6 5 . H . 3, p . 2 1 1 . B o tan isch e Z e itu n g 1 8 6 5 , u n d
mycologische B e ric h te p . 3 4 8 u . 3 4 9 .
9 Hoffmann. B o tan is ch e U n te r su c h u n g e n . H c ra u sg e g e b e n von H . Karsten 1 8 6 6 .