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seinem Parasitismus, der A rt seiner Em ä liru n g und seiner V e rb re itu n g in der
N atu r, ein (ie sammtbiid von dem Leb en des Piiz.cs in ein er K la rlie it und Dnreii-
sielitigkeit, wie es n u r von irgend ein er Pflanze b ek a n n t ist.
Das letzte ilin d e rn is s , welches die Grösse, die massigen Formen eines
l ’ilzcs se ith e r d e r exa cten Methode entgegensetzten, ist n u nm e h r in einem ersten
hallo, in dem Agaricus melleus, siegreich üb erwu n d en worden.
I'.iii k u rz e r liü ck itlick au f früliere Ken n tn isse g enügt, die Bed eu tu n g der
von mir in die Myimlogie eiu g efü h rten n n d schrittweise vervollkommneteii
Metlioilen der C.'nltur darzulegen. AVeitere Fälle werden sicli dem ersten vor-
handeiicii bald aiisclilicsseii.
N u r anhangsweise will id i an dieser Stelle die Familien der Flydneeii,
Polyporeen und 'l'lieleidioreen kurz berü h ren . Sie bilden, wie ich frü lier b ei
-Amanita sd io ii ausfülirte, den Ag aricin en zunä chst verwandte R eih en , die iin-
abliängig von diesen aus angiocarpen Gasteromyceten alle r AA'alirsdieiiiUdikcit nach
liervorgcgangeii sind. Sie iin te rsd ie id c ii sich von d en Agaricinen, mit welchen
sie die Ausb ild u n g eines H u te s , d e r das Hymenium im reifen Zustande au f
der Un terseite tr ä g t, gemein iia b e n , wesentlicli d u r d i die abw eid ieiid e S tru c tu r
des Hymeniums. Dieses tritt n ic lit in B lä tte rn a u f, in L am e llen , sondern in
fo rm von Staclieln und Röhren. Bei d en T lielepliore en feiilt sogar je d e F o rm ausbildung
des Hymeniums. Fis ist möglicli, dass sie iirsprüiigiich n ic lit vorhanden
war, oder dass sic im l.aiifc der Ze it verloren gegangen is t; in letzterem
Falle würden die T h e lep h o re en wohl n ic lit eigenen L rsp riin g e s sein u n d von
den Gasteromyceten abstaiiimen, sondern walirsclieiiilicli als R ü ck b ild u n g en in
d e r Form au f die drei an d e ren Familien, vie lle icht a u f die Agaricinen, zurück-
z.iifüliren sein.
Die F o rm en dieser lüimilicii siml gross und stattlich , oft grösser iiocli als
die grössten Agaricinen. llire Cu ltu r wird im Laufe d e r Ze it iinzweifelluift gelingen,
wie sie mir heim Agaricus mcllens g elan g , ab e r cs war mir bis je tz t
n ie h t möglicli. sie neben me inen an d e ren .Arbeiten in den hesclirän k ten Räumen,
über welclie icli verfüge, auszufülircii. Meine vorläufigen Bcoba ehtniigcn ergaben,
dass die Sporen d e r Pilze k eimen u n d Mycelien hilden, wie die Agari-
■ einen. Stäbelionbildiingcii h ab e icli an ilmcn bis je tz t niclit gesellen. Es ist
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seh r wahrsclieiiilicb, dass die Mycelien lange leb en , eine grosse Aiisdelimiiig
geAAimieii u n d die F ru c h tk ö rp e r n u r iu befstiminter Jahreftzoit erzeugen.
Bei l'ram e te s F h ii, einer J'oly])orec, entstellen die ifru e litk ö rp er ivolil niclit
an einem .Faden, sondern au f re ich en M y cclb ild u n g en , welche sich an abge-
haiieneii Aststninpfen als Ast.schwanini gleichsam ansammeln. Aus ih n e n formen
sich zuerst in d e r von Hartig') b e sch rieb en en We ise an der u n te ren Seite die
hymen ialen E lem e n te , welche sich m it dem Avachsendeii H u tran d e vermehren
u n d zugleich in den ä lte ren P a rtien verlängern. D e r I'ilz e rreiclit ein hohes
A lte r, indem er jä h rlic h d u rch M arg in a l- u n d Dickenwachsthum an Grösse zu-
iiimmt. Gl) d e r F ru ch tk ö ri)e r mit dem u rsp rü n g lich en Alycelium, w o rau f er e n tstand,
in \ e rh iu d u n g b le ih t oder d u rch E rz eu g u n g eines secu n d ären Alyceliums,
d u rch S tran g b ild u n g , sich seihst e rn ä h rt u n d somit ganz selbständig wird, k o n n te
vorläufig n ach der iia tü iiic lien Jicbensweisc des Pilzes mit Siclicrhc it n ich t festg
este llt werden.
Allo bis je tz t m itg e th e ilten Ih ite rsu ch u n g en betrafen ausscliliesslicli dio v e rsch
ied en en Typen d e r Hymenomyceten. Diese wurden seith er als eine n a tü rlich
e A b th e ilu n g d en Gasteromyceten g eg en ü b er gestellt, d enjenigen Basidiomyce
ten, welche d u rch tyjiisch angiocarpe F ru ch tk ö r])e r ausgezeichnet sind. Ich
h ab e diese m it durchaus rich tig em 'L'acte getroffene A b tren n u n g d e r beiden Ab-
th c ilu n g en d u rch Amanita d ahin ü b e rb rü ck t, dass ich d aiicg te, wie Aman ita-äh n -
liclie Formen den n a tü rlic h en U eb erg an g von den H ymenom yceten zu den
Gasteromyceten b ild en , wie die Hymenomyceten m it dem llym o n ium au f der
Unterseite des H u te s sich aus den r e i n a .n g io c a r j i e n F o rm e n d e r Gastero-
myceteii entwickelt haben. Es erschien darum zweckmässig, sie als sciiiiangio-
carpe Formen, als ab g e leitete Bildungen, von den re in aiigiocarjien Hymenomyce
ten zn u n te rsch eid en , um in diesen B ez eichnungen zugleich ih re n Untcrscliied
von d e r d ritten A b tlie ilu n g der Basidiomyceten, d e n r e i n g y m n o c a r p e n Formen
mit dem Hymenium au f der OLierscitc des Fru ch tk ö r])ers liervorzuhebeii.
Es b le ib t uns d ah e r noch ü b rig d en llcp rä s en ta iiten dieser b eid en an d e ren
A b th e ilu n g en un se re Au fmerk samk e it zu zuwenden, und zwar zu n ä ch st den
Gasteromyceten.
') H a r tig , T r am e te s P in i, w ich tig e K r a n k h e ite n d e r W a ld b ä um e .