waren k e im fä liig ; n u r sein enorm ian g er Stiel u n te rsch ied iln i vor d e r normalen
l)clenehteten Form. Die W ä rm e muss ab e r gleich bei der K e im u n g sclion mit-
wirkeii. so dass die Vergeilung des Stiels u n d die llc ta rd iru n g des H u te s n ich t
zu weit hiuausgoschobcn w e rd en , wenn diese Versuche im F in s te rn gelingen
sollen. Is t einmal die \'e rg e ilu n g zu weit g efördert, d e r Stiel zu lang geworden
u n d der H u t zu k le in g eb lieb en , so n ü tz t auch die W ä rm e niclits melir, die
Tlieilungszone des Stiels verze lirt alle aus dem Sclerotium zuiliessenden N ä h rstoffe,
u u d der H u t hekoinmt nichts oder u nendlicli wenig mit.
D ie W ä rm e v e rm a g a l s o d ie F u n c t i o n e n d e s L i c h t e s b is z n e in em
g ew is s e n G r a d e zu e r s e t z e n , wenn dieses ausgeschlossen wird; es k an n sogar
d u rcli mässige Steigerung der Te inpcratiir, durcli ih re gleichmässige Einwirk u n g
die eb en aiigefülirtc D au e r d e r Eiitwickluiig im F in s te rn noeh etwas w eiter verk
ü rz t werden. Boi der Verfin sterun g wird immer zuerst der H u t nac litheilig
betrofl'en, u n d je mehr er zu rü ck tritt, der S tie l g efö rd ert; b e i e i n e r T e m p e r a t
u r ü b e r 15 0 k om m t d e r H u t im F i n s t e r n z u r A u s b i l d u n g a u f s t a r k
v e r g e i l t e m S tie le . D u rch Herab stimmen der T em p e ra tu r v erg eilt der Stiel im
F in s te rn um so s tä rk e r, je me lir d e r H u t iu der E n twick lu n g zu rückbleibt.
Dies fü lirt zu einem P u n k te , wo n u r m eh r der Stiel wächst, u n d d e r H u t m
d en ersten ß u d im en te n , in kaum erk en n b a re r Anlage v erb leib t; scliliesslicli h ö rt
au c h d e r immer schmä chtiger werdende S tie l zu wachsen auf.
Z u r Ergänz.ung will ich noch k u rz bem erken, dass die vergeilende ii Stiele
g egen die schwächste Liclitquelle empfindlich sind u n d sich dieser zuneigen,
d ie S t i e l e s in d p o s i t i v l i e l i o t r o p i s c h . Bei s ta rk h eleu c lite ten F ru c h tk ö rp e rn
b le ib t d e r Stiel ganz vom H u te v erd eck t, so dass die W irk u n g des Lich te s ver-
h iiid e rt w'ird u n d d a rum n ic lit in die E rsch e in u n g tritt, sie ist n u r an v erg eilten
F ru c h tk ö rp e rn zn b eo b a ch ten , b ei denen die v e rk üm m e rte H u tan lag e n ic h t die
Wach sth umszo n e des Stieles, die allein lichtempfindlich ist, verdeckt. D e r H u t
selbst wächst allseitig gleichmässig im F in s te rn wie im Lichte .
W e l c h e L i c h t s t r a h l e n s in d n u n f ü r d ie E n tw i c k l u n g d e s C o p r in u s
d ie w irk s am e n -? N ach a llen seitherigen E rfa h ru n g e n , welclie ü h e r d en E in -
fiuss des Lichte s a u f die Wa ch sth umsv o rg än g e b ei an d e ren Pfianzen vorliegcn,
k o n n te es von v o rn h e re in k aum zweifelhaft sein, dass au c h h ie r die s ta rk b re c h b
a ren v ioletten Strah len die wirksamen sind. Es b ed u rfte ab e r des dire cten
\"ersuches dies zu erweisen.
Es wurd en zu diesem Zwecke niehrinals h in te re in an d e r 3 \ ersuelie g le ich zeitig
mit demselben Mate riale u n d an derselben Stelle ausgefülirt. Einmal
w urden die Selcrotien in schwarze P ap p d e c k e l geste llt u n d ganz, vom l i c h t e
abgeschlossen, das an d e re Mal mit doppelwandigen G lo ck en allseitig ü berdeckt,
deren Zwischenräume Mer m it Lösungen von doppeltchromsaurem K a li, do rt mit
K upferoxydammoniak gefüllt waren u n d entweder n u r violettes oder nur- gelbes
Licht, wie ich mich sprectroskopisch ü b erzeugte, durchliessen. — Die W irk u n g en
m a ch ten sich sofort geltend. Die Selcrotien im gelb en L ich te zeigten, wie die
im F in s te rn g elia lten en , I'e rg e iliin g e n aller auskeimenden F ru ch ta n lag en ; im
v ioletten Lich te dagegen waren diese normal, wie diejenigen, welche in Parallel-
v ersuchen im Tageslichte wuchsen. D em n a c h s t e h e n d ie n o rm a l e n W a c h s -
th u m s v o r g ä i ig e d e s C o p r in u s u n t e r d em E i n f l ü s s e d e r v i o l e t t e n L i c h t -
s t r a i i l e i i .
B r e f e l d , Botan. Untersuoliuugen. III.