\'erzwoi^nmgen wie die Alehrzahl d e r Sprosse sind in a llen T h e ile n durchausü
b erein stim men d , sic sind einfache F ä d e n , die eine ausgeprägte Neig u n g
zu r Verzweigung besitzen (Taf. I I , Fig. h a - f D u rch eb en diese A'erzweigung
d e r Fäden wird aus den einzelnen noch u n te rsch e id b a ren H y p h en schon früh
ein k le in e r K n äu e l von d ich t veitlo c litcn cn Zweigfriden (Fig. ö b f Die reich
u n d zahlreich en tsteh en d en Zweige d rän g en sich in alle freien Räum e ein, sic
au.szufülleii u n d deh n en sich vorwiegend nach d e r P e rip h e rie h in aus. D e r In h
a lt der umgebenden Alj'celfäden wird offenbar nach diesem Verbrauchsorto
vorzugsweise h in g e fü h rt, denn die F äd en des Kn äu els n ehm en tro tz d e r N eu b
ild u n g en n ic lit an In h a lt ab, sie strotzen von dichtem feinem Protopla sma vor-
zug.swcise an den E n d en der P e rip h e rie , die neue u n d immer zahlreichere
A'erzweigungen bilden. D u rch sie werden die m it d e r p e rip h e risch en Ausdehn
u n g wachsenden R aum in te rstitien g ed e ck t, so dass die Alasse der H y p h en mit
zunehmender Grösse k eine grösseren L ü ck en bekommt. AVir e rh a lten so einen
K n äu e l aus diclit verflochtenen H y p h e n , d e r an seiner P e rip h e rie an Umfang
zunimmt u n d schon frü h in d e r b esondern V e rth e ilu n g des Längenwachstliums
und d e r A'erzweigung der p e rip h erisch geleg en en IHq d ien der K u g elg e stalt zus
treb t (Fig. 5 c). Die einmal angenommene F o rm wird mit dem fortschreitenden
Dickenwachsthum b c ib eh a lten oder n u r u n b ed eu ten d modificirt. Macht
man Schnitte durcli diese K n ä u e l, so s ieh t man niclits wie ein G ew irr dicht
v erflochtener gleichmässiger H y p h e n , deren Zwischenräume von L u ft ausgefüllt
sind. F ü h r t man die S ch n itte rad ial u n d g en au ax il (Taf. II, Fig. 6), so fü h ren
die H y p h en coiivcrgirend n ach d e r gemeinsamen U rspiungsste lle am Mycelfaden;
die ganze P e rip h e rie ist mit k u rz en H y p h en en d en b ed e ck t, die sich re ich verzweigen
u n d mit ih re n d ich ten k u rz en Aürzweigungen gleichmässig v erlängern
(Fig. Ö-.). AA'enn die Cu ltu ren g u t g e le ite t sind, k ommen in einer einzigen eine
ganze A n zah l von ju n g e n A n lag en v o r, die ebenso viele einzelne Stadien der
Ln twick lu n g rep räsen tiren . T eb e ra ll sind n u r vegetative Aussprossnngen von
F äd en g le ich e r A rt als Anfan g sp u n k te zu finden, die an einem P u n k te entstehen
u n d sich d u rch Verzweigung verknäiieln. Doch stimmen sie zunä chst niemals
in d e r F o rm ü b e re in , u n d wie im ersten Beginn d e r Bildung v ariiren die ju n g e n
A nlagen d e r Sclerotien auch in den n äch sten Stadien g a r m a n n ic h fa c h ; erst
wenn sie grösser werden, wenn sie an Im ifan g wesentlich zunehmen, tr itt immej-
die gle iche Gestalt hervor, u n d dieselben re ich verzweigten H y p h en en d en füh ren
die weitere Grössenzunahme herbei. Sie ist n ach d e r Verhältnissen d e r Lriiäli-
ru n g eine weit verschiedene u n d wechselt im ausgewachsenen Zustande von der
Grösse eines Alohnsanieiikoms bis zu den Dimensionen ein er grossen Haselnuss
Taf. I I I , 1 in den sämmtlichen F ig u ren ). Diese le tz te ren Bildungen wachsen
n atü rlich n ic h t a u f dem O b je c tträg e r, sie entstehen allein au f festem Substrate
in Alassenculturen au f ausgekochtem Pferdemist. Die O b je c tträg e rcu ltiiren sind
nothwendig, um die ersten Stadien d e r Bildung zu b eoba chten, ist man ab e r ü b e r
sie k la r geworden, so geben allein die Alassenculturen das n othwendige Alaterial
für weitere Studien ab. AVie frü h e r tre te n au ch h ie r n ach A b lau f von 10 Tagen
die Anfänge de r Sclerotien auf. Sie b ild en sich m it Vo rlieb e im In n e rn des
Alistcs in k le in en lu ftc rfü llten Zwischenräumen. H ie r ist ih re Beo b a ch tu n g
un b eq u em, u n d es ist besser sic an die Oberfläche zu locken. H a t man n u r
den Alist fc s tg c stam p ft, dass k e in e L u fträum e im In n e rn s in d , d an n b ild en sic
sich allein an der Oberfläche. H ie r h a t man n o ch den V o rth e il, dass sie in
grösser Z ah l hcerdeiiweise n eb en ein an d er en tsteh en , dass ih re Bildung wochenlang
fo rtd au e rt, u n d dass sie in allen Grössen, in allen Stadien der Bildung der
U n te rsn ch u n g zugänglich sind, die wir noch in ih rem le tz ten A b sch n itte weiter
zu v erfolgen h aben. Bevor wir h ie rzu ü b erg eh en , will ich k u rz erw äh n en , dass
es b ei dem massenhaften A u ftre ten d e r Scle rotien n ah e au einer Stelle u nausb
le ib lich ist, dass sie n ic h t au c h seitlich mit ein an d er in enge B e rü liru n g kommen.
Dies g ib t zu V e r w a c h s u n g e n Veran la ssu n g , die, wenn sie zah lreich statt-
finden, monströse k u ch e n a rtig e Massen (Taf. ATII, Pig. 13 u n d 15) erzeugen.
Seit dem ersten Ersch e in en d e r S cle rotienaniange a n f festem S u b stra t verlaufen
n u r wenige Tage, bis die Grössenzunahme anfliört, u n d d i e R e i h e d e r V e r ä
n d e r u n g e n v o r s i c h g e h t," d i e d e n D a u e r z u s t a n d e i n e s f e r t i g e n
S c l e r o t i u m s h e r b e i f ü h r e n . A'on d e r ersten d ich ten V e rk n än e lu n g der
H y p h en an bis zum ausgewachsenen Zustande b eh ä lt ein Scle rotium im In n e rn
die gle iche S tru c tu r aus d ich ten vegetativen H y p h en v e rzw e ig u n g en , deren
Zwischenräume mit L u ft ausgefüllt sind. Sie sehen weiss a u s , um so b len d en d
e r , je m e h r L u ftin te rstitien v o rh an d en s in d , um so m a tte r, je meh r sie verschwinden.
Die A’erzweigungen am l^mfange steh en au f ganz verschiedener
Grösse d e r Scle rotien still, um sogleich einem än d e rn A'orgänge das F e ld zu räumen.
Es d au e rt m it dem Stillstände d e r A'erzweigung u n d der Grössenzunahme die Zufu
h r an Nährstoffen u n g e stö rt fort, diese werden n u r von n u n an anders verwendet.