
ibrtgobildeteii prim ären Lamellen. Es folgt h ie ra u s , dass alle secundären L amellen
allmählich n ach u n te n , nach dem H u tran d e in die A u sd eh n u n g der
p rim ären ü b e rg e h e n , u n d dass im äussersten Rande n u r Lamellen fortgebildet
werden, die alle an Ausd eh n u n g einander gleich sind. D er U n tersch ied p rim ä re r
n n d secundäre r Lamellen b e s te h t demnach vorzugsweise in d e r verschiedenen
Ausd eh n u n g d e r Lamellen vom Gipfel des H u tes bis n ach seinem R an d e , die
prim ä ren re ich en bis in den G ip fe l, u n d g eh en ih re r ganzen Länge n ach bis
zum S tie l, die secundären sind k ü rz e r als die p rim ä re n , sie endigen in verschiedener
H ö h e an f der H u tw an d , sie reich en n ach u n te n bis zum Stiel, verk
ü rzen sich ab e r nach oben in radialer R ich tu n g immer m e h r, bis sie sich
zwischen den p rim ären Lamellen in der H u tw an d v erlieren (Fig. 4 n n d 5 5}, in
deren Fläche verlaufen. Diese Th a tsach e s ieh t man am besten u n d am kla rsten
an einem im Aufspannen begTiffenen H u te , an ihm k an n man mit Sich e rh eit
die p rim ären Lamellen bis in den Gipfel verfolgen, das allmäh lich e Kü rzerwerd en
d e r secundären von u n te n n ach oben b eo b a ch ten bis zu d en A’erschwindnngspuiikten,
die in den verschiedenen H ö h en des H u te s liegen. — Die Gesammtzahl der
Lamellen des H u tes ist fü r die einzelnen Fm c h tk ö rp e r ih re r Grösse n a c h seh r
verschieden. Bei sehr grossen F ru c h tk ö rp e rn , deren H u t n ach d e r Streck u n g
einen Zoll la n g war, fand ic h bis 300 Lamellen, ih re Zah l sank an k le in en bis
an f 30—-50 h erab. Bei k le in en F ru ch tk ö rp e rn b ild e t die H ä lfte dieser Zahlen
die p rim ären Lam e llen , die secundären altern iren m it d ie sen , b ei grossen h in gegen
sind höchstens V3 p rim äre LameUen, Vs werden n a c h h e r als secundäre
eingescboben.
Das Spitzenwaclisthum der Lamellen wird d u rch die interessante Tha tsache
gestützt, dass sich die Lamellen m itu n te r dichotom verzAveigen, dass ans einem
Vegetationspunkte zwei Arme heiworgehen. ()h eine in tercalare Anlage der
Elemente der Pallisadenzonen n eb en dem Spitzenwachsthum b esteh t, Avie de Bary
es ausschliesslich an n im m t, d afür h ab e ich d u rch Beo b a ch tu n g k ein e sicheren
A n h a ltsp u n k te finden können. Die feste V e rb in d u n g der E lemen te d e r Pa lli-
sadcnzone gleich u n te r d e r A’egetationsspitze sp rich t n ic h t g erade seh r zn Gunsten
Aveitercr E in sch ieb u n g en , diese d ü rfte n , Avenn sie n eb en dem SpitzenAvachsthum
stattfindcn sollten, wohl n ic h t seh r b ed eu ten d sein.
Von ganz besonderem Inte resse ist dagegen die sicher b eo b a ch te te T h a tsache,
dass sämmtliche Lamellen eines H u te s , so lange d e r H u t im L än g en wachsthum
begTiffen is t, so lange also die Lamellen n ach u n te n in die liän g e
u n d n a c h dem Centrum in die Breite wachsen, an allen Stellen, die doch ih re r
En tsteh u n g n ach von verschiedenem A lte r s in d , a u f d erselben H ö h e d e r E n t-
ivicklung verbleib en d. h. dass sie sich gar n ic h t diffe renziren, so lange das
Längenwa chsthum fo rtd an e rt (Kg. 4— 6). Ohne Frag e werden wohl, vom rein
physiologischen G esich tsp u n k te aus erwogen, alle zuiliessenden Nährstoffe für die
Neu b ild u n g , für die Neuanlage der Elemente v e rh rau ch t, um erst, wenn sie aufh
ö rt, eine an d e re Verwen d u n g für die Differenzirung u n d Ausbildung d e r erfolgten
Anlagen zu finden. Dass dies h ie r geschieht, ist ab e r au ch n ach re in biologischen
Momenten n o thwen d ig , es s teh t m it dem weiteren Gange der En twick lu n g des
Pilzes im engsten Zusammenhänge, wie wir b a ld seh en werden.
Die Lamellen b e steh en in diesem Zustande aus b eiderseitig an der Oberfläche
regelmässig an g eo rd n e ten länglich keu len fö rmig en paUisadenähnUchen
H y p h en en d en , welche zu den m ittleren rad ia l verlau fen d en H y p h en sen k re ch t
steh en , von denen sie als. Zwoig-enden ursprüngUch an der Spitze en tspringen
n n d dann d u rch weiteres Spitzenwachsthum zur Seite geschoben sind. Die 1 a l l i -
s a d e n z o n e n (Fig. 6 .,) u n d mittle ren H y p h en , welche man T r a m a (Fig. 6 .)
gen an n t h a t , sind die sofort mit der N eu h ü d n n g ein tre ten d en üiffe ren ziru iig en
der Lamellen. Beide sind genetisch g l e i c h e n U rsp ru n g s: die Paffisaden sind
die E n d en d e r T ram a d e r L am e llen , die L amellen selbst b e s te h en aus Bündeln
g l e i c h e r H y p h e n , welche von der Flä ch e dos H u tes entspringen, der H u t ist
n u n , wie wir wissen, aus einem H y p h en elemen te g l e i c l i e r A rt u n d g l e i c h e n
Ursprunges aufgebaut, an d e r Spitze der Stielanlagc entstanden, welche ih re rseits
wiederum als erstes Differenzirungsproduot aus den an e in em Mycelfaden v e g e t
a t i v in g l e i c h e r A rt u n d g l e i c h e r F o rm entsp rin g en d en Hyphensprossen
hervorging.
W i r h a b e n m i t d em S t i l l s t ä n d e d e r N e u b i l d u n g e n im H u t e d e n
A b s c h l u s s d e s e r s t e n A b s c h n i t t e s d e r E n tw i c k l u n g d e s P i l z e s e r r
e i c h t u n d müssen, clie wir uns der speciellen Betra ch tu n g des zweiten, der
Ausb ild u n g u n d S treck u n g d e r ange legten Elemen te, zuwenden, zunä chst vorh
e r die Schicksale d e r Volva verfo lg en , des d ritten Elementes der ersten fu n -
dam entalen Differenzirung.
D i e V o l v a entstand d adurch, dass n u r der inne re u n d u n te re T h e ü der
ersten fü r den A u fb au des F ru ch tk ö rp e rs am Mycelium entsp rin g en d en H y p h en
B r e f e ld , Botan. Untorsucliungen. 111.