AVeise sich aufbaut. Auch h ie r müssen wir d a rum , wenn in diesen Ansspros-
sungen die Sexualitä t v erborgen liegen soll, einen Sexnalact annehmen. Dies
kann n u r so g ed a ch t werden, dass ein P ro d u c t der Sexualitä t selbst sexuell wird,
dass es u nmitte lb a r aus beliebigen Zellen u n d zu belieb ig er Zeit, genau Avie eine
Gesclilcchtsgeneration, Scxualzellen e rzeu g t, Avelche nach der B e fru ch tu n g einen
FruchtkÖr})er bilden. Niin sx>rosst dieser zAveite F ru ch tk ö rp e r, der aus dem ersten
ohne eine e igentliche Geschlechtsgencra tion (die doch zur Erz eugung der F ru c h tk
ö rp e r da ist) hervorgcAvachsen ist. Avicderum in je d e r Zelle au s , u n d abermals
Avürdc die Geschlechtsgeneration ü b ersp ru n g en geda cht Averden müssen. Das
zweite P ro d u c t der S ex u a litä t, aus dem ersten geschlechtlich en tsp ru n g en nnd
mit ihm vei-Avachsen, erzeugt in derselben AVeise den dritten F ru ch tk ö rp e r, dieser
Avird nochmals direct s ex u e ll, u n d d u rch den d ritten Sexualact en tsteh t der
vierte F ru c h tk ö rp e r. aus diesem d e r fü n fte , u n d so fort. AA'ir käm en so zu
einem BauAverk der inerkAA-ürdigsten A rt: A u f d e r Basis e i n e r Geschlechtsg
en e ra tio n entstehen fü n f ih rem morphologischen AA'erthe nach u n g esch lech tlich e
G en e ra tio n en , die immer auseinander h e rv o rg eh en in der A r t, dass d e r Ile ih e
n ach 4 mal die Geschlechtsgeneration ü b ersp ru n g en A\-ird, u n d 4 m al n ach einande
r die zunächst u n geschlechtliche Gen eratio n selbst sexuell Avird und u n m
itte lb ar aus je d e r beliebigen Zelle Sexualzellen tre ib t, Avelche die nächste
G en eratio n erzeugen. Ex istirt ein GenerationsAvechsel gle ich er A rt im Pilanzen-
re ich e ? — In d e r genetischen Ile ih e d e r Piian zen ty p en , von u n te n n ach oben
verfolgt, finden AA'ir b ei den Th a llo p h y ten mit Sexualitä t nirgends eine F'olge
von G en e ra tio n en , Avie sie uns h ie r b ek a n n t geworden ist.') Fre ilich sind
nirgendwo A’ersuche dieser A rt gemacht Avorden, aber avo sie gem acht werden
k o n n ten , sind sie (bei mir vorläufig' resultatlos verlaufen. Bei d en Aloosen ist
die zAveite Gen eratio n die h o ch differenzirte Capsel: Sprossgenerationen zu n euen
(.'apseln sind u n b ek a n n t, ich h ab e bereits A'ersuche eingeleitet sie kü n stlich
h ervo rzn ru fcn n n d Averde darüber, späte r b erich ten . Bei den F a rn en sind Sprossungen
d e r zAveiten Generation h äu fig , b ei den Ph an ero g am en sind sie fast allgemein
u n d die mächtigsten Gebilde der Pfianzenwelt en tsteh en aus consecutiven
Sprossgenerationen, die sich gleichsam zu einem Individuum verbinden. Aber
') B e i F lo rid e e n z. B. C a lo s ip h o n ia , H a lym e n ia h a t B o rn e t e in e rn e u te s A u s e p ro s s e n de r
c a rp o g en en Z e llen n a c h d e r R e ife d e r e rs te n S p o re n b eo b a c h te t. N o te s a lgo lo g iq u e s p a r B o rn e t e t
T b u re t. P a ris 1 8 7 6 .
w e lc h e r' Art sind diese Sj)rossgenerationen? Sie en tsteh en ü b e ra ll, wo sie bek
an n t sind, d u rch vegetative Aussjn-ossung, sie entstehen als eine vegetative V e rmeh
ru n g der zweiten G en e ra tio n , die liier vollkommene In d iv id u a litä t erlangt
hat. Die Bildung dieser Sprossgenerationen ist eine vegetative, u n d darum ist sie
dem ersten Ursp rü n g e nacli eine wesentlich an d e re , wie die der geschlechtlich
erzeu g ten Stammgene ration, welche sie h erv o rh rin g t. Sie entstehen n ich t aus
dem b e fru ch te te n Keimbläschen oder aus der h e fru ch te ten Bauchzelle eines
Archegoniums, u n d erfah ren n ic h t die Keihe h estimmter morphologischer Diffe-
renziru n g cn . wie ein Em bryo n ach der Befruciitung. H ie rin liegt d e r grosse
U n tersch ied dieser äusserlich äh n lich en Vorkommnisse m it denjenigen, welche
wir vorliin b ei den F ru ch tk ö rp e rn der Pilze in Be tra ch t gezogen haben. Bei
ih n en i s t d i e B i l d u n g d e s e r s t e n F r u c h t k ö r p e r s a u f d e n M y c e l i e n ,
der also die .Stammgeneration sein w ü rd e, g e n a u ü b e r e i n s t im m e n d m i t
d e n s p ä t e r e n B i l d u n g e n n e u e r F r u c h t k ö r p e r a u f d i e s e r S t a m m g
e n e r a t i o n . Nehmen wir in der ersten Bildung eine verborgene Sexualitä t
a n , so müssen wir sie für die sp äte ren ih re r vollkommen gleichen En tsteh u n g
n ach ebenfalls annehmen. T h u n wir dies, so g eh t uns die Bereclitignng aus,
sie als Sprossgenerationen aus der ersten u n d als u n g esch lech tlich e Bildungen
zu b e tra ch ten im Gegensätze zu dieser e rs te n , die geschlechtlich erzeugt sein
w ü rd e , denn (um einen an d e ren A u sd ru ck zugebrauchen) alle sp äte ren Sprossg
ene ra tionen en tsteh en als embryonale in d e r g le ichen AVeise wie diese, sie
b ild en sich ganz ebenso ans den Zellen des F ru ch tk ö rp e rs , wie sie ans den
Zellen des Myceliums entstehen. — E in A 'e rg leich ') der Sprossbildungen bei
h ö h e ren Pflanzen mit diesen an den F ru ch tk ö rp c rn der Basidiomyceten n eu
festgestellten ist folge richtig n ic h t zutreffend.
I; T r ä te d e r V e rg le ich z u , b e s tä n d e w ir tlic h e ine S e x u a h tä t b e i d e r e rs te n B ild u n g d e r
F ru c h tk ö rp e r a u f d e n M y c e lien od e r a u f d e n S c le ro tien , u n d w ä re n die w e ite re n S p ro s sb ild u n g e n
an d e n F ru c h tk ö rp e rn u n g e s c h le c h tlic h , so w ü rd e die E n td e c k u n g d e r v eg e ta tiv en F o r tp f la n z n n g
de r F rü c h te d u rc h S p ro s su n g , a ls die e rs te be i d e n T h a llo p h y te n , g le ichw o h l ih re B e d e u tu n g h a b e n .
E s w o rd e n die B a s id iom y c e ten n a ch d ie s e n S p ro s sb ild u n g e n a u f die m o rp h o lo g is ch e H ö h e d e r G e fä
s sk ry p to g am e n n n d d e r P h a n e ro g am e n g e h o b en w e rd en . Zw e ife l d a rü b e r , d a ss e in e w irk lic h e
V e rm e h ru n g d u rc h die S p ro s s u n g , e ine E r z e u g u n g v o n m e h re re n F ru c h tk ö rp e rn an s e in em s ta t t fin
d e t , we rd e ic h d em n ä c h s t b e s e i t ig e n , w e n n ich z um E in flü s s e des L ic h te s a u f die E n tw ic k lu n g
die se s P ilz e s k om m e , d u rc h d e s s en E n tz ie h u n g e in e g an z en o rm e S p ro s su n g de r F ru c h tk ö rp e r e in g
e le ite t w ird u n d e in e F ru c h tre ife v o n m e h re re n S p ro s sb ild u n g e n aus e in em F ru c h tk ö rp e r so g a r m
v e rs ch ied en en S p ro s sg e n e ra tio n e n m it L e ic h tig k e it e rre ic h t w e rd en k a n n